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Kriegerseelen

Kriegerseelen

Titel: Kriegerseelen
Autoren: Susan B. Hunt
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der unterirdischen Stadt Ondraka waren zwei Männer und zwei Frauen geflohen. Es war ein Rätsel, wie es ihnen gelingen konnte, die Sicherheitsabsperrungen zu durchbrechen. Doch weitaus beunruhigender war, dass sie anscheinend nicht mehr unter dem Einfluss von Peace standen. Peace war die Droge, die ihnen täglich verabreicht wurde. Ondraka. Die geheime Stadt, die tief in Sibirien, perfekt verborgen vor dem Rest der Welt lag, gehörte Alexej Prokojev. Der mehrfache Milliardär hatte sich einen Ort erschaffen, an dem er sich Menschen von unterschiedlicher Herkunft hielt. Wie Tiere. Prokojev war ein Mann, der sich mit seinem Geld alles kaufte, was sein Herz begehrte. Der private Menschenzoo war seine Obsession. Er ließ sich aus allen Teilen der Welt Männer und Frauen der unterschiedlichsten Rassen heranschaffen. Dafür hatte er seine Krieger aus der Eliteeinheit. Tristan, Tyron, Valentin und Jay. Um die Bewohner seiner kleinen Stadt ruhig zu stellen, wurde das Trinkwasser, die Nahrungsmittel, einfach alles mit der synthetischen Droge Peace versetzt. Der englische Name für Frieden gaukelte den Menschen vor, in Frieden zu leben. In Wahrheit aber, waren sie zu willenlosen Geschöpfen geworden, die zu keinerlei Emotionen fähig waren. Es gab keinen Hass, keinen Neid oder gar Eifersucht. Aber vor allen Dingen gab es keine Liebe. Die Menschen dort lebten zusammen, weil man ihnen gesagt hatte, dass sie es tun sollten. Es war keine Welt, in der Mann und Frau sich kennenlernten, sich verliebten und dann ihr Leben miteinander verbringen wollten. Sie begehrten einander nicht, sie lebten miteinander scheinbar glücklich und sorgenfrei.
    Natürlich passierte es immer wieder, dass ein Einzelner aus der Gemeinschaft verschwand. Wer Prokojevs Idealen nicht entsprach, wurde entsorgt. Niemand trauerte einem Verschwundenen nach oder vermisste ihn. Er war einfach nicht mehr da und das Leben in Ondraka ging weiter. Die Bewohner vermissten weder die Sonne noch den Regen. Für sie war jeder Tag gleich und das machte sie zufrieden. Da Peace jegliche Lust unterdrückte, lebten die Menschen in Ondraka wie Brüder und Schwestern miteinander. Sie begehrten nichts außer Nahrung und Sicherheit.
    Alle paar Jahre, wenn Alexej fand, dass es Zeit war, wurden einige Männer und Frauen ausgewählt, um für Nachwuchs zu sorgen.
    Die Reproduktion erfolgte nach einem strengen Reglement. Nur diejenigen, die das beste genetische Material in sich trugen, durften sich fortpflanzen. Es wurde analysiert und geforscht, bis die perfekten Paare gefunden worden waren. Diese wurden dann isoliert und durch besondere Medikamente in Paarungsbereitschaft versetzt.
    Die Babydroge, pure Pheromone, ließ alte Instinkte aufleben. Die Auserwählten begannen Lust zu empfinden und hatten den Drang sich fortzupflanzen. Man musste ihnen nicht erklären, was sie tun sollten. Wie Tiere paarten sie sich mehrmals am Tag. Die Männer, die außerdem potenzsteigernde Mittel erhielten, hatten wunde Stellen an ihren Geschlechtsteilen und die Frauen bluteten. Doch sie konnten nicht aufhören, wieder und wieder zu kopulieren. Der Urinstinkt sich zu vermehren war übermächtig.
     
    Tristan sah seine Truppe eindringlich an.
    »Ich muss euch nicht sagen, wie wichtig es ist, die Flüchtigen zu finden. Der Boss ist außer sich. Und jeder von euch weiß, welch unangenehme Folgen es haben kann.« Seine eisblauen Augen blickten jedem der Soldaten einen Augenblick fest ins Gesicht.
    Jay, der Jüngste seiner Einheit, sah aus, als hätte er den Ernst der Lage noch nicht erfasst. Der Kleine war erst seit ein paar Tagen dabei. Mit einer Körpergröße von einem Meter achtzig, war er nicht wirklich klein, die anderen überragten ihn dennoch. Er war Halbasiate. Sein raspelkurz geschorenes Haar war schwarz mit einem Blauschimmer darin. Die leicht schräg stehenden Augen waren das außergewöhnlichste an seiner Erscheinung. Kupferfarben schienen sie zu glühen, wie die Augen eines Raubtieres. Er hatte eine besondere Gabe. Berührte er jemanden, so konnte er alles sehen, was dieser Mensch erlebt hatte. Niemand konnte sich ihm entziehen und erbarmungslos wurde ihm alles offenbar, was man fühlte, oder dachte. Jay hatte das Trainingscamp und die Klinik erst vor kurzem verlassen.
    Seine Umwandlung war noch gar nicht lange her. Als schmächtiger Junge war er im Labor angekommen und als vor Kraft strotzender Mann hatte er es verlassen.
    Ohne ihm eine Pause zu gönnen, schickte man ihn zum Kampftraining. Alle
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