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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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geworden, dass er einem Wildfremden vertrauliche Informationen zugeflüstert hatte.
    Sig’Alda legte ihm leicht seine Hand auf den Arm. »Hat denn irgendjemand kontrolliert, ob das Schiff noch da war? Auch die Yxtrang machen mal einen Fehler.«
    Die kummervollen Augen hefteten sich wieder auf sein Gesicht. »Als wir zurückkehrten, um nachzuschauen, war es weg.« Die Kreatur schluckte heftig. »Tanser lachte nur.« Abermals verkrampfte sich der Hals. »Aber Tanser hat ja auch keine Kinder.«
    Jählings rückte der Terraner vom Bartresen ab und streckte eine schwielige Pranke aus. »Ich muss gehen. Danke für das Bier.«
    Sig’Alda legte seine Hand in die riesenhafte Tatze und zwang sich dazu, den Druck und die energische Pumpbewegung zu ertragen. »Wer weiß, vielleicht sehen wir uns mal wieder.«
    »Klar«, erwiderte Jefferson, aber es klang nicht sehr überzeugt. »Warum nicht?« Seine Mundwinkel zogen sich in die Höhe, was wohl ein Lächeln sein sollte. »Nacht, denn.« Der Terraner drehte sich um und stakste davon, während Tyl Von sig’Alda in die Tiefen seines klebrigen Weines starrte.
    Zügig marschierte Jefferson durch verwaiste Nebenstraßen und finstere Seitengässchen, während er sein loses Mundwerk, sein Mitteilungsbedürfnis und seine dauernde Angst verfluchte.
    Der Mann war ein Liaden gewesen – und vielleicht gehörte auch die Frau dieser Rasse an. Die Yxtrang und die Liaden waren schon Erzfeinde gewesen und hatten sich bis aufs Blut bekämpft, als die Terraner noch gar nicht auf der Bildfläche erschienen waren. Jefferson schluckte, als ihm vor Angst plötzlich übel wurde. Wenn den Yxtrang zwei Vertreter dieses bei ihnen seit eh und je verhassten Volkes in die Hände fielen, würden sie ihnen sicher eine ganz spezielle Behandlung angedeihen lassen …
    Jefferson lehnte sich gegen den nächstbesten Laternenpfahl, um wieder zu Atem zu kommen und darauf zu warten, dass sein Zittern aufhörte; aber er schlotterte nur umso heftiger, umklammerte in seinem ganzen Elend den Pfosten und schloss erschöpft die Augen.
    Deshalb sah er weder den schmalen Schatten, der ihn auf der verwaisten Straße ins Visier nahm, noch hörte er das leise, diskrete Hüsteln der Pistole oder spürte das Pellet, das sich durch sein Ohr mitten ins Gehirn bohrte.
     
    Der Terraner brach langsam zusammen, als fiele er in Ohnmacht, und blieb reglos im Lichtkreis liegen. Tyl Von sig’Alda schob seine Waffe in das Halfter zurück, spähte die Straße entlang, dann pirschte er sich vorsichtig an die Leiche heran. Im Handumdrehen leerte er den Beutel und die Taschen von allem, was auch nur entfernt wertvoll schien – es sollte nach einem Raubmord aussehen, wie er häufiger vorkam, wenn jemand allein durch die dunklen Seitenstraßen von Lufkit wanderte.
    Jefferson hatte mit seinen Informationen nicht gegeizt; wäre diese elende Kreatur am Leben geblieben, hätte er für sig’Alda selbst eine Bedrohung dargestellt. Darüber hinaus war der Tod des Terraners ein kleiner Ausgleich dafür, dass ein Liaden – ganz gleich, um wen es sich handeln mochte – den Yxtrang in die Hände gespielt wurde. Dass dieser Liaden ein Mitglied seiner eigenen Abteilung und einer der besten Agenten obendrein gewesen war, fasste er als besonders bedauerlich auf. Tansers Namen hatte sig’Alda sich gut gemerkt; er würde in seinem Bericht Erwähnung finden und ohne Zweifel weitere Aktionen nach sich ziehen, um den Tod eines Agenten zu sühnen.
    Sig’Alda zog sich zurück. Die Schleife teilte ihm mit, dass eine sehr gute Chance bestand, den Shuttle zur Prime Station noch zu erreichen und dort an Bord der Raslain zu gehen, um Lufkit zu verlassen. Dennoch zögerte er, weil ihm ein Gedanke keine Ruhe ließ, den er sich von Rechts wegen gar nicht erlauben durfte. Schließlich sollte er nach Val Con yos’Pheliums Verbleib forschen, der unterwegs zu einer Einsatzbesprechung verloren gegangen war. Aber da war noch diese verflixte Frau … Nein. Er würde heute Nacht abreisen, nachdem er die für die Mission wichtigen Nachrichten auf Lufkit in Erfahrung gebracht hatte.
    In seinem Bericht an den Commander würde stehen, dass Jefferson sich absolut sicher war, dass yos’Phelium und die Frau der Prisencrew der Yxtrang in die Hände gefallen waren und dass die Schleife für diesen Fall keine Überlebenschancen einräumte. Es wäre sinnlos, die Identität der Frau feststellen zu wollen. Sein Auftrag sah keine Aktivitäten dieser Art vor.
    Nachdem er diesen
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