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Laura - Venezianisches Maskenspiel

Titel: Laura - Venezianisches Maskenspiel
Autoren: Mona Vara
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aufeinander und warf ihrem Spiegelbild einen entschlossenen Blick zu. Dann würde sie ihm keine Träne mehr nachweinen, sondern nehmen, was sie an Liebe bekommen konnte. Dann war es an der Zeit, dem eindringlichen und leidenschaftlichen Werben von Domenicos Vetter Ottavio nachzugeben, ihren treuen Anbeter endlich zu erhören und ein Liebesabenteuer zu beginnen. Sogar Marina, Domenicos Schwester, die allgemein als Ausbund an ehelicher Tugend galt, hatte einen heimlichen Liebhaber. Und weshalb sollte ausgerechnet sie, die verschmähte Ehefrau, auf ein bisschen Glück verzichten? Sie hatte es satt, einsam zu sein. Satt, ihre Nächte in einem kalten Bett zu verbringen. Und vor allem hatte sie es satt, von einem Ehemann zu träumen, der sie gar nicht wollte.
    Sie sah sich selbst zu, wie ihr Mund lächelte, während ihre Augen ernst und ein wenig traurig blieben. Ein bisschen Glück, die Liebe eines Mannes der sie begehrte, war das zuviel verlangt? Ihre Hände wanderten von ihren Brüsten, deren Spitzen sich durch den Baumwollstoff des Mieders drängten, wie von selbst über ihren Leib hinab. Sie lächelte verlegen, als sie sich dabei beobachtete, wie sie den Spitzenunterrock mit der linken Hand immer weiter hochzog, ihre Waden hinauf, bis das Knie freilag, und dann noch ein wenig weiter, sodass sie mit der rechten Hand darunter schlüpfen konnte. Als ihre Finger in ihre warme Spalte glitten, schloss sie die Augen. Es war eines, es hier am späten Nachmittag vor ihrem Spiegel, auf der weich gepolsterten Bank, zu tun, und ein anderes, sich dabei zu beobachten. Allein die Vorstellung, dass ein Mann sie hier berührte, hatte diese Feuchtigkeit austreten lassen, diesen heißen Saft, der ihre Scham benetzte, sie glatt und rutschig machte und ihre Finger bequem tiefer gleiten ließ. Sie stöhnte leicht auf, als sie diesen wunderbaren Punkt gefunden hatte, dessen Berührung so wohl tat, weil er seine prickelnden Strahlen in ihren ganzen Körper verteilte.
    Domenico hatte sie dort gestreichelt, als er die Hochzeitsnacht mit ihr verbracht hatte. Sie schüttelte unwillkürlich den Kopf bei dieser Erinnerung. Sie hatte ihm nicht gestattet, ihr mit Spitzen besetztes züchtiges Nachthemd abzustreifen, aus Angst, er könnte sie mit seiner Geliebten vergleichen. Wie gedemütigt, wie unglücklich hatte sie sich bei diesem Gedanken gefühlt. Und dann war sie erschrocken gewesen, als er zwischen ihren Beinen in sie eingedrungen war und sie den Schmerz der ersten Vereinigung gespürt hatte. Wie gerne hätte sie sich damals an ihn geklammert, ein bisschen geweint, sich trösten lassen wie ein kleines Kind, ihn um Liebe und Zärtlichkeit angebettelt. Aber sie war nur mit geschlossenen Augen dagelegen, um ihn nicht ansehen zu müssen, und hatte versucht, nicht daran zu denken, wie lächerlich sie ihm erscheinen musste im Gegensatz zu seiner schönen und erfahrenen Geliebten.
    Aber jetzt konnte sie sich ja ihren Träumen hingeben. Sich vorstellen, dass Domenico neben ihr saß, sie mit einem Arm fest umfangen hielt und mit der anderen Hand all ihre weiblichen Geheimnisse erkundete. Sie seufzte wieder. Wunderbar war das. Erregend ... Sie begann, mit dem Finger diesen perlenförmigen Punkt zu umrunden. Zuerst ganz langsam und dann immer schneller, bewegte den Finger hin und her, rieb fester und fester. Sie warf den Kopf zurück, genoss dieses aufsteigende wilde Gefühl, das ihren Körper ergriff, sich zwischen ihren Beinen verdichtete, um fast unerträglich zu werden. So unerträglich, dass sie beim ersten Mal, als sie es ausprobiert hatte, tatsächlich den Finger weggezogen hatte – um dann allerdings schnell wieder hinzugreifen.
    Ihre Scham pulsierte, sie fühlte ihr Herz im ganzen Körper schlagen und dann war sie da – die Befreiung. Diese Erschütterung, die die aufgestaute Spannung löste. Sie erlöste.
    Sie ließ ihre Hände sinken, ihr Unterrock rutschte wieder züchtig über ihr Knie hinab. Sie atmete schwerer als sonst und als sie die Augen öffnete, erblickte sie im Spiegel ihr gerötetes Gesicht. Sekundenlang starrte sie es an.
    Der Traum war wieder vorbei. Ihr erträumter Geliebter war fort. Und sie war alleine.

Ein überraschendes Wiedersehen

    E s war kaum eine Stunde nach seiner Ankunft in Venedig vergangen, als Domenico auch schon aus seiner Gondel sprang und die wenigen Stufen hinaufstieg, die zum breiten, mit Fackeln und bunten Lampions beleuchteten Eingang des Palazzos der Familie Pisani führten. Bereits in der
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