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Leichentanz

Leichentanz

Titel: Leichentanz
Autoren: Jason Dark
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kein Fleisch eines Opfers mehr zu sich nehmen, und als Suko es nicht mehr aushalten konnte, da trat er voller Wut zu.
    Die Menschen starrten schweigend zu ihm hin, als sein rechter Fuß das zu Staub zermalmte, was ein Ghoul gewesen war, der zudem in seiner anderen Existenz als Mensch und Maler Crimsdyke geheißen hatte…
    ***
    Ich war noch vorgelaufen bis zum Fenster und hatte in die Tiefe geschaut. Viel hatte ich nicht erkennen können, die Entfernung war einfach zu groß. Aber es liefen dort Menschen zusammen, und ich glaubte sogar, meinen Freund Suko zu erkennen.
    Hier oben hielt mich nichts mehr. Das letzte Drama spielte sich unten ab.
    Ich lief schnell durch beide Büros, eilte über die Treppe in die Etage darunter, denn von dort aus wollte ich mit dem ganz normalen Lift fahren.
    Es dauerte wieder eine kleine Ewigkeit, bis er kam. Er war leer, als ich einstieg, und glücklicherweise konnte ich auch bis unten durchfahren, denn niemand wollte zwischendurch einsteigen.
    Im Erdgeschoß verließ ich ihn.
    Ein Mann im weißen Kittel rannte mir entgegen. Er lief zu dem Lift hin, in dem Susan Miller lag. Sanitäter folgten ihm und trugen eine Trage.
    Natürlich kümmerte mich das Schicksal der jungen Frau, aber ich wollte auch wissen, wie es Suko und dem letzten der beiden verfluchten Ghouls ergangen war.
    Ich fand Suko vor dem Eingang.
    Er trat noch immer auf die weißgrauen Reste und hörte erst auf, als ich ihm meine Hand auf die Schulter legte. Da drehte er sich um.
    »Verdammt, John, du bist es.«
    »Wie du siehst.«
    »Was ist mit…?«
    Ich zeigte auf den Staub.
    Suko nickte. »Wir haben es geschafft, aber Döring ist durch den Aufprall zerschmettert worden.«
    »Ich weiß.« Mein Bedauern klang echt. »Leider bin ich etwas zu spät gekommen, sonst hätte ich den Ghoul dort oben erledigen können. So hat er seine letzte Chance nutzen können.«
    »Das Zeug hier draußen kann man wegspülen«, sagte Suko und drehte sich um. »Ab in den Gully.«
    Inzwischen war auch die Polizei eingetroffen. Die Kollegen kümmerten sich um die Leiche des Managers, und die Sanis trugen die schwerverletzte Susan Miller aus dem Gebäude. Sie hing am Tropf, der Notarzt ging mit ernstem Gesicht neben der Trage her. Ich verkniff mir die Frage nach Susans Befinden.
    »Eigentlich sollten wir jetzt feiern«, sagte Suko.
    »Und warum?«
    »Weil der Leichentanz zu Ende ist.«
    »Stimmt. Nur würde mir der Drink im Hals steckenbleiben.«
    Suko sah alles lockerer. »Nimm es nicht so tragisch, John. Wir haben es geschafft, und es freut mich besonders, daß auch ein Diktat von ganz oben dies nicht hat verhindern können.«
    Da hatte er recht. Das war wirklich positiv an diesem Fall gewesen.
    Es war zwei Tage später, als mein Freund indirekt noch einmal auf den Fall zurückkam. Es war, als er über seine Wangen strich und dann fragte: »Sag mal John, woraus genau wird eigentlich Rasierwasser hergestellt?«
    Böse blickte ich ihn an. »Ich werde dir den Gefallen nicht tun und mich danach erkundigen…«
    ENDE
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