Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kroenung der Liebe

Kroenung der Liebe

Titel: Kroenung der Liebe
Autoren: Carol Marinelli
Vom Netzwerk:
zwischen ihnen entsponnen hatte. „Ich bin … war als Lektorin in einem Verlag tätig.“
    „Es dürfte kein Problem sein, Ihnen …“
    „Ich komme sehr gut allein zurecht und werde schon einen Job finden“, unterbrach sie ihn und hielt Alex seine Visitenkarte hin.
    Gedankenverloren betrachtete er das feste Kinn und begegnete gelassen Allegras entschlossenem Blick. Dann nickte er langsam. „Da bin ich mir sicher. Behalten Sie die Karte trotzdem, falls Sie Ihre Meinung ändern.“
    „Heuern Sie öfter Ihr Personal in Bars an?“
    „Normalerweise überlasse ich so etwas anderen. Wenn Sie die angegebene Nummer wählen, kommen Sie ohnehin nicht weiter als zu meiner Privatsekretärin. Ich kann Belinda instruieren …“
    „Nicht nötig, ich habe aus reiner Neugier gefragt.“
    Da war es wieder, dieses angedeutete, absolut umwerfende Lächeln! „So funktioniert mein Gehirn nun mal“, gestand er. „Problem erkannt, Problem gebannt.“
    „Wobei es wahrscheinlich reichen würde, einfach nur mal zuzuhören.“
    Offenbar ein Ansinnen, das bisher niemand an ihn herangetragen hatte. Alex blickte zu einem Tisch in der Nähe vom Tresen, an dem er und sein Mitarbeiter noch letzte Woche einen Drink genommen hatten. „Charles … er hatte so viele Pläne für die Zeit nach seiner Pensionierung, und jetzt ist er tot. Es hat mich irgendwie zum Nachdenken gebracht.“
    Allegra nickte.
    „All die Dinge, die man schon immer tun wollte. Die man sich vorgenommen hat und nie verwirklichen kann.“
    „Nicht kann?“, echote sie verblüfft. Ein Mann wie er sollte doch kaum ein Problem damit haben, seine Wünsche und Bedürfnisse durchzusetzen, wenn ihm wirklich daran lag, oder? „Warum nicht?“
    „Nächstes Jahr um diese Zeit …“ Er brach ab, da es absolut nicht zu seinen Gewohnheiten gehörte, sich jemandem anzuvertrauen. Und dann noch einer Frau, die ihm völlig fremd war. Doch heute Nachmittag hatte er zum ersten Mal das Gefühl, dass ihm die Zeit weglief. „Da werde ich ein verheirateter Mann sein.“
    Im ersten Moment erstarrte Allegra, dann schüttelte sie missbilligend den Kopf. „Wenn Sie verlobt sind, sollten Sie nicht mit anderen Frauen in Bars sitzen und Champagner trinken“, sagte sie streng. „Und schon gar nicht …“
    Sie brach ab und biss sich auf die Lippe. Schon gar nicht was? Es war doch gar nichts zwischen ihnen passiert, obwohl es sich für sie anders anfühlte.
    Aber wie auch immer, den Champagner hatte er inzwischen fast ausgetrunken, und für sie war es in jedem Fall besser, so schnell wie möglich von hier zu verschwinden. Denn dieser Alex hatte etwas an sich, das sie dazu verführte, ihre eisernen Regeln infrage zu stellen.
    „Nicht gehen.“ Warm und fest schlossen sich seine Finger um ihre Hand, als Allegra die Fünfzigpfundnote auf den Tisch legte und sich erheben wollte. Es war der erste echte Hautkontakt, und er brachte sie völlig aus der Fassung. Ihr Herz raste.
    „Ich habe mir meine Braut nicht ausgesucht, sondern bin ihr versprochen.“
    Was für eine seltsame Formulierung. „Wo liegt da der Unterschied?“
    „Wie soll ich das erklären?“, seufzte er.
    Geh! drängte die kleine Stimme in Allegras Hinterkopf. Geh, solange noch Zeit ist und du die Kraft dazu hast.
    Aber wie sollte sie das anstellen, wenn seine schlanken gebräunten Finder ihre immer noch wie ein Schraubstock umschlossen hielten.
    „Mein voller Name ist Alessandro“, gestand Alex. „Ich habe die Order, in mein Land zurückzukehren und meine Pflichten als Kronprinz von Santina zu erfüllen.“
    Später wusste Allegra nicht mehr, wie oft sie diese absurde Situation in ihrer Erinnerung durchgespielt hatte. Diese letzte Chance, in der sie sich einfach wortlos hätte umdrehen und gehen können.
    Sie tat es nicht.
    Schockiert und wider besseres Wissen blieb sie und hörte sich den Rest an.

2. KAPITEL
    „Man hat sie als meine Braut und künftige Königin von Santina ausgesucht, als wir beide noch Kinder waren“, erklärte Alex.
    Natürlich wusste Allegra, dass es in gewissen Kreisen arrangierte Vernunftehen gab. Warum sie für Alex ein Problem darstellte, konnte sie sich allerdings nicht erklären. Er wirkte auf sie nicht wie ein Mann, der sich zu etwas zwingen ließ.
    „Wie alt sind Sie?“ Es war ihr spontan entschlüpft, ehe sie es verhindern konnte. Doch Alex schien ihre Offenheit nicht zu stören.
    „Vierunddreißig“, gestand er mit einem rauen Auflachen, das seine starken weißen Zähne aufblitzen ließ.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher