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Leichenfresser - Thriller

Leichenfresser - Thriller

Titel: Leichenfresser - Thriller
Autoren: Brian Keene
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Habseligkeiten, und warf alles in den Kofferraum des Wagens. Die wenigen Überreste des Körpers des Jungen landeten oben auf dem Stapel, dann wurde der Deckel zugeknallt. Die Gestalt wusch Pats Blut und Gehirnmasse vom Grabstein. Während der Arbeit drehte sich dem Schemen der Magen um. Rotes Wasser wurde erst rosa, dann klar. Als er fertig war, leerte er den Wassereimer weit vom Tatort entfernt aus. Er ging zurück, klemmte sich hinter das Lenkrad des Chevy Nova, ließ den Motor an und setzte das Auto in Bewegung. Die Scheinwerfer blieben ausgeschaltet.
    Die Gestalt fuhr langsam, um nicht bremsen zu müssen und somit auch keine verräterischen Bremslichter aufleuchten zu lassen, die von einem spätnächtlichen Passanten bemerkt werden konnten – vielleicht von jemandem, der sich nach der Spätschicht in der Papierfabrik oder nach der Sperrstunde im Whistle Stop auf dem Heimweg befand. Oder von Teenagern, die sich draußen herumtrieben, obwohl sie eigentlich im Bett liegen sollten.
    Finsternis verschluckte das Fahrzeug. Den einzigen Hinweis darauf, dass es überhaupt je existiert hatte, lieferten zwei tiefe Reifenabdrücke im Gras. Der Friedhof präsentierte sich wieder verwaist und als die Eule ein zweites Mal schrie, war niemand mehr da, der es hörte.
    Nicht einmal die Toten.

Eins
    Es war der erste Tag der Sommerferien und Timmy Graco schwirrten unzählige Pläne im Kopf herum. Die nächsten drei Monate lang erwarteten ihn Aufregung, Spaß und echt coole Abenteuer. Es galt, noch etliche Kilometer des Waldes zu erforschen, Radausflüge zum Zeitungsstand zu unternehmen, um seinen wöchentlichen Bedarf an Comics zu decken, am örtlichen Teich zu angeln, draußen zu campen und Schauergeschichten zu erzählen – und vor allem im Clubhaus abzuhängen. Und so begann es – mit Zeichentrickserien am Samstagmorgen.
    Die Milch in seiner Schüssel hatte sich in einen bunten Zuckerbrei verwandelt. Timmy aß einen weiteren Löffel Fruity Pebbles, starrte wie gebannt zum Fernseher und versuchte, seinen Vater zu ignorieren.
    »Timothy, hast du mich gehört?« Randy Graco hob die Stimme, um gegen die Lautstärke des Fernsehers anzukämpfen.
    Timmy nickte und schob sich dunkle Strähnen aus den Augen. »Ja, Dad. Unkraut im Garten jäten. Mach ich, wenn Thundarr aus ist.«
    Thundarr the Barbarian war Timmys Lieblingssendung am Samstagmorgen und hatte damit Herculoids, Tarzan und davor Im Land der Saurier verdrängt. Natürlich blieben Bugs Bunny und Daffy Duck seine Allzeitfavoriten. Zwei seiner Lieblingscomicautoren, Steve Gerber und Jack Kirby, arbeiteten bei Thundarr mit und Timmy war regelrecht süchtig nach der Serie. Viele Kinder in der Schule fanden, He-Man and the Masters of the Universe sei besser, aber Timmy lachte sie dafür nur aus. Anfänger. Er war ein echter Zeichentrickkenner.
    »Nein«, entgegnete sein Vater. Noch klang sein Tonfall geduldig, aber er schwenkte bereits in eine andere Richtung. »Du erledigst das sofort. Keine Widerworte.«
    »Dad ...« Er hörte den Fernseher kaum noch.
    »Wenn du Taschengeld willst, um dir Comics zu kaufen und diese albernen Videospiele zu spielen, dann hast du im Garten und im Haus mitzuhelfen. So sind die Regeln.«
    Timmys Großvater, der neben ihm auf der Couch saß, seufzte.
    »Herrgott, warum gönnst du ihm nicht eine kleine Pause, Randy? Es ist der erste Tag der Sommerferien. Thundarr und Ookla kämpfen gerade gegen die Rattenmenschen. Unkraut kann er auch später jäten.«
    »Du hältst dich da raus. Ich entscheide, was am besten für meinen Jungen ist.«
    »Ich kann mich nicht raushalten«, gab der alte Mann zurück. »Du schikanierst ihn ja hier drin, während ich versuche, mir Zeichentrickserien anzusehen. Ich kann nichts hören, wenn du redest.«
    Werbung für ein Spielzeug, das Timmy nicht haben wollte, wurde eingeblendet. Er sah sich den Spot trotzdem an und heuchelte Interesse. In der Luft lag eine fühlbare Anspannung. Sein Vater und sein Großvater starrten einander finster an. Dann hustete sein Großvater und schaute wieder auf den Bildschirm.
    Timmys Vater sprach langsam, wie er es sonst immer tat, wenn Timmy in Schwierigkeiten steckte. »Dad, ich wünschte wirklich, du würdest aufhören, mir ständig in den Rücken zu fallen. Wir waren uns einig, dass du Elizabeths und meine Autorität respektierst, wenn du bei uns einziehst, und ...«
    »Pst.« Timmys Großvater schnitt ihm das Wort ab. »Wie oft muss ich’s dir noch sagen? Wir hören nichts, wenn du
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