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Leichenfresser - Thriller

Leichenfresser - Thriller

Titel: Leichenfresser - Thriller
Autoren: Brian Keene
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hatten sie über genau dieses Thema gestritten.
    Pat schenkte ihr Aufmerksamkeit, und mehr noch, er versorgte sie mit dem, wovor ihr Vater warnte – Sex und Drogen. Karen wusste, dass Pat sie nicht liebte, doch das war in Ordnung, denn umgekehrt liebte sie ihn auch nicht. Er bildete nur ein Mittel zum Zweck, eine Überbrückungsmaßnahme. Jemand, der sie über Wasser hielt, bis sie im Herbst ans College ging – allerdings nicht nach Boston, auf Karen wartete das York Community College. Bis dahin hoffte sie, in York eine Wohnung zu finden und aus dem Schatten ihrer Schwestern wegzuziehen. Und darüber hinaus hoffte sie, am College jemanden kennenzulernen: jemanden, der sie wirklich liebte und den sie wirklich lieben konnte, jemanden, der sie ein für alle Mal all die Gleichgültigkeit vergessen ließ.
    Beckys Freund, Adam Senit, hatte Karen unlängst scherzhaft gefragt, ob sie sich nun erwachsen fühle – Becky und Adam machten ihren Abschluss erst im nächsten Jahr. Karen hatte verneint und erwidert, dass sie sich nicht anders als zuvor fühle. Überhaupt nicht anders.
    Und das tat sie auch nicht. Außer jetzt, als sich Pats Körper versteifte, seine Muskeln spannten und er sich dem Orgasmus näherte. In Augenblicken wie diesem fühlte sie etwas. Sie fühlte sich beachtet. Gebraucht. Begehrt. Geschätzt und wichtig. Dieses Empfinden, etwas wert zu sein, führte ihren eigenen Höhepunkt herbei.
    Ein Stein bohrte sich durch die Decke in ihren Rücken. Sie bemerkte es kaum.
    Karen schloss die Lider und hielt den Atem an, als sie kam.
    Pat schlug die Augen auf, warf den Kopf zurück und starrte heftig atmend in den nächtlichen Himmel. Sein Stöhnen übertönte Prince.
    Karens Hüften bäumten sich unter ihm empor, als sie spürte, wie er in ihr zum Höhepunkt kam. Pats Körper erschlaffte und sank auf sie nieder. Karen lag still, keuchte leise und schmiegte sich an seine Brust. Pat wischte sich die verschwitzten Strähnen aus den Augen und seufzte.
    »Das war nicht übel.«
    Sie kicherte in die Haare seiner Brust.
    Pat fragte sich, wo er seine Zigaretten gelassen hatte. Während er nach wie vor auf Karen lag, sah er sich um ... und erstarrte.
    Jemand beobachtete sie.
    20 Meter entfernt kauerte eine Gestalt auf einem Grabstein. Die Dunkelheit verbarg ihre Züge. Pat konnte nicht erkennen, ob die Person männlich oder weiblich war, jung oder alt. Sie hockte dort, reglos wie eine Statue. Trotz der Schatten, die den Schemen umgaben, schien er einen leichten, fahlen Schimmer abzustrahlen.
    Karen spürte, wie sich Pats gesamter Körper versteifte, doch diesmal anders als beim Sex. Pat zog sich aus ihr zurück und sie sog scharf die Luft ein. Karen hasste dieses plötzliche Gefühl von Leere.
    »Was ist?«
    »Jemand beobachtet uns. Ein Spanner.«
    »Wo?«
    »Da drüben.«
    Er spähte in die Dunkelheit und versuchte, ein Gesicht oder auch nur die Augen auszumachen, aber die Gestalt wurde immer noch von Schatten verhüllt. Wieder fiel ihm dieser gedämpfte Schimmer auf. Er schien von der Erscheinung selbst auszugehen.
    »He«, rief Pat dem Unbekannten zu. »Was zum Henker soll das werden, Mann?«
    Die Gestalt reagierte nicht, rührte sich nicht.
    Karen setzte sich auf, griff sich ihr T-Shirt und versuchte, ihre Blöße damit zu bedecken.
    Pat sprang auf und ballte die Hände zu Fäusten. »Was hast du für ein Problem, Kumpel? Willst du unbedingt ein paar in die Fresse haben?«
    Irgendwo im Wald, der an den Friedhof grenzte, schrie eine Eule. Die zirpenden Insekten verstummten.
    Karen blickte in die Richtung, in die Pat brüllte. Dann begann sie zu lachen. Sie klatschte mit einer Handfläche auf die Decke und prustete hemmungslos.
    Gereizt sah er sie an: »Findest du das komisch?«
    Karen lachte nur noch lauter, schlüpfte in ihren Slip und zog ihren BH an. Pats Penis erschlaffte bereits und das Kondom hing von der Eichel hinunter. Der Anblick löste einen weiteren Anflug von ausgelassenem Kichern aus.
    »Bist du jetzt übergeschnappt?«
    »Das ist eine Statue, du Trottel.« Sie zeigte hin. »Ich hab sie gesehen, als wir hergekommen sind. Einer dieser Steinengel, den die Leute auf ihre Grabsteine stellen. Einer in Lebensgröße.«
    Auf dem Tapedeck wurde When Doves Cry von I Would Die For You abgelöst.
    »Eine Statue?« Verlegen ließ Pat den Blick zurück zu der Gestalt wandern.
    Sie war verschwunden.
    »Sie ist nicht mehr da.«
    Ohne aufzuschauen, erwiderte Karen: »Hör auf mit dem Quatsch. Ist nicht mehr lustig.«
    »Das
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