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Leider schon vergeben!

Leider schon vergeben!

Titel: Leider schon vergeben!
Autoren: Jessica Fox
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paar Tipps bitten. Allerdings hatte Fern schon eine Ahnung, was Libby ihr raten würde: Schokolade, Alkohol und heimliche Zigaretten aufgeben – drei der Dinge, die Fern im Leben am liebsten mochte!
    Fern verlangsamte ihr Tempo und humpelte mit Seitenstechen weiter. An der Tür hielt sie erst einmal inne, um wieder zu Atem zu kommen. Dann zog sie ihre Flügel gerade, strich sich einige feuchte Locken von den geröteten Wangen und hob den schweren kupfernen Türklopfer.
    Time to party!
    «Gott sei Dank!» Zoe riss die vornehme blaue Tür auf und umarmte Fern stürmisch. «Wir waren schon kurz davor, einen Suchtrupp loszuschicken!»
    «Tut mir leid», schnaufte Fern, «aber du wirst nicht glauben, was mir auf dem Weg hierher passiert ist.»
    «Ach nein?» Zoe hob eine perfekt gezupfte Augenbraue und zog ihre beste Freundin liebevoll auf. «Was war es denn dieses Mal? Verlorene Autoschlüssel? Kein Benzin mehr im Tank? Nein, warte, ich hab’s: Außerirdische!»
    Fern wurde rot. Kürzlich hatte sie die Scheinwerfer einer 747 im Landeanflug für fliegende Untertassen gehalten – ein kleiner Irrtum, dem man schon mal erlegen konnte, wenn man
ET
geschaut und eine Weinflasche geleert hatte. Ferns eigentlicher Fehler war der gewesen, ihren Freundinnen davon zu erzählen, die es ihr nun auf ewig vorhalten würden.
    «Sehr witzig.»
    «Tut mir leid, Süße, aber du bist schon ein besonderer Fall.» Mit diesen Worten zwinkerte Zoe ihrer Freundin zu, packte sie an der Hand und zog sie ins Haus. Im Flur glänzten polierte Eichendielen, und an den Wänden hing eine Auswahl an Schwarzweißaufnahmen aus Zoes Kostümfilmen. «Ich wollte dich nicht veralbern. Was ist denn wirklich passiert?»
    «Kleines Malheur beim Einparken. Nichts Schlimmes, aber ich hab’s geschafft, den Seitenspiegel eines Mercedes mitzunehmen.»
    «Oh, Fern! Was für ein Pech aber auch.»
    Fern zuckte mit den Schultern. «Das waren eher meine miesen Fahrkünste als Pech. Und als ich im Laden stand, hab ich gemerkt, dass ich meinen Geldbeutel verloren habe.»
    Zoe rollte mit ihren haselnussbraunen Augen. «Nicht schon wieder dieser vermaledeite Geldbeutel?! Den müssen wir wohl mit Sekundenkleber an dir festkleben.»
    Fern lachte. «Das wäre durchaus eine Lösung. Aber Schluss jetzt mit meinen Katastrophen. Schließlich müssen wir dein letztes Wochenende in Freiheit feiern.»
    «Genau.»
    Zoe nahm Fern ihren Samtumhang ab und zuckte beim Anblick von Feenflügeln und Schlaghosen nicht einmal mit der Wimper – sie hatte Fern in den langen Jahren ihrer Freundschaft schon in wesentlich seltsameren Aufzügen gesehen. «Ich hoffe bloß, die Jungs behandeln Steve heute Abend gut und fesseln ihn nicht nackt an einen Laternenpfahl oder etwas Schreckliches. Deshalb haben wir seinen Junggesellenabschied auch auf dieses Wochenende und nicht auf den Tag vor der Hochzeit gelegt. Schließlich habe ich nicht das vergangene Jahr mit der Planung unseres großen Tages verbracht, damit der Bräutigam dann schlappmacht. Ich hab mir wirklich Mühe gegeben, dass alles schön wird.»
    Das war vermutlich die Untertreibung des Jahrhunderts. Zoe lebte seit Monaten nur noch für ihre Hochzeit. Jedes Detail war minutiös geplant worden – und zwar mit genau jener Entschlossenheit, mit der sie eine der jüngsten und erfolgreichsten Drehbuchschreiberinnen beim Fernsehsender BBC geworden war. Nicht, dass das Fern überrascht hätte. Alles, was Zoe tat, war gründlich durchgeplant und perfekt ausgeführt. Warum also sollte ihre Hochzeit da eine Ausnahme sein?
    «Keine Sorge», beruhigte Fern ihre Freundin. «Steve geht doch nur mit ein paar Kollegen was essen. Zerbrich dir nicht weiter den Kopf und genieß deinen Abend. Ich hab uns Champagner mitgebracht.»
    «Danke, Süße! Am besten packen wir ihn eine Weile in den Kühlschrank. Die anderen sind sowieso in der Küche. Priya hat Knabberkram mitgebracht, und wir futtern alle schon mächtig. Komm mit.»
    Fern folgte Zoe in ihre Wahnsinnsküche. Steve und Zoe heirateten zwar erst noch, aber das hier war wahrlich nicht das Heim eines Studentenpärchens. Da Zoe historische Dramen für die Leinwand adaptierte, die weltweit verkauft wurden, und Steve ein hohes Tier bei der BBC war, hatten sie an nichts sparen müssen, als sie das Haus gekauft und renoviert hatten. Zoe konnte ganz wunderbar kochen, und was das Küchendesign anging, hatte sie sich wirklich selbst übertroffen. Ferns gesamte Wohnung würde locker in diesen einen Raum passen.
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