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Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)

Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)

Titel: Krieger des Lichts: Ungezähmtes Herz (German Edition)
Autoren: Pamela Palmer
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anderen Ende des Schlachtfeldes beglückwünschten sich die anderen Krieger, von denen sich einige noch in ihrer tierischen Gestalt befanden, gegenseitig zu einem gelungenen Kampf.
    »Wir haben den letzten der Ringe zerstört«, berichtete Wind. »Es ist geschafft. Die Zauberer sind geflohen.«
    »Gut. Lasst uns … «
    »Kougar!«, erschallte es vom anderen Ende des Schlachtfelds. Ein Warnruf, kein Jubelschrei.
    Kougar trafen die fragenden Blicke seiner Freunde, als er sich auch schon in die Katze verwandelte und auf allen vieren zurückrannte, ehe er sich erneut verwandelte. Seine Krieger standen um etwas … oder um jemanden herum. Argwohn lag in ihren Augen. Als sie zur Seite traten, um ihn durchzulassen, erblickte er eine am Boden liegende, offensichtlich von Schmerzen gepeinigte Frau. Noch eine von Arianas Nebelkriegerinnen, in ihrer körperlichen Gestalt. Und nur in dieser war es möglich, sie zu verwunden oder gar zu töten.
    »Nicht schon wieder«, brummte Kougar. Sein Blick richtete sich auf den Eisbär-Wandler, der ihn gerufen hatte. Sollte er sie angegriffen haben, würden sie das bitter bezahlen müssen.
    Der Krieger schüttelte den Kopf, als er die unausgesprochene Frage seines Anführers erahnte. »Sie tauchte vor wenigen Sekunden mit gezogenem Schwert vor mir auf, Kougar. Doch fast so schnell, wie sie erschien, brach sie auch zusammen. Keiner von uns hat sie angerührt.«
    »Was geht hier vor?«, wollte Horse wissen, während er mit Wind zu ihnen trat.
    Kougar schüttelte den Kopf, als die Ilina zu ihm hochsah und in ihrem Blick, der eigentlich schmerzerfüllt sein sollte, teuflische Freude aufblitzte.
    »Der Tod ist über uns gekommen«, stieß sie hervor. »Die Rasse der Ilina existiert nicht mehr. Das Böse … verschlingt uns alle!«
    Das letzte Wort noch auf den Lippen, erstarrte sie plötzlich, und ihr Fleisch wurde so grau wie der Winterhimmel.
    »Sie ist tot.« Die Fassungslosigkeit, die in Winds Stimme mitschwang, dröhnte zusammen mit den letzten Worten der Nebelkriegerin durch Kougars Schädel.
    Die Rasse der Ilina existiert nicht mehr.
    Natürlich war sie von Sinnen. Dennoch bohrte sich die Sorge wie ein Schwert in seine Brust.
    Er musste sofort seine Gefährtin sehen.
    Als er die Hand fest auf seinen Armreif legte, dachte er ans Kristallreich und flüsterte die Zauberworte, die ihn zu Ariana bringen würden – sofern sie dort war. Er war der einzige Nicht-Ilina, der durch den im Armreif eingeflochtenen Zauber Zugang zu ihrer Feste hatte. Durch die Paarbindung hatte er die Fähigkeit erlangt, Ariana ins Kristallreich zu folgen.
    Er spürte, wie der Zauber ihn erfasste, und wappnete sich für den schwindelerregenden Ritt. Gleich darauf löste sich der Zauber wieder auf, als hätte es ihn nie gegeben, und er befand sich immer noch am Ausgangspunkt, auf dem Schlachtfeld, inmitten seiner Männer.
    Er knurrte, doch sein Herzschlag schwoll zu einem dumpfen Hämmern an, als ihn die Gewissheit erfasste, dass irgendetwas nicht in Ordnung war … ganz und gar nicht in Ordnung war.
    Als er, die Hand fest auf den Armreif gepresst, die Worte ein zweites Mal leise murmelte, schlug der Schmerz zu wie eine Streitaxt – so heftig, dass er ihn in die Knie zwang, ihm die Brust zerschnitt und ihn beinahe in zwei Hälften spaltete.
    »Kougar!« Wind packte seinen linken Arm, Horse den rechten.
    Oh heilige Göttin.
    Die Attacke überstieg seinen Verstand und brach sein Herz.
    Die Paarbindung, dieses glänzende Kristallband, das sein Herz an Arianas geknüpft hatte, zersprang. Das Strahlen in seinem Innern erlosch, als wäre es nie da gewesen.
    »Nein!«, brüllte er, wobei das Wort wie ein Echo in seinem Kopf widerhallte. » Sie ist fort. Ariana ist fort. Tot.«
    Er konnte nicht atmen. Der Schmerz fraß ihn auf, ein quälend brennender Schmerz. Seine Klauen und Reißzähne schossen hervor, als das aus tiefster Seelenqual entstandene Bedürfnis, jemanden in Stücke zu reißen – ganz gleich wen – , in einem Wutanfall durch seinen Körper tobte.
    »Bleib in deiner Haut!« Horse’ Stimme drang wie ein Pfeil in seinen Kopf und unterband die einsetzende Wandlung.
    »Beruhige dich, mein Freund«, redete Wind auf ihn ein. »Beruhige dich. Dies ist nicht der Ort, um es herauszulassen. Wir bringen dich nach Hause.«
    Kougars Sinne begannen zu schwinden. Die Farben vor seinen Augen verblassten, die Gerüche verflüchtigten sich fast gänzlich. Das Zerreißen der Paarbindung stürzte sein Inneres in ein tiefes
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