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Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Längst vergangen: Thriller (German Edition)

Titel: Längst vergangen: Thriller (German Edition)
Autoren: John Rector
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Sie wüssten, mit wie vielen Leuten wir reden ...«
    Ich sehe, dass mich der SpuSi-Mann zu sich winkt. Ich stehe auf und lasse Diane allein auf der Couch mit Detective Nolan.
    »Ich dachte, Sie könnten anfangen«, sagt der SpuSi-Mann. »Es dauert nur eine Minute.«
    »Wozu ist das gut?«
    »Wir müssen Ihre Fingerabdrücke von denen anderer Personen unterscheiden, die sich eventuell auf dem Glas befinden. Das ist die Standardprozedur.«
    »Klingt vernünftig.« Ich halte meine verbundene Hand hin. »Bei mir ist es leicht. Nur halb so viel Arbeit.«
    Der SpuSi-Mann lächelt, aber ich merke, dass er nicht weiß, was er sagen soll. Er fährt durch die Finger meiner rechten Hand, zieht sie über das Fingerabdruckkissen, dann über das Papier. Als er fertig ist, reicht er mir mehrere Kleenex-Tücher und dankt mir.
    »Kein Problem.«
    Hinter mir höre ich Diane sagen: »Aber Sie machen Ihre Arbeit nicht. Sonst würden Sie nämlich nicht hier herumsitzen. Jene beiden Männer wären im Gefängnis.« Sie steht auf, und ihre Stimme wird beim Reden lauter. »Kommen Sie mir bloß nicht damit, dass es seine Schuld ist.«
    Detective Nolan hält die Hände hoch. »Mrs. Reese, ich habe nie behauptet, dass jemand Schuld hat.«
    »Machen Sie einfach nur Ihren verdammten Job.«
    Sie geht an ihm vorbei zur Haustür. Ich versuche, sie aufzuhalten, aber sie schnappt sich ihre Handtasche vom Tischchen am Eingang und geht hinaus.
    Ich sehe mich nach Nolan um. Er beobachtet mich.
    »Was zum Teufel haben Sie zu ihr gesagt?«
    »Nichts.« Er schüttelt den Kopf. »Ich habe gefragt, ob Sie Feinde haben, weiter nichts.«
    Ich werfe einen Blick aus dem Fenster und sehe gerade noch Dianes Wagen aus der Auffahrt und um die Ecke verschwinden.
    »Vielleicht hätte ich die Frage lieber für Sie aufsparen sollen.«
    Ich lasse den Vorhang zufallen, dann drehe ich mich ins Wohnzimmer und zu Detective Nolan um. »Der Polizist im Krankenhaus hat mich schon danach gefragt.«
    »Stimmt, aber das ist eine Weile her, und seitdem hatten Sie Zeit zum Nachdenken. Ich dachte, vielleicht ist Ihnen jemand eingefallen.«
    »Tut mir leid«, sage ich. »Niemand.«
    Nolan blättert in seinem Notizbuch. »Ich habe Ihre alte Akte eingesehen.« Er klopft mit dem Stift auf die Seite und zählt dabei auf: »Wiederholte Anklagen wegen Körperverletzung und tätlichen Angriffen, Ruhestörung.« Er blättert die Seite um. »Und eine Anklage wegen eines tatsächlichen Angriffs mit einer tödlichen Waffe. Ein Ziegelstein.« Er sieht mich an. »Alles Straßenkämpfe. Anscheinend waren Sie ganz schön temperamentvoll.«
    »Es war eine schlechte Wohngegend.«
    »Weiß Ihre Frau das alles?«
    »Sie weiß Bescheid.«
    »Sind Sie sicher?« Er deutet auf die Tür. »Mir kommt das nämlich nicht so vor.«
    Ich spüre das Lächeln in Nolans Stimme, und alle Muskeln in meinem Körper sind zum Zerreißen gespannt. Ich rufe mir in Erinnerung, mit wem ich rede, und versuche mein Bestes, mich zu beruhigen.
    »Sie weiß über alles Bescheid.«
    »Was können Sie mir denn sonst noch erzählen?«
    »Sie haben meine Akte. Da steht alles drin.«
    »Es steht nie alles drin.« Nolan schließt sein Notizbuch. »Hören Sie, Mr. Reese, ich möchte Ihnen helfen, aber ich kann nicht viel tun, wenn Sie nicht mit mir reden wollen.«
    »Das war ein anderes Leben«, sage ich. »Ich habe das alles längst hinter mir gelassen. Und falls jemand aus jenen Tagen hinter mir her ist, warum hat er dann so lange gewartet?«
    »Erzählen Sie’s mir.«
    Ich schüttele den Kopf. »Ist es nicht Ihre Aufgabe, das herauszufinden?«
    Nolan starrt mich einen Augenblick lang an, dann steht er auf und zieht eine Karte aus der Jackentasche. Er hält sie mir hinund sagt: »Rufen Sie an, wenn Ihnen irgendetwas einfällt, das uns weiterhelfen könnte.«
    Ich nehme die Karte nicht.
    Er lässt sie auf den Couchtisch fallen. »Richten Sie Ihrer Frau aus, es tut mir leid, dass ich sie betrübt habe.«
    »Mach ich.«
    Nolan geht in die Küche zum Tisch, wo der SpuSi-Mann gerade Formulare ausfüllt. Er sagt etwas zu ihm, das ich nicht hören kann. Der SpuSi-Mann nickt, dann packt er seine Tasche und hängt sie sich über die Schulter.
    Ich halte die Tür für sie auf, als sie gehen. Nachdem sie draußen sind, fällt mir der Ring wieder ein, und ich frage danach.
    »Ihr Ring?«
    »Mein Ehering.« Ich zeige auf die Tasche mit den Beweismitteln, die der SpuSi-Mann trägt. »An meinem Finger, im Glas.«
    »Was ist damit?«
    »Ich will ihn
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