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Leuchtfeuer Der Liebe

Leuchtfeuer Der Liebe

Titel: Leuchtfeuer Der Liebe
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Schwimmer für ihre Netze benutzten, aber er hatte noch nie eine gesehen. Es erfüllte ihn mit Stolz, eine so seltene Kostbarkeit gefunden zu haben. Ubers ganze Gesicht strahlend stand er auf, um seine Familie zu begrüßen, und plötzlich wurde Davy die Kehle eng vor Zärtlichkeit.
    Sie gaben ein hübsches Bild ab in der aufgehenden Sonne. Mama war hübsch wie ein junges Mädchen, mit ihren blitzenden Augen und dem lächelnden Mund. Die kleine Shannon watschelte auf dicken Beinchen mit ausgestreckten Armen auf Davy zu, ihre Haare waren rot wie die ihres ältesten Bruders. Malcolm, hoch aufgeschossen für sein Alter und ernsthaft, war das Abbild von Papa mit langen dunklen Haaren.
    Und Papa ... er war eben Papa, der gerne lachte und Abenteuergeschichten erzählte und den Kopf mit Mam zusammensteckte, um ihr Dinge ins Ohr zu flüstern, die nur für sie bestimmt waren. Gelegentlich stahl sich ein verträumter Blick in seine Augen, und Davy spürte eine Wehmut in ihm. Doch rasch kehrte er aus seinen Grübeleien zurück, streckte lachend die kraftvollen Arme aus und zog Davy zärtlich an sich.
    Auch jetzt streckte Papa die Arme aus, diese väterlichen Arme, die Davy tröstlich gehalten hatten, wenn ihn Albträume plagten oder damals, als er Scharlach gehabt hatte, und später, als er vom Pferd abgeworfen worden war. „Was hast du gefunden, mein Sohn?"
    Davy strahlte übers ganze Gesicht und hielt ihm seinen kostbaren Fund entgegen. Die Strahlen der Morgensonne ließen die blaue Glaskugel aufleuchten.
    Mama gab einen spitzen Laut von sich. „Jesse, sieh nur, was Davy gefunden hat!"
    Papa legte den Arm um sie. Einen kurzen Moment hatte er wieder diesen abwesenden Blick. Dann küsste er ihren Scheitel und zog sie an sich.
    „Hier, du darfst sie halten", sagte Davy, reichte seinem Vater die Kugel und wandte sich Monte Christo zu, der bellend an ihm hochsprang, weil er unbedingt ein Stöckchen geworfen haben wollte. Davy bückte sich nach einem Stück Treibholz, schleuderte es ins seichte Wasser, und Monte Christo rannte aufgeregt hinterher, um es zu apportieren. Der Junge konnte sich nicht erklären, wieso seine Mutter beim Anblick einer Glaskugel aus dem Meer in Tränen ausbrach, aber sie barg weinend das Gesicht an Papas Brust.
    Doch dann sah Davy, wie sie lächelte, und hörte ihr Lachen. So war es immer mit den beiden. Er warf Monte Christo das Stöckchen wieder. Immer fanden seine Eltern einen Grund zur Freude. Immer.
     

- ENDE -
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