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Kraft des Bösen

Kraft des Bösen

Titel: Kraft des Bösen
Autoren: Dan Simmons
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Drecksäcke anspringen, würde dem elenden Hurensohn vo r de n andere n d i e Kehl e zerfleischen , di e Eingeweid e hera u s reiße n …
    »Komm! « D a spürt e Sau l es . Etwa s tra f ihn . Keine r der Deutsche n hatt e sic h bewegt , keine n Zentimeter , abe r etwas traf Saul wie ein schwerer Schlag am Ansatz der Wirbelsäule. E r schrie . Etwa s tra f ihn , u n d dann dran g e s i n ih n ein.
    Saul spürte das Eindringen so schmerzhaft, als hätte ihm jemand einen Stahlpflock in den Anus gerammt. Aber niemand hatt e ih n berührt . Nieman d wa r i n sein e Näh e gekommen . Saul schri e wieder , un d dan n drückt e ih m ein e unsichtbar e Kraf t die Kiefe r zusammen.
    »Komm her, Jude!«
    Sau l spürte es . Etwa s wa r i n ihm, drückte seinen Rücken g e rad e un d bracht e sein e Arm e un d Bein e unbeherrsch t zu m Z u cken . I n ihm . E r spürte , wi e etwa s sic h wi e ei n Schraubstock u m sei n Gehir n legt e un d preßte , p reßte . E r versucht e zu schreien , abe r e s lie ß ih n nicht . E r wan d sic h zucken d au f dem Stroh, seine Nerven versagten, er urinierte an einem Hosenbein hinunter . Dan n bäumt e e r sic h gewalti g auf , un d sei n ganzer Körpe r schlu g au f de n Boden . Di e Wache n trate n zurück.
    »Ste h auf! « Saul s Rücke n krümmt e sic h wiede r s o heftig, da ß e r au f di e Kni e gerisse n wurde . Sein e Arm e zuckte n und wirbelten aus freien Stücken. Er konnte etwas in seinem D e n ke n spüren , eine kalte, in eine sengende Korona des Schmerzes gehüllt e Präsenz . Bilde r tanzte n vo r seine n Augen.
    Sau l stan d auf.
    »Geh! « Eine r de r SS - Männe r lacht e lauthals , de r Geruch vo n Woll e un d Stah l wurd e deutlich , ebens o da s fern e Gefühl vo n Splitter n unte r de n Füßen . Sau l schlurft e zu r offene n Tür un d de m weiße n Leuchte n dahinter. Der Standartenführer fo l g t e ih m leis e un d schlu g sic h mi t eine m Handschu h au f de n O berschenkel. Saul stolperte die Außentreppe hinunter, stürzte beinahe , wurd e vo n eine r unsichtbare n Han d wiede r aufgeri c h tet , di e sei n Gehir n zerquetscht e un d Nad e l n au s Feue r durch sämtlich e Nervenbahne n jagte . Barfuß , jedoc h ohn e di e Kälte z u spüren , führt e e r di e Prozessio n übe r Schne e un d gefrorenen Schlam m z u de m wartende n Lastwagen.
    Ic h werd e leben , dacht e Sau l Laski , abe r di e magisch e K aden z zersto b un d flo h vo r eine r Salv e eisige n Gelächter s und eine m vie l stärkere n Wille n al s de m seinen.
     

Erstes Buch
     
     
    ›ERÖFFNUNG‹
     

1. Kapitel
     
    Charleston: Freitag, 12. Dezember 1980
     
     
    Nin a schrie b sic h di e Verantwortun g fü r de n To d vo n diesem Beatle , John , zu . Ic h fan d da s z iemlic h geschmacklos . Si e hatte ih r Albu m au f meine m Kaffeetisc h au s Mahagon i liegen , fein säuberlich in chronologischer Folge sortierte Zeitungsa u s schnitte , dere n sachlich e Schilderunge n vo n Todesfälle n all ihr e ›Speisungen ‹ aufzeigten . Nin a Drayton s Läc h el n war strahlend , abe r i n ihre n hellblaue n Auge n wa r kein e Spu r von Wärm e z u sehen.
    »Wi r sollte n au f Will i warten« , sagt e ich.
    »Selbstverständlich, Melanie. Du hast wie immer recht. Wie dumm von mir. Ich kenne die Regeln.« Nina stand auf, ging durc h da s Z immer , berührt e hie r un d d a Möbelstück e ode r stieß leise, bewundernde Ausrufe vor einer Keramikfigur oder einem Deckche n au s Klöppelspitz e aus . Diese r Tei l de s Hause s war einma l de r Wintergarte n gewesen , abe r nu n benützt e ic h ih n als Nähzimmer . Dennoc h finge n noc h Grünpflanze n da s Morg e n lich t ein . Be i Tag e macht e da s Lich t eine n warmen , gemüt l i che n Aufenthaltsor t daraus , abe r jetzt , i m Winter , wa r das Zimme r s o kalt , da ß ma n sic h abend s nich t meh r dari n aufh a l ten konnte. Auch gefiel es mir nicht, wenn die D unkelhei t g e ge n di e viele n Glasscheibe n drängte.
    »Ic h lieb e diese s Haus« , sagt e Nina . Si e dreht e sic h u m und lächelt e mic h an . »Ic h kan n di r ga r nich t sagen , wi e seh r ich mic h darau f freue , nac h Charlesto n zurückzukehren . Wi r so l l te n all e Treffe n hie r abh a lten.«
    Ic h wußte , wi e seh r Nin a dies e Stad t un d da s Hau s vera bscheute.
    »Will i wär e beleidigt« , sagt e ich . »D u weißt , wi e gern e er sei n Hau s i n Beverl y Hill s herumzeigt . Un d sein e neuen Freundinnen.«
    »Un d Freunde« , sagt e Nin a un d
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