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Laden der Träume - Das Geheimnis des Goldenen Ritters: Band 3 (German Edition)

Laden der Träume - Das Geheimnis des Goldenen Ritters: Band 3 (German Edition)

Titel: Laden der Träume - Das Geheimnis des Goldenen Ritters: Band 3 (German Edition)
Autoren: Dirk Ahner
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und Schlaglöchern gespickt. Hier zu reisen war alles andere als bequem, aber das schien die Menschen nicht zu stören. Lara klopfte das Herz, als sie zwei Stadtwachen bemerkte, die vor dem Tor auf ihre Lanzen gestützt Wache hielten. Doch die beiden nahmen keine Notiz von ihnen und ließen sie passieren.
    Als Ben, Lara und Nepomuk durch das dunkle Tor hindurchgingen, fanden sie sich in einer mittelalterlichen Stadt wieder. Es war eine fremde Welt voller seltsamer Gerüche, Farben und Geräusche. Sie sahen einen Hufschmied bei der Arbeit, Kinder, die mit Stöcken Schwertkampf spielten, Bettler ohne Zähne im Mund, die am Straßenrand um Almosen flehten, und Spielleute, die mit Musik und Tanz um die Gunst der Zuschauer warben. Hühner stoben gackernd auseinander, als sich ein berittener Soldat seinen Weg durch die engen Gassen bahnte. Auf dem Marktplatz priesen Händler und Bauern ihre Waren an. Es roch nach frischem Brot und Pferdemist.
    »Tut Buße!«, rief ein Prediger mit Mönchskutte und wild abstehenden Haaren. »Betet um Vergebung eurer Sünden, sonst wird bald Feuer vom Himmel regnen, und der Herr wird uns eine Sintflut schicken, die uns alle verschlingt.«
    Die Leute beachteten ihn nicht, sie sahen lieber einer Truppe von kunterbunt gekleideten Schauspielern zu, die auf einer Bretterbühne eine Komödie aufführte. Sie lieferten sich eine wilde Rauferei und machten Späße, bis das Publikum jubelte. Ein kleiner Hund stand daneben und kläffte. Fasziniert blieb Nepomuk stehen und wollte zusehen, doch Ben zupfte ihn am Ärmel.
    »Wir müssen Burg Falkenstein finden, Nepomuk. Wir haben nur drei Tage Zeit, sonst gehen wir in diesem Traum verloren und müssen für immer hier bleiben.«
    »Nur keine Sorge, ihr Engel. Es ist nicht mehr weit«, sagte Lena.
    Bald ließen sie den Marktplatz hinter sich und kamen in eine Gegend der Stadt, in der die reichen Herrschaften wohnten. Sie hatten sich prächtige Häuser bauen lassen mit Fachwerken und imposanten Malereien auf den Wänden. Ihre Pracht und Größe konnte es jedoch nicht mit der Kathedrale aufnehmen, deren Turm die Stadt hoch überragte. Das Hauptgebäude war noch mitten im Bau: Mit Kränen aus Holz beförderten Arbeiter die Steine an Ort und Stelle, wo sie von Steinmetzen und ihren Lehrlingen behauen wurden. Ben konnte sich kaum vorstellen, wie viel Zeit so ein Bau kostete.
    »Sag mal, Lena, wie lange dauert es denn, bis diese Kathedrale fertig ist?«, fragte er.
    Das Mädchen zuckte mit den Schultern. »Sie haben damit angefangen, als mein Opa geboren wurde. Er sagt, dass es mindestens noch hundert Jahre dauern wird, bis alles steht.«
    Lara pfiff erstaunt. »Das ist aber noch ziemlich lange.« Die Vorstellung, dass die Baumeister die Vollendung ihres eigenen Werks nicht erleben würden, gab ihr zu denken.
    Am Ufer des Flusses lagen die Handwerks betriebe, die Schmiede und Kesselflicker, Müller, Bäcker, Schneider und Töpfer. Nepomuk staunte nicht schlecht, als sie eine Mühle sahen, die durch Wasserkraft angetrieben wurde; ein riesiges Wasserrad drehte sich im Fluss und diente so als Motor für die Mühlsteine. Weil Erntezeit war und Bauern mit ihren Fuhrwerken kamen, ging es zu wie in einem Bienenstock.
    »Stopp!«, rief Lara plötzlich.
    Ben und Nepomuk blieben stehen und sahen sie fragend an.
    Lara war ganz bleich im Gesicht. »Ich glaube, ich habe meine Taschenlampe verloren.«
    Leopold streckte seinen Kopf aus Nepomuks Umhängetasche und quakte verdrossen. »Taschenlampe? Wozu nimmst du eine Taschenlampe mit ins Mittelalter, Lara? Das kann uns großen Ärger einbringen.«
    »Ein sprechender Frosch aber auch«, sagte Ben und vergewisserte sich, dass die kleine Lena ihr Gespräch nicht gehört hatte. »Schnell, wir müssen sie wiederfinden.«
    »Zu spät«, sagte Nepomuk und deutete auf eine Menschenansammlung.
    Eine zahnlose alte Frau hielt Laras Taschenlampe in ihren knochigen Händen. Sie drehte sie hin und her und schnupperte daran.
    »Seht nur, was mag das wohl für ein Ding sein?«, fragte sie sich. »Schmuck aus dem Abendland? Eine Waffe gar?« Prüfend biss sie mit ihren verbliebenen beiden Backenzähnen darauf herum. »Zum Essen ist es jedenfalls nicht.«
    Die Traube aus Menschen, die ihr mit einer Mischung aus Angst und Neugier über die Schulter blickten, wurde immer größer.
    »Besser, wir verschwinden hier«, schlug Ben vor.
    Nepomuk nickte nervös. »Gute Idee.«
    »Und was wird aus meiner Taschenlampe?«, rief Lara empört. »Die hat Papa
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