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Last days on Earth

Last days on Earth

Titel: Last days on Earth
Autoren: Susanne Gerdom
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setzte sich wieder zwischen ihn und Horace.
    Raoul beugte sich zu ihr und flüsterte: »Du hättest mich vorwarnen
können.« Sein Lächeln wärmte ihr Herz.
    Â»Es war eine spontane Eingebung«, gab sie zurück. »Aber bilde dir
nichts darauf ein, hörst du? Ich kann diese Partnerschaft jederzeit kündigen.«
    Er drückte ihre Hand und beugte sich dann zu Faustina, die Genaueres
wissen wollte. Karla hob den Blick und sah Kit an, der traurig an der
Tischkante lehnte.
    Es war spät, als sie aufbrachen. Karla wartete an der Tür auf
Raoul, der den Jaguar holte, und sprach mit Kit. »Es bedeutet nicht, dass ich
dir den Laufpass gebe«, sagte sie eindringlich. »Ich will mich aber nicht für
Perfidos Zwecke einspannen lassen – noch nicht mal für ein harmloses Hotel, das
ihm gehört. Warum verstehst du das nicht?«
    Er hob die Hand und streichelte ihre Wange. »Ich verstehe dich
doch«, sagte er sanft. »Wenn ich dich nur gelegentlich sehen darf, meine
Delicata …«
    Sie zog seine Hand an ihre Lippen. »Du darfst, mein Dichter.«
    Der Jaguar fuhr an den Bordstein. Raoul beugte sich aus der Tür und
rief: »Können wir Sie mitnehmen, Herr Marley?« Sein fragender Blick streifte
Karla.
    Â»Ich fahre zurück in die Villa«, sagte Kit zu Karla. »Kommst du
mit?«
    Sie schwankte. Nickte halbherzig. »Lass uns mein Auto nehmen«, sagte
sie. »Ich habe nichts getrunken. Dann bin ich morgen unabhängig.« Sie öffnete
die Wagentür und schob Kit ins Auto.
    Auf der Fahrt sprachen sie kein Wort miteinander. Jeder hing seinen
Gedanken nach.
    Raoul störte die Ruhe mit einem zornigen Ausruf. »Immer steht so ein
Idiot in der Einfahrt!« Er hupte.
    Karla blickte aus dem Fenster. Vor der Einfahrt zur Tiefgarage stand
eine große schwarze Limousine mit getönten Scheiben, die ihr bekannt vorkam.
Die Fahrertür öffnete sich, und ein livrierter Chauffeur stieg aus. Er kam zum
Auto, beugte sich hinab und fragte: »Frau van Zomeren?«
    Karla schob Kits Hand beiseite und stieg aus. »Ja?« Dann erkannte
sei ihn. »Kern!«
    Der Chauffeur neigte den Kopf. »Ich soll einen Gruß bestellen. Herr
von Felsenstein würde sich über einen Besuch von Ihnen freuen.« Er klemmte
seine Schirmmütze unter den Arm und zog eine schmale Schatulle aus der Tasche.
»Aber auch, wenn Sie ablehnen, soll ich Ihnen dies hier geben. Herr von
Felsenstein sagte, Sie hätten es bei Ihrem letzten Besuch bei ihm vergessen.«
    Karla war sich der Blicke der beiden Männer im Auto bewusst. Sie
nahm das Etui entgegen, klappte es auf und schnell wieder zu. Norxis hatte
nicht aufgeschnitten, als er von Deyens Collier abfällig als »albernes
Kettchen« bezeichnet hatte. »Das muss ein Irrtum sein …«, begann sie und
sah das Lächeln in den Augen Kerns. Sie schluckte und verstand. Drehte sich um
und sah Raouls und Kits Gesichter, die sie aufmerksam und eifersüchtig
beobachteten. Drehte sich wieder zu Norxis von Felsensteins Chauffeur, der
abwartend vor der Limousine stand. Wog das Etui in der Hand.
    Karla grinste und warf den beiden Rivalen in Raouls Jaguar eine
Kusshand zu. »Bis später«, rief sie, nickte dem Chauffeur zu und ließ sich von
ihm in den Fond der Limousine helfen.
    Und dort lehnte sie sich in die butterweichen Lederpolster, streckte
die Beine aus und lachte laut und lange. Morgen war immer noch ein guter Tag,
um über Kit und Raoul, Perfido und die Agentur »Van Zomeren & Winter«
nachzudenken. Aber jetzt und hier hatte sie sich eine kleine Erholung mit
jemandem, der keine Ansprüche an sie stellte, wirklich verdient.
    Die Limousine trug sie wie auf Drachenflügeln durch die Nacht.

Danksagung
    Vor allem und in erster Linie gilt mein Dank Professor Rüdiger
Quass von Deyen, der mir in blindem Vertrauen seinen wunderschönen Namen für
einen meiner Protagonisten überlassen hat. Er hat ganz sicher nicht gewusst,
was auf ihn zukommen würde.
    Ich hoffe, Sie nehmen mir die Wahl Ihres »Doppelgängers« nicht übel,
Herr Professor!
    Dann danke ich den üblichen Verdächtigen aus dem Kreis der 42er:
Simone Keil fürs Aufmuntern und den einen oder anderen Tritt, wann immer er
angebracht war (deine Anmerkungen sind Gold!), und Ulrike Renk für den
begründeten Hinweis, dass der Anfang Schrott sei. (Das hättest du mir
vielleicht nicht gerade an dem
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