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Lass nur dein Herz entscheiden

Lass nur dein Herz entscheiden

Titel: Lass nur dein Herz entscheiden
Autoren: Helen Brooks
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Männern zu schlafen“, sprach Belinda weiter. „Allerdings ist Jay unwiderstehlich, wie Sie ja selbst wissen. Ich habe mich wahnsinnig in ihn verliebt. Dabei wusste ich im Grunde meines Herzens, dass es ihm nur um Sex geht. Jay ist der Typ Mann, der seine Anziehungskraft auf Frauen stets ausnutzt. Aber ich wünsche Ihnen dennoch alles Gute, Miriam …“
    Jetzt legte Miriam auf, leider zu spät. Belindas Worte hatten sich unauslöschlich in ihr Gedächtnis eingebrannt. Da wusste Miriam, dass ihre Ehe am Ende war.
    Später an diesem Tag rief Jay an, um zu fragen, wann sie nach Hause zurückkehren würde. Natürlich leugnete er alles, als Miriam ihm erzählte, was Belinda gesagt hatte.
    „Sie ist ein echtes Biest. Ich habe klargestellt, dass wir nach dem, was passiert ist, keinesfalls weiter zusammenarbeiten können. Und da ist sie ausfallend geworden und hat mit Konsequenzen gedroht. Der Anruf bei dir ist ihre Rache dafür, dass ich sie zurückgewiesen habe. Das ist doch offensichtlich. Leicht zu durchschauen.“
    Ein Wort gab das andere, und das Gespräch entwickelte sich zu einem großen Krach. Beide sagten sie Dinge, die besser ungesagt geblieben wären.
    „Ich suche mir eine neue Wohnung“, erklärte Miriam schließlich. „Ich werde nicht zu dir zurückkommen. Niemals.“
    Nach einer langen Pause erwiderte Jay ruhig, fast im Plauderton: „Du musst tun, was du für richtig hältst, Miriam. Ich habe mich geirrt. Du hast mich nie geliebt, sonst würdest du nicht gleich bei unserem ersten Problem davonlaufen.“
    Das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. „Ein Problem?“, schrie Miriam. „Ein ‚Problem‘ ist es, jeden Morgen die Zahnpastatube offen zu lassen oder einen Geburtstag zu vergessen. Hier geht es nicht um ein Problem, Jay. Hier geht es um eine dritte Person in unserer Ehe, und für mich ist das eine zu viel.“
    „Du vertraust mir nicht. Anstatt mir zu glauben, glaubst du Belinda. Verdammt, du möchtest ihr glauben!“
    Sein scharfer Ton hätte Miriam warnen sollen. „Wenn du es so sehen willst“, hatte sie todunglücklich erwidert.
    „Vielleicht ist es das Beste, einige Zeit getrennt zu leben. Wenn du bereit bist, dir zumindest anzuhören, was ich zu sagen habe, kannst du dich ja bei mir melden.“
    Dann hatte Jay aufgelegt. Einfach so.
    Verzweifelt versuchte Miriam, die trüben Gedanken zu verscheuchen, machte sich noch einen Kakao, nahm zwei Aspirin und schaltete den Fernseher ein.
    Erst Stunden später schlief sie ein.

2. KAPITEL
    „Bist du sicher, dass du das Richtige tust? Ich kann mitkommen, wenn du möchtest. Mich würde dein Ex nicht einschüchtern.“
    Miriam lächelte Clara an. „Du hast Jay noch nicht kennengelernt.“
    „Um das zu wissen, muss ich ihn nicht erst kennenlernen.“ Am Vortag hatte sich Clara die Haare fuchsienrot färben lassen. Es sah aus, als würde ein purpurner Glorienschein ihr Gesicht umrahmen. „Ich habe noch nie einen Mann getroffen, der mich einschüchtert. Normalerweise ist es umgekehrt.“
    „Danke, aber es ist besser, das so schnell wie möglich zu erledigen. Ich will ihn nicht gegen mich aufbringen, bevor wir auch nur ein Wort zueinander gesagt haben.“
    Clara nickte. „Wenn du dich dem gewachsen fühlst.“
    Keineswegs. „Natürlich bin ich das“, erwiderte Miriam betont heiter.
    „Du solltest ihm klarmachen, dass du ihm jeden Penny abknöpfen wirst, den du für dich herausholen kannst“, schlug Clara finster vor. „Der Mistkerl.“
    „Ich will sein Geld nicht, und ich will auch keinen Ärger machen.“ Miriam war noch immer zu verletzt, um sich auf einen Streit darüber einzulassen, wer was bekam. Außerdem hatte sie nichts in die Ehe mitgebracht. Das ganze Vermögen gehörte Jay, und er konnte es behalten.
    „Dass er dich verloren hat, zeigt, was für ein Blödmann er ist.“
    „Er denkt nicht so.“
    „Zumindest wirst du ihn heute Abend umhauen. Du siehst großartig aus.“
    Miriam drehte sich um und betrachtete sich im Spiegel. Kaum war sie von der Arbeit nach Hause gekommen, als auch schon Clara aufgetaucht war und verkündet hatte, sie wolle ihr bis zum „kritischen Augenblick“ Gesellschaft leisten, wie sie es ausgedrückt hatte.
    Zwar hatte Miriam den Gedanken zu schätzen gewusst, aber eigentlich wäre sie lieber allein gewesen, damit sie zum x-ten Mal die möglichen Fragen und Antworten durchgehen konnte, die sie seit Dienstag immer wieder geprobt hatte. Sie war so unglaublich nervös! Und jetzt überlegte
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