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Laden der Träume - Das Geheimnis des Goldenen Ritters: Band 3 (German Edition)

Laden der Träume - Das Geheimnis des Goldenen Ritters: Band 3 (German Edition)

Titel: Laden der Träume - Das Geheimnis des Goldenen Ritters: Band 3 (German Edition)
Autoren: Dirk Ahner
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erschrocken auf, dann purzelten alle drei mitten hinein in einen großen Heuhaufen. Die Landung war erstaunlich weich, sah man von dem Jucken und Piken ab, das die Strohhalme hinterließen, die nun überall in ihrer Kleidung steckten. Schimpfend kletterte Lara aus dem Heuhaufen und klopfte sich ab.
    »Filomenus hat wirklich einen miserablen Orientierungssinn«, rief sie.
    Leopold, der nun endlich wieder sprechen konnte, kroch aus dem Heu hervor und schüttelte sich. »Filomenus ist ein großer Zauberer, junge Dame«, krächzte er, um etwas kleinlauter hinzuzufügen: »Obwohl ich zugeben muss, dass er ab und an Fehler macht.«
    »Hauptsache, wir sind nicht wieder mitten in der Wüste, so wie bei unserem Ägypten-Abenteuer«, sagte Ben. Er sah sich um. »Wo ist Nepomuk?«
    Nepomuk kam aus dem Heu gekrochen und strahlte wie ein Honigkuchenpferd. »Leute, hat das Spaß gemacht oder was? Ich hätte nie gedacht, dass Fliegen so toll ist. Am liebsten würde ich das gleich noch mal machen.«
    Ben und Lara tauschten ein Grinsen. Dass ausgerechnet Nepomuk solchen Spaß an der Bruchlandung hatte, passte so gar nicht zu ihm. Schließlich verabscheute er Risiken. Wie ein echter Wissenschaftler eben.
    Als die vier sich umsahen, bemerkten sie ein kleines, etwa sieben Jahre altes Mädchen mit Stupsnase und struppigem Haar, das sie mit weit auf gerissenen Augen anstarrte. Sie bekreuzigte sich mehrfach.
    »Heilige Mutter Gottes, ihr seid vom Himmel gefallen!«, rief sie. »Ihr müsst Engel sein.«
    Keiner der vier wusste so recht, was er darauf sagen sollte. Ben übernahm das Reden: »Wir sind nur Kinder, genau wie du.«
    Das Mädchen schüttelte entschieden den Kopf. »Ihr seid Engel! Ihr könnt fliegen, und ihr sprecht mit den Tieren, das habe ich selbst gesehen.«
    Leopold hatte seine bernsteinfarbenen Froschaugen erschrocken aufgerissen, als ob er sagen wollte: Unternehmt doch etwas!
    Nepomuk entschloss sich für die Wahrheit: »Das ist Leopold, er ist unser Freund. Außerdem ist er ein verzauberter Prinz.«
    Die Kleine strahlte. »Wirklich? So wie in den Geschichten, die uns Großmutter immer erzählt?«
    »Ganz wirklich. Und wie heißt du?«
    »Magdalena. Aber weil ihr Engel seid, dürft ihr Lena zu mir sagen.«
    Ben sah sich um. Der Heuhaufen, in den sie gefallen waren, gehörte zu einem Bauernhof. Zwei windschiefe Häuschen mit Schindeldach und ein aus grobem Holz gezimmerter Stall waren die einzigen Gebäude weit und breit.
    »Hier ist ja gar niemand«, stellte Lara fest.
    »Gewiss sind sie bei der Ernte, wie alle hier in der Gegend. Die Alten sagen, dass es bald regnen wird. Jede Hand wird gebraucht.«
    »Wohnst du denn gar nicht hier?«, fragte Nepomuk.
    Lena schüttelte den Kopf. »Ich habe einen Botengang für meinen Vater erledigt. Aber jetzt muss ich schnell nach Hause zurück.«
    »Lena, wir müssen zur Burg Falkenstein. Weißt du vielleicht, wo das ist?«, fragte Ben.
    Vergnügt klatschte Lena in ihre Hände, die so schmutzig waren wie ihr graues Leinenkleid. Mit dem Waschen nahm man es hier wohl nicht so genau, dachte Lara.
    »Ihr wollt zum großen Turnier, nicht wahr? Burg Falkenstein ist ganz in der Nähe von unserem Hof. Kommt doch mit. Ich zeige euch den Weg.«
    Die Kinder stimmten sich ab und nickten.
    »Das Angebot nehmen wir gern an«, sagte Ben.
    Lena strahlte. »Am kürzesten ist es, wenn wir durch die Stadt gehen. Meine Brüder werden Augen machen, wenn ich ein paar Engel mitbringe.«
    Die Sonne brannte vom Himmel, als die Kinder durch das Land wanderten. Ben, Lara und Nepomuk sahen, wie die Bauern auf ihren Feldern mit der Ernte beschäftigt waren. Es war eine harte Arbeit, bei der alle mithelfen mussten: Die Männer mähten mit Sensen das Feld ab, die Frauen bündelten die Ähren zu Ballen, die von Kindern und Alten auf Ochsenkarren geladen wurden. Alles musste sehr schnell gehen, schließlich galt es, die Ernte eines ganzen Sommers einzufahren, bevor Regen, Kälte oder Ungeziefer sie zerstören konnten.
    Nach einer Stunde des Marschierens führte Lena sie zur Stadt Grünberg, die, wie der Name es andeutete, auf einem von Wäldern gesäumten, grünen Berg lag. Hinter der Stadtmauer sahen die Kinder einen bunten Flickenteppich aus Dächern und Türmen. Um in die Stadt zu gelangen, mussten sie durch das Haupttor. Fahrende Händler mit reich beladenen Wägen, Bauern, Ziegenhirten mitsamt ihren Herden und wanderndes Volk gingen hier ein und aus. Die Straßen glichen eher Trampelpfaden und waren mit Pfützen
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