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Leonardos Liebesbiss

Leonardos Liebesbiss

Titel: Leonardos Liebesbiss
Autoren: Jason Dark
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in dünnen Bahnen, erreichte das Ende des Kleidungsstücks und tropfte von dort zu Boden.
    Leo war dicht hinter Tanya getreten. »Möchtest du nicht deine nasse Jacke ausziehen?«
    »Ja, gern.«
    Er half ihr hinaus. Sie stellte die Tasche und den Koffer neben der Wand zu Boden und schüttelte ihr Haar. Dann schaute sie an sich herab. Die Schuhe waren mit einer Schlammschicht bedeckt. Diese wiederum hatte sich auch bis zu den Knien der Hose hin ausgebreitet. Dort begann der Dreck schon zu trocknen.
    Leos Hände strichen über den Pullover. Nicht nur am Rücken. Sie spürte die Finger an der Taille, dann glitten sie hoch und erreichten ihre Brüste.
    Sie ließ es zu, daß er damit spielte. Ein Schauer überkam sie. Er verstärkte sich, als sie seine flüsternde Stimme an ihrem rechten Ohr vernahm.
    »Du bist bis auf die Haut naß, Tanya. Du solltest dich wirklich ausziehen und unter die Dusche gehen. Es gibt hier genug Wasser im Behälter.«
    »Ist das nicht gefährlich?«
    »Warum?«
    »Ich kenne dich nicht.«
    »Aber ich kenne dich, und das reicht.«
    »Woher kennst du mich denn?«
    »Das erzähle ich dir später.«
    »Und warum hältst du dich hier versteckt?«
    »Auch später, Tanya. Es ist kein Versteck.« Er faßte sie an und drehte sie herum. Tanya sah direkt in seine Augen. Sie waren dunkel und wirkten voller Geheimnisse. Zwei kleine Tümpel, die etwas verbargen, das nicht an die Oberfläche dringen sollte.
    »Ich möchte mich duschen.«
    »Das ist vernünftig.«
    Tanya wartete noch, denn Leo Frost entfernte sich. Sie kannte sich selbst nicht wieder. Es machte ihr nichts aus, sich nackt zu zeigen, das gehörte zu ihrem Beruf. Sie war nur über etwas anderes bestürzt. Dieser Mann hatte sofort die Initiative ergriffen, und sie hatte sie sich zudem aus den Händen nehmen lassen. Das war sonst anders. Da bestimmte sie immer, wo die Musik spielte. In diesem Fall war er der Regisseur.
    Er war vorgegangen und hatte im hinteren Teil des Wagens eine kleine Tür geöffnet. Tanya Perez hatte eigentlich nur Blicke für diesen Mann, der dunkle Kleidung trug. Im Wagen hatte sie sich nicht weiter umgeschaut. Der größte Teil war für sie nach wie vor unbekanntes Terrain.
    Leo machte Licht.
    Auch die Beleuchtung in der winzigen Dusche war schwach. Der rote Schein überwog. Wie bei einem Liebesnest und auch wie bei einigen ihrer Kolleginnen, die mit ihren Wohnmobilen unterwegs waren und ein rollendes Bordell betrieben.
    »Es ist frei.«
    »Ja, danke.«
    »Zieh dich am besten hier im Wagen aus. In der Dusche ist es leider ein wenig eng.«
    Tanya folgte seinem Rat. Die Hose und der Pullover waren rasch abgestreift. Ebenso das knappe Höschen. Tanya bemerkte, daß er sie mit seinen dunklen Augen beobachtete, was ihr nichts ausmachte – normalerweise nicht.
    Hier war es anders.
    Es hing mit seinem Blick zusammen. Er steckte voller Interesse. Nur nicht so, wie sie es von ihren anderen Kunden oder Kerlen her kannte. In Leos Blick lag etwas Bestimmtes, mit dem sie leider wenig anfangen konnte. Es war nicht einfach, eine Erklärung zu finden. Sie ließ es dann auch bleiben, sich darüber Gedanken zu machen. Mit einem gezwungenen Lächeln ging sie an ihm vorbei und drückte sich in die kleine Dusche hinein. An der rechten Seite hing ein dunkles Handtuch an einem Haken.
    »Das Wasser wird sogar etwas warm«, sagt er. »Für Duschgel ist auch gesorgt.«
    Sie sah es in einem Spender, bedankte sich wieder und schloß die Tür. Plötzlich fing Tanya an zu zittern. Mit einemmal war die Angst regelrecht in ihr hochgepeitscht. Sie spürte sie durch ihren Körper wallen, eingepackt in einen Schleier aus Hitze. Diese Welt war so verdammt fremd für sie, und damit meinte sie nicht nur die Enge der Dusche oder das Innere des Wohnwagens, es gab noch etwas anderes, das sie stark beunruhigte.
    Das lag an der Atmosphäre. Tanya war es unmöglich, sie einzustufen. Es ging einfach nicht. Sie suchte nach einer Erklärung, um sie in Worte zu fassen.
    Vielleicht bedrückend. Eng, aber nicht von den Maßen her. Dieser Leo Frost war einfach zu präsent. Und er würde es auch sein, wenn er sich nicht im Wagen aufhielt. So leicht konnte sein Flair nicht verschwinden. Tanya suchte nach dem Griff, um das Wasser rauschen zu lassen. Da rauschte nicht viel. Aus der runden Duschtasse tröpfelte es mehr, doch das Wasser war warm, und es reichte auch aus, um die Kälte in ihrem Innern zu vertreiben. Der unterkühlte Körper wurde erwärmt. Vom Boden her stiegen
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