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Level 26 – Dunkle Offenbarung

Level 26 – Dunkle Offenbarung

Titel: Level 26 – Dunkle Offenbarung
Autoren: Anthony E. Zuiker / Duane Swierczynski
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gehört hätte.
    Die Leute fragen mich immer nach dem Weg oder bitten mich um Hilfe.
    Ich habe so ein Gesicht – jemand, der mir nahestand, hat mir das einmal gesagt.
    Zugänglich.
    Anständig.
    Freundlich.
    Und genau darum ging es ursprünglich.
    Aber wenn diese Menschen die Welt mit meinen Augen sehen könnten …
    Wenn sie die Welt so sehen könnten, wie sie wirklich ist, nicht so, wie die Regierungen sie ihnen verkaufen.
    Sie würden SCHREIEND davonlaufen.
    Genau wie diese Frau es eigentlich tun sollte.
    Nein, tut mir leid,
    sage ich ihr.
    Ich bin nicht von hier. Aber wenn Sie wollen, kann ich es für Sie auf meinem Smartphone nachschlagen.
    Sie lächelt, ist plötzlich verlegen, und sagt:
    Oh, schon in Ordnung. Machen Sie sich keine Umstände. Woher kommen Sie?
    Ich nicke und lächle. Sie ist nicht wirklich am Weg interessiert. Sie hat nur einen Vorwand gesucht, um mich anzusprechen.
    Ich KÖNNTE mich vorstellen.
    Ich KÖNNTE sie einweihen.
    Sie ahnt überhaupt nicht, wie leicht ich sie in mein Labyrinth locken könnte. Sie bettelt förmlich darum. Nur ein Schritt, und schon würde sie durch den ersten Korridor stolpern, schneller, als es ihr bewusst ist; sie kommt um die erste Biegung, verliert die Orientierung, die ersten Wogen des Entsetzens spülen durch ihre Adern. Sie will umkehren, weil sie denkt, der einzige Weg hinaus sei derjenige, auf dem sie hereingekommen ist. Aber dieser Weg wird ihr versperrt sein, und sie wird keine andere Wahl haben, als weiterzugehen, tiefer und tiefer in diesen Irrgarten hinein …
    … zu mir.
    Das alles würde kaum ein paar Stunden dauern, ein Zeitvertreib für den Nachmittag. Und ihr Leben wäre danach nie wieder dasselbe.
    (Wenn ich ihr überhaupt das Leben ließe.)
    Aber ich habe andere Dinge zu tun. Es gibt so viel BEDEUTSAMERE Ziele, die ich in mein Labyrinth locken muss.
    Ich komme aus Chicago,
    sage ich ihr also.
    Ich suche nach einem Haus für meine Familie. Meine Frau und meine Kinder freuen sich schon so, dass wir ins sonnige Kalifornien umziehen. Sie wissen schon. Die frische Luft und das Wetter und die freundlichen Leute.
    Ich sehe, wie das Interesse in ihrem Blick erlischt, als ich die Wörter Frau und Kinder ausspreche. Sie ist höflich, aber sie ist sichtlich enttäuscht.
    Sie weiß nicht, wie viel Glück sie hat.
    Sie weiß nicht, wie knapp sie gerade noch mal davongekommen ist.
    Ich fahre den Moomat Ahiko Way entlang, auf den Pacific Coast Highway zu, und ich überlege, wie weit sie wohl inzwischen gekommen sind mit meiner kleinen Nachricht.
    Starren sie immer noch das Bild von der nackten Hure an und fragen sich dabei, was ich der angetan haben könnte?

4.
DARK
    Polizeipräsidium, Stadtzentrum von Los Angeles
    Dark studierte die Zeichnung.
    Es war Bethany Millar, wie aus dem Leben gegriffen und in der Blüte ihrer Jahre.
    Dark erkannte sie sofort. Das blonde Haar, die leichte Stupsnase, eine klassische Schönheit mit Alabasterhaut und vollen Lippen. Dark hatte viele Jahre damit verbracht, bis spät in die Nacht wach zu bleiben und sich bis zur Bewusstlosigkeit zu betrinken, während er alte Filme im Kabelfernsehen schaute. Bethany Millar war in den späten 60ern und den frühen 70ern eine Fernsehschönheit gewesen und hatte in einer ganzen Reihe von B-Movies und Exploitation-Filmen mitgespielt. Die meisten von ihnen waren gedreht worden, lange bevor Dark auf die Welt gekommen war. Und soweit er wusste, hatte sie zwar eine ganze Menge erotisch angehauchter Rollen gespielt, war aber niemals nackt aufgetreten. Wenn es im Verwaltungsgebäude der Polizei von Los Angeles heutzutage noch einen Beamten gab, der sie kannte, dann vermutlich nur, weil er sie als Pin-up-Girl in den Schränken seiner Vorgänger aus der New-Centurions-Ära gesehen hatte, als er selbst noch ein Neuling gewesen war. Millar war inzwischen weitestgehend vergessen.
    Außer natürlich von jenem Unbekannten, der dieses Paket geschickt hatte.
    »Äh, Steve?«, fragte Banner. »Wer ist Bethany Millar?«
    »Augenblick.« Dark zog das Telefon aus der Tasche und richtete es auf die Skizze. Ein Klick, und er hatte eine hochauflösende Kopie davon auf seinem Handy.
    »Äh, Sie sollten das Bild wirklich niemandem außerhalb der Abteilung zuschicken«, sagte Banner.
    »Ich bin gleich wieder zurück.«
    »Dann lügen Sie wenigstens und erzählen mir, dass Sie es Riggins schicken.«
    Dark hielt inne. Er sah Banner mit unbewegter Miene an. »Okay. Ich schicke es Riggins.«
    Banner entspannte sich
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