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Kriegerseelen

Kriegerseelen

Titel: Kriegerseelen
Autoren: Susan B. Hunt
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Soldaten mussten diese Ausbildung durchlaufen und wurden auf besondere Talente getestet.
    Das besondere Talent von Jay lag in asiatischer Kampfkunst. Was nicht weiter überraschend war. Sein Vater war bereits ein großer Krieger gewesen und das Serum hatte das Beste aus ihm heraus geholt. Er hatte kein Gramm Fett auf den Rippen nur pure Muskelmasse. Seine Bewegungen waren geschmeidig und flink, so dass das menschliche Auge Mühe hatte, ihm zu folgen.
    »Jay, irgendwelche Fragen?«
    Der Captain der Truppe nahm seinen Job ernst und wollte unter allen Umständen vermeiden, dass der Jüngste seinen ersten Einsatz als Spiel ansah. Tristan hatte sich seinen Platz als Anführer schwer erkämpft. Er war ein Muster an Disziplin. Hart zu seinen Soldaten, aber noch härter zu sich selbst. Unter seinen Kumpels wurde er heimlich »Tristan der Schreckliche« genannt. Der Hüne hatte einen Körper aus Stahl. Seine Besonderheit war die Beschaffenheit seiner Haut. Wer ihn unbeabsichtigt berührte, erlitt einen Stromschlag, der einen ausgewachsenen Bullen in die Knie zwang. Sein dunkelbraunes Haar trug er militärisch kurz geschoren. Sein hartes Gesicht war kantig und seine Nase lang, schlank und gerade.
    Die vollen Lippen hatte er gerade zu einem schmalen Strich zusammengepresst. Er wartete immer noch auf eine Antwort von Jay. Erst als er auffordernd eine Augenbraue anhob und sein Eisblick eindringlicher wurde, antwortete Jay.
    »Alles gut, Tristan. Ich bin mir der Wichtigkeit unseres Auftrags bewusst. Tut mir leid.« Beschämt senkte er den Blick.
    »O.k. Männer, wir teilen uns auf. Jay. Du und Tyron, ihr nehmt euch den südlichen Sektor vor. Val, du kommst mit mir. Ich glaube nicht, dass es ihnen gelungen ist, über den Fluss zu entkommen. Er ist trotz des eisigen Wetters nicht komplett zugefroren und seine reißende Strömung ist zu gefährlich.«
    Die Männer salutierten. Sie hatten den größten Respekt vor Tristan. Der Anführer zeigte nie auch nur einen Hauch von Gefühl. Er funktionierte wie eine Maschine - eine tödliche Maschine. Ihn zu berühren, konnte tödlich sein. Nur wenn er sich darauf konzentrierte, konnte er den Strom, der über seiner Haut wie ein feines Netz floss, ableiten, so dass keine Gefahr bestand.
    Trotz allem war er immer der Unnahbare geblieben. Es gab eigentlich für niemanden einen Grund, diesen Eisklotz von einem Soldaten anzufassen. Valentin war sein Partner. Die beiden hatten etwa zur gleichen Zeit ihre Umwandlung. Sie lagen nebeneinander im Labor, als das Serum sich in ihre Muskeln fraß, die Zellstruktur ihrer Körper veränderte und wie flüssiges Feuer in ihren Adern wütete.
    Als sie nach endlos scheinenden Tagen und Wochen von der Maschine getrennt wurden, die ihnen gnadenlos und unerbittlich das Wundermittel in die Venen gepumpt hatte, absolvierten sie zusammen das Trainingscamp. In Größe und Statur unterschieden sie sich kaum voneinander. Doch abgesehen davon hätten sie gegensätzlicher nicht sein können. Valentins dunkelblondes dichtes Haar war halblang. Er trug einen Seitenscheitel und die langen Strähnen seines Ponys fielen ihm immer wieder über die grünbraunen Augen. Wenn Tristans hartes Gesicht dem einer Marmorstatue glich, so hatte Val die weichen Gesichtszüge eines Engels. Seine olivfarbene Haut hatte einen ganz eigentümlichen Schimmer und das Mal über seiner linken Augenbraue blitzte manchmal hervor, wenn er sich die langen Haarsträhnen aus dem Gesicht strich. Es war schwarz und hatte die Form einer Träne.
    Die beiden Männer waren bereits im Alter von fünf Jahren dafür ausgewählt worden, an dem Programm für die Umwandlung teilzunehmen. Sie kannten sich schon, seit sie Kleinkinder waren und trotz ihrer Gegensätzlichkeiten waren sie die besten Freunde geworden.
    Tristan sah Jay und Tyron hinterher und knurrte leise. »Ich kann nur hoffen, dass Jay die Sache wirklich ernst nimmt. Der Kleine sieht das alles als ein großes Abenteuer an.«
    Val zuckte mit den Schultern. »Er wird sich ganz schnell der Ernsthaftigkeit bewusst, wenn wir die Flüchtigen finden. Keiner weiß so gut wie wir, dass Prokojev keinen Spaß versteht, und Abtrünnige gnadenlos bestraft.«
    Die beiden Männer nahmen ihre Suche auf und bewegten sich mit der tödlichen Sicherheit von Raubtieren geschmeidig durch den kalten Wind.
    »Sollten wir keine Spur von ihnen finden, wird der Boss Juno einsetzen.« Tristans Stimme hallte in Vals Ohren. Die beiden verständigten sich über das
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