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Kurswechsel im Beruf

Kurswechsel im Beruf

Titel: Kurswechsel im Beruf
Autoren: Monika Birkner
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Erfahrungen mit Qualitätsproblemen und ihrer Behebung wie Sie. Niemand hat die gleichen Persönlichkeitseigenschaften wie Sie. Keiner kann Probleme auf Ihre Art analysieren und Lösungen nicht nur vorschlagen, sondern auch durchsetzen. Und speziell pragmatische Lösungen, die kurzfristig wirken und nicht viel kosten. Gerade auf diesen Mix kommt es an. Das wird viel zu häufig verkannt.
    Stattdessen neigen viele Menschen dazu, sich auf ihre Schwächen und deren Beseitigung zu fokussieren. Das kann im Einzelfall sinnvoll sein, wenn essenzielle Qualifikationen fehlen. Wer heute als Architekt nicht über CAD-Kenntnisse verfügt oder als Buchhalter oder Controller nicht über Kenntnisse in kaufmännischer Standardsoftware, bringt sich ins Abseits. Er wird dann nicht wegen seines Alters abgelehnt, sondern wegen seiner Qualifikationen.
    Insofern ist es wichtig, sich auch mit den eigenen Schwächen zu beschäftigen. Sie zu kennen, hilft auch dabei, bestimmte Aufgaben nicht anzunehmen, für die andere besser geeignet sind. Doch es bleibt dabei: Der ausschließliche Fokus auf die Schwächen führt allenfalls dazu, dass wir uns an das mittlere Maß anpassen, nicht jedoch zu wahrem Erfolg und wahrer Erfüllung.
    Selbstvertrauen lässt sich nicht dadurch erwerben, dass wir an der Beseitigung der Schwächen arbeiten. Die beste Basis für Selbstvertrauen ist, im Einklang mit den eigenen Fähigkeiten zu sein und Schritt für Schritt vorwärts zu gehen, um mit diesen Fähigkeiten den bestmöglichen Beitrag für andere zu leisten.
    Rahmenbedingungen für den Kurswechsel
    Wir sind keine Berufsanfänger mehr, die frei und ungebunden alles Mögliche ausprobieren, sondern es gibt Grenzen, die uns einschränken. Manche Grenzen sind beweglich. Die Ausbildung der Kinder endet in absehbarer Zeit. Andere sind unverrückbar. Eine schwerwiegende körperliche Behinderung lässt sich nicht ungeschehen machen.
    In den meisten Fällen geht es wiederum um eine Werte-Entscheidung. Für manche Paare und Familien ist eine Wochenendehe tragbar, für andere völlig inakzeptabel. Dass eine bestimmte Ausbildung fehlt, kann für den einen Grund sein, den Wunschberuf völlig ad acta zu legen. Für die andere heißt das nur, sich schrittweise anzunähern. Wer zum Beispiel kein vollständiges Medizinstudium mehr absolvieren will oder kann, kann entweder eine Heilpraktiker-Ausbildung machen oder sich eine Arbeit im medizinischen Umfeld suchen, die weniger hohe Anforderungen stellt, unter Umständen auch nur stundenweise ehrenamtlich .
    Um nicht illusionärem Wunschdenken aufzusitzen, ist es unbedingt ratsam, dass wir uns schon frühzeitig über die Rahmenbedingungen klar werden, Lösungsmöglichkeiten erwägen oder auch anerkennen, dass bestimmte Wünsche entweder gar nicht mehr oder zumindest heute – noch – nicht erfüllbar sind.
    Übung: Rahmenbedingungen und Umgang mit ihnen
    Nachfolgend ist eine Reihe von möglichen Rahmenbedingungen aufgeführt. Markieren Sie auf der daneben stehenden Skala das Ausmaß, in dem diese Bedingung Ihre weiteren Schritte behindert oder nicht. Die Skala reicht in Anlehnung an die Ampelfarben von grün (= gar kein Hindernis) über gelb (= nur vorübergehendes Hindernis) bis rot (= schwerwiegendes Hindernis).
Rahmenbedingung
Ampelfarbe
 
 
grün
gelb
rot

Mobilität




finanzielle Situation




eigene gesundheitliche Situation




gesundheitliche Situation bei Partner/in, Kindern oder Eltern




vorhandene Qualifikationen




berufliche Situation des Partners/der Partnerin




Ausbildung der Kinder




außerberufliche Verpflichtungen, zum Beispiel in Vereinen



    Damit ist unsere Standortbestimmung vorerst abgeschlossen. Da sich die Bedingungen immer wieder ändern, empfiehlt es sich, sie von Zeit zu Zeit zu wiederholen.
    Es kann sein, dass wir die derzeitige Standortbestimmung noch mit der Idee gemacht haben, wieder eine Festanstellung zu suchen. Sollte sich im weiteren Verlauf des Prozesses herausstellen, dass eine freiberufliche Tätigkeit in Frage kommt, überdenken wir unsere Stärken noch einmal. Plötzlich erkennen wir, dass wir zwar im Team zurechtkamen, aber in Wirklichkeit sehr gut alleine arbeiten können. Das ermuntert uns dann wieder, die Richtung Freiberuflichkeit stärker auszuloten.
    Von daher ist die bisherige Standortbestimmung eine vorläufige und sollte in regelmäßigen Abständen wiederholt werden.

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