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Laden der Träume - Das Geheimnis des Goldenen Ritters: Band 3 (German Edition)

Laden der Träume - Das Geheimnis des Goldenen Ritters: Band 3 (German Edition)

Titel: Laden der Träume - Das Geheimnis des Goldenen Ritters: Band 3 (German Edition)
Autoren: Dirk Ahner
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mir zum Geburtstag geschenkt. Er hat sogar meinen Namen eingraviert. Die werde ich bestimmt nicht hierlassen!«
    »Lara«, rief Ben, doch da war es schon zu spät.
    Mit entschlossenen Schritten ging Lara auf die alte Frau zu und nahm ihr die Taschenlampe aus der Hand.
    »Entschuldigung, aber die gehört mir«, sagte sie.
    Die alte Frau sah sie zornig an. Mochte sie auch klapprig wirken, sie hatte starke Hände. Sie packte die Taschenlampe und zog daran.
    »Her damit, garstiges Mädchen! Das ist meine!«
    Lara dachte nicht daran, loszulassen. »Sie gehört mir, ich habe sie zum Geburtstag geschenkt bekommen.«
    Vom Trubel angelockt kamen immer mehr Menschen herbei. Ben und Nepomuk wussten nicht, was sie tun sollten .
    Lena machte ein erschrockenes Gesicht. »Auf ruhr in den Straßen, so was mögen die Stadther ren gar nicht. Eure Freundin landet noch im Kerker, wenn sie so weitermacht.«
    Fieberhaft überlegte Ben, was er tun könnte, als das Unglück geschah: In der Rangelei wurde die Taschenlampe eingeschaltet. Sie leuchtete! Mit einem erschrockenen Schrei ließ die alte Frau sie fallen.
    »Seht nur, seht!«, schrie sie.
    Zufrieden hob Lara die Lampe auf und schaltete sie aus. »Verbindlichen Dank.«
    Es wurde so still um sie herum, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Die Menschen starrten mit weit aufgerissenen Augen und offenen Mündern auf die Taschenlampe in Laras Händen.
    »Das ist Zauberei«, sagte ein Junge.
    »Hexenwerk«, rief eine Frau.
    Ben, Lara und Nepomuk wussten, dass sie in Schwierigkeiten steckten.



Nervös zupfte Lena an Bens Ärmel herum. »Ihr Engel! Wir sollten schnell weg hier. Kommt, ich kenne einen geheimen Weg aus der Stadt raus.«
    »Lara! Lauf!«, schrie Ben.
    Sie rannten, so schnell sie konnten. Die Leute nahmen die Verfolgung auf. Einige bewaffneten sich mit Stöcken und Heugabeln und riefen: »Hexerei! Haltet sie fest!«
    Zum Glück kannte sich Lena bestens aus und führte sie zu einem Loch in der Stadtmauer.
    »Schnell, hier durch!«, rief sie.
    Ben, Lara und Nepomuk quetschten sich durch den engen Spalt. Er war gerade groß genug für ein Kind. Die tobende Meute der Erwachsenen musste hinter der Mauer zurückbleiben.
    »Danke, Lena«, keuchte Lara.
    Das kleine Mädchen strahlte. »Jetzt kann ich unserem Priester erzählen, dass ich ein paar Engel gerettet habe.«
    »Eigentlich bist du der wahre Engel«, sagte Ben lächelnd.
    Lenas Ohren leuchteten vor Stolz. »Kommt mit! Unser Hof ist ganz in der Nähe. Dort könnt ihr euch stärken. Außerdem warten meine Leute schon sehr lange auf euch.«
    Lara warf einen fragenden Blick zu Ben und ihrem Bruder, doch auch die beiden hatten keine Ahnung, wovon Lena sprach.

Lena erzählte, dass sie das siebte Kind des Bauern Helmfried und seiner Frau Gerlinde war. Zusammen mit ihren sechs Geschwistern, zwei Knechten, drei Mägden, der unverheirateten Tante Walpurga und ihren beiden alten Großmüttern lebte sie auf einem Bauernhof. Im Winter, wenn es sehr kalt wurde, schliefen alle zusammen unter einem Dach. Sogar die Tiere waren dann im Haus, sodass es wärmer wurde. Lara schüttelte sich bei dem Gedanken, ihr Zimmer mit einem Schaf oder einer Ziege teilen zu müssen. Sie hatte ganz andere Vorstellungen vom Mittelalter gehabt. Nie hätte sie gedacht, wie hart das Leben für die einfachen Menschen war.
    Als Lena nach Hause kam, war ihr Vater gerade dabei, mit einem Dreschflegel das Getreide zu dreschen, sodass die Samenkörner von den Halmen getrennt wurden. Als er seine kleine Tochter in Begleitung von drei fremden Kindern sah, hielt er inne und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er war ein großer, bärtiger Mann mit Pranken wie Bärentatzen.
    »Hast du Besuch mitgebracht, Magdalenchen?«
    »Vater, das sind Ben, Lara und Nepomuk. Sie sind Engel, die vom Himmel gefallen sind.«
    Der Bauer taxierte die Neuankömmlinge und lachte donnernd. »Hat euch der Himmel geschickt, ja? Seid ihr die Hilfe, auf die wir gewartet haben? Dann heiße ich euch willkommen unter meinem bescheidenen Dach. Was der Herr uns an Essen geschenkt hat, das teilen wir mit euch.«
    Die Einladung kam gerade zur rechten Zeit. Nepomuks Magen knurrte schon wie ein grimmiger Bär. Er ließ Leopold aus seiner Tasche hüpfen, damit er ein erfrischendes Bad im nahe gelegenen Bach nehmen konnte, und folgte dem Bauern Helmfried ins Haus.



Kurz darauf saßen die drei Kinder zusammen mit Lenas Familie in der Bauernstube am Tisch. Die Mägde verteilten
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