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Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx

Titel: Laura Leander - 03 Laura und das Orakel der Silbernen Sphinx
Autoren: Peter Freund
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einem ekligen Wurm in sein Bewusstsein gefressen, bis er es schließlich nicht mehr ausgehalten und Morwena zum Besuch der Orakelhöhle überredet hatte.
    Das Wimmern der Heilerin war in einen lang anhaltenden Laut übergegangen. Die Züge ihres anmutigen Gesichtes verzerrten sich immer stärker und erstarrten zu einer Fratze der Qual. Ihr schmächtiger Körper bebte so heftig, als werde er von schweren Krämpfen geschüttelt.
    Dem Knappen wurde ganz bang ums Herz. Mit lähmendem Entsetzen beobachtete er die junge Frau, die mit einem Mal einen spitzes »Neeiinn!« hervorstieß, sich aufbäumte und dann wie ein von Schnitterhand gekappter Halm zu Boden stürzte, wo sie leblos liegen blieb.
    Alarik konnte nicht länger an sich halten. Seinem Versprechen zum Trotz sprang er auf, eilte zu der Heilerin und beugte sich über sie.
    Sie atmete, den Mächten des Lichts sei Dank!
    Vorsichtig griff der Junge an ihre Schulter und rüttelte daran. »Morwena? Bitte, Morwena – was ist mit Euch geschehen?«
    Keine Antwort.
    Erneut schüttelte er den steifen Körper. »Morwena?«
    Endlich löste sich die Starre, die Heilerin röchelte und schlug unvermittelt die Augen auf. Totenbleich starrte sie Alarik an, als habe sie ihn noch nie zuvor gesehen.
    »Morwena?« Der Knappe schluckte. »Was habt Ihr denn?«
    Mühsam rappelte die Seherin sich auf, und ihre Pupillen verengten sich. Sie wandte sich zum Eingang und blickte für einen Moment in eine unbestimmte Ferne, als verberge sich dort die Antwort auf Alariks Frage. Schließlich drehte sie sich wieder zu dem Jungen. »Es ist… so entsetzlich«, flüsterte sie, »sie ist in… in allergrößter Gefahr.«
    Alarik spürte einen Stich ins Herz. »Aber… Was ist geschehen? Nun sagt schon, was ist mit Alienor?«
    Morwenas Gesichtszüge entgleisten. Verwundert musterte sie den Jungen. »Alienor?«
    »Natürlich Alienor – von wem war denn sonst die Rede?«
    Wie in Trance schüttelte die Heilerin den Kopf. »Ich meine nicht deine Schwester, sondern dieses Erdengeschöpf… dieses Mädchen. Die Kelchträgerin.«
    »Ihr meint… Laura? Das Mädchen auf dem Menschenstern?« Alariks Stimme klang heiser.
    »Genau!« Die Heilerin nickte heftig. »Genau sie meine ich. Ich glaube, sie…«
    »Ja? So sagt doch endlich!«
    »Wenn ich die Botschaft der Wissenden Dämpfe richtig deute, dann schwebt Laura in allergrößter Gefahr!«
    Alarik schaute die junge Frau verwirrt an. »Und warum?«, fragte er ungläubig.
    »Wenn ich das nur wüsste, Alarik! Die Botschaft der Dämpfe ist nicht immer leicht zu entschlüsseln. Ich konnte nur verstehen, dass sie schon bald einer schweren Prüfung ausgesetzt sein wird. Einer Prüfung, die noch niemand überlebt hat!«
    Mit einem Ruck griff Morwena nach dem Jungen und krallte ihre Finger so fest in seine Schulter, dass er vor Schmerz aufstöhnte. »Hast du mich verstanden, Alarik?« Morwenas Lider zuckten wie im Fieberwahn. »Noch niemand hat die Prüfung überlebt, die Laura Leander bevorsteht!«

K apitel 2 Der Drachentöter
    aura lächelte verkniffen und schlug die alte Schwarte an der Stelle auf, die durch ein Lesebändchen markiert war. Sie räusperte sich und begann vorzulesen: »Die Legende von Sigbert, dem Drachentöter. Aufgezeichnet nach einer wahren Begebenheit.
     
    Als die Zeit noch jung war, wurde Drachenthal, ein unbedeutender Flecken in deutschen Landen, von einem schrecklichen Drachen heimgesucht. Das Untier stand im Dienste einer mächtigen Zauberin und hörte auf den Namen Niflin. Es hauste in einer finsteren Höhle, die am Fuße des Drachenfelsens gelegen war, einer schroffen Gesteinsformation ganz in der Nähe des Ortes. Niflin gehörte zu den wegen des spitzen Horns auf ihrer Nase allseits gefürchteten Horndrachen, den gefährlichsten Vertretern ihrer Art. Sie waren berüchtigt wegen ihrer besonderen Verschlagenheit und galten zudem als schier unbesiegbar.
    Der Lindwurm forderte von den Bewohnern von Drachenthal Tribut, wenn er sie verschonen solle. In abgrundtiefer Bosheit verlangte er aber nicht nur eine horrende Zahl von Goldmünzen, sondern auch eine hübsche Jungfrau. Bei einer Weigerung drohte er mit Tod und Verwüstung. Die braven Bürger wollten sich den Forderungen des Ungeheuers nicht beugen, doch all ihre Versuche, ihm den Garaus zu machen, schlugen fehl. Die jungen Recken, die gegen Niflin zu Felde zogen, wurden allesamt von ihm verschlungen. Nur die blanken Knochen blieben von ihnen übrig und bleichten vor dem Eingang seiner
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