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Lex Warren E-Book

Lex Warren E-Book

Titel: Lex Warren E-Book
Autoren: Hanna Julian
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man mir bei jedem anderen Auftrag eine umfassende Akte überreichte. Jetzt soll ich mich auf die Worte des Senators verlassen, die noch dazu über dich vermittelt wurden. Es gibt nichts Schriftliches, keine Kommunikation mit ihm, die ich hätte aufzeichnen können. Das unterscheidet den Fall von den anderen. Abgesehen von dem Geld und dem Luxus natürlich, die mir in Aussicht gestellt werden.“
    Benahra öffnete die Tasche, die sie anfangs auf dem Boden abgestellt hatte. „Ich verstehe deine Bedenken, aber ich teile sie nicht. Und vielleicht hilft es dir, dich ausschließlich auf den Auftrag zu konzentrieren, wenn du siehst, was er dir einbringt.“
    Sie griff in die Tasche und holte fünf Einheiten Delani heraus. Die gebündelten Scheine schimmerten orangerot wie die aufgehende Sonne. „Es sind alles Tausender. Das ist erst die Anzahlung. Dein Gleiter wird morgen früh im Shuttle-Hafen auf dich warten. Ich wünsche dir viel Glück.“
    Sie schloss die Tasche und ging auf die Tür zu. Dann drehte sie sich noch einmal um und betrachtete Lex eingehend. „Du hast mich gar nicht gefragt, was in Denvers holographischer Sex-Erinnerung mit dir zu sehen war.“
    „Ist das für den Fall relevant?“
    „Nein, ich denke nicht, aber vielleicht möchtest du es gerne wissen.“
    „Es ist mir egal, was es da zu sehen gab. Es war nicht real. Ehrlich gesagt interessiert es mich nicht im Geringsten, wie ich mit jemandem gevögelt habe, dem ich in Wahrheit nie begegnet bin. Was immer du da zu sehen bekommen hast, war nicht ich.“
    Sie nickte bedächtig. Einzelne Strähnen fielen ihr locker über die Schultern, ihre Brüste waren unter der engen Kleidung gut zu erkennen. Ihre Stimme klang abschätzend. „Du hast recht. Was ich in den Erinnerungen zu sehen bekommen habe, warst nicht du. Aber dein nackter Hintern sieht dem in Denvers Erinnerungen verdammt ähnlich. Du warst der aktive Part, der wenig Widerspruch duldete. Und du hast beim Höhepunkt sogar ganz ähnliche Worte verwendet wie vorhin.“
    Mit ihren Ausführungen erinnerte sie ihn daran, dass sie zuvor rücksichtslos in seine Privatsphäre eingedrungen war. Das Ärgerlichste an der Sache war, dass Lex anfing, ihre Gründe dafür zu verstehen.
     
    *
     
    Nachdem Benahra gegangen war, kreisten ihre Worte in Lex’ Kopf. Er sollte also beim Orgasmus das Gleiche gesagt haben, wie sein holographisches Pendant? Das war interessant, aber nicht weiter verwunderlich. Die Auswahl der Worte war nicht für ihn allein reserviert. Es gab mit Sicherheit viele Menschen, die im Augenblick höchster Erregung derbe Worte verwendeten. Welches Vokabular man dafür wählte, war einerlei. Allerdings war es bemerkenswert, dass Denver ihn offenbar so eingeschätzt hatte, als er die Erinnerung kreierte. Immerhin gab es viele andere Arten, den nahenden Höhepunkt zu genießen – von still, bis zur Aufforderung, selbst hart rangenommen werden zu wollen. Dass Denver ihn als dominant eingestuft hatte, war interessant. Andererseits entsprach es dem Bild, das die Öffentlichkeit aufgrund seiner hartnäckigen Verfolgungsjagden auf Gesetzesbrecher von ihm hatte.
    Lex ließ sich auf die Couch fallen und schloss die Augen. Benahra hatte ihn so unvermittelt überfallen, dass er nicht einmal Gelegenheit gehabt hatte, den tiefen Frieden zu genießen, den sein ausgepumpter Körper ihm nach dem Sex schenkte. Er versuchte, es nachzuholen. Nach ein paar Sekunden musste Lex feststellen, dass dieser Frieden nicht mehr existent war. Der neue Fall nagte bereits an seinem Gemüt und brachte seinen Jagdtrieb in Wallung. Als er sich vor etwa fünf Jahren zum ersten Mal auf die Suche nach einem Gesetzesbrecher gemacht hatte, war er noch unbekannt gewesen und hatte mehr Glück als Verstand gehabt, dass das Strahlenkanonenfeuer, in das er durch einen Hinterhalt geraten war, ihn nicht getötet hatte. Im Moment höchster Not hatte er nicht danach gefragt, wer ihm zur Hilfe geeilt war. Eine ihm unbekannte Frau hatte mit ihm gemeinsam auf seine Feinde geschossen. Er hatte dank ihr aus seiner beinahe tödlichen Falle entkommen können. Noch während er Blickkontakt mit seiner Retterin aufgenommen hatte, war sie vor seinen Augen mittels eines portablen Transporters verschwunden.
    Lex hatte von da an nicht nur darüber gegrübelt, was bei seinem Plan so schrecklich schief gelaufen war, sondern auch, warum ausgerechnet eine Frau mit dolexidischer Abstammung seinen Tod verhindert hatte.
    Nachdem es ihm zwei Tage später
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