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Kosakensklavin

Kosakensklavin

Titel: Kosakensklavin
Autoren: Patricia Amber
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direkte Umgebung seines Besitzes gezogen hatte. Es war kaum zu glauben, aber die aufständischen Kosaken wuchsen wie die Pilze aus dem Boden und schienen überall zu sein.
    „Wird der Kerl gut bewacht?“
    „Er ist im Keller so sicher wie im tiefsten Verlies der Peter-und-Paul-Festung. Drei Männer stehen Wache, zudem ist er ja noch in seinem Käfig eingesperrt. Er müsste der Teufel selber sein, um sich aus diesem Gefängnis herauszuschleichen. “
    Es war eine lästige Angelegenheit, besonders jetzt, da er eigentlich andere Dinge vorgehabt hatte. Gerade wurde drüben ein weiterer Eimer hineingetragen, und er konnte hören, wie die Magd das Wasser in die Wanne goss. Lange konnte es nicht mehr dauern, bis Sonja in ihr Bad stieg. Nackt, wie Gott sie geschaffen hatte. Sein Glied regte sich schon wieder, was ihn trotz der Anwesenheit seines Verwalters keineswegs störte.
    „Geh voran - ich will mich überzeugen, dass im Keller alles in Ordnung ist.“ Sarogin huschte auf den Flur hinaus und stieß dort fast mit der Magd zusammen, die mit dem leeren Wassereimer wieder die Stiege hinabsteigen wollte.
    „Mach die Augen auf, dumme Kuh“, keifte er sie an, so dass sie sich erschreckt in eine Ecke drückte.
    Unten im Keller war flackernder Lichtschein zu sehen. Die drei Wächter hatten eine Fackel in eine Wandhalterung geklemmt und starrten Sarogin, der mit Baranow im Gefolge auftauchte, ängstlich entgegen. Es waren drei junge Leibeigene, die eigentlich bei der Erntearbeit auf den Feldern gebraucht wurden, jetzt aber schon den ganzen Tag über hier unten im Keller hockten, um einen gefangenen Kosaken zu bewachen. Sie waren nur mit Messern und Knüppeln bewaffnet - selbst wenn man den einfältigen Burschen eine Büchse in die Hände gegeben hätte, so hätten sie doch nichts damit anzufangen gewusst. Baranow war klar, dass die drei jungen Kerle kaum Widerstand leisten würden, falls eine Gruppe Kosaken auf die Idee käme, ihren Kameraden zu befreien.
    „Halte die Fackel dichter heran, damit ich ihn sehen kann.“
    Der Gefangene war jung und kräftig, er saß ruhig in seinem hölzernen Käfig, den Rücken an die Stäbe gelehnt, den Blick voller Verachtung auf die beiden Männer gerichtet, die ihn bei erhobener Fackel beäugten. Das dichte schwarze Haar hing ihm in die Stirn. Sein Hemd war zerfetzt, und am Arm schien er eine Verwundung zu haben. Man hatte ihn nicht einmal gefesselt.
    Baranow spürte einen instinktiven Hass bei dem Anblick des Gefangenen. Der Bursche mit seinem Dreitagebart sprühte trotz seiner schlimmen Lage vor Kraft und Energie. Ganz offensichtlich war er kein Dummkopf sondern einer, der gewohnt war, Pläne auszuhecken und andere anzuführen. Hol’s der Teufel, die zaristischen Offiziere hatten ihm da ein höchst gefährliches Ei ins Nest gesetzt. Seine einzige Hoffnung war, dass man den Kerl recht bald wieder abholen würde, bevor seine Kameraden von seinem Aufenthaltsort erfuhren. Einem
    Kosakenüberfall würde er mit den paar Bediensteten auf Pereschkowo nicht lange Widerstand leisten können.
    „Lass die Wachen gut versorgen und tausche sie gegen Mitternacht gegen drei andere aus - aber keinen Tropfen Wodka, verstanden?“
    „Natürlich nicht. Das wäre Selbstmord, wenn die jetzt zu saufen anfingen.“
    Er nickte den drei Aufpassern zu, die wichtige Mienen machten und sich vermutlich eine gute Belohnung ausrechneten, falls sie ihren Auftrag zur Zufriedenheit ihres Herrn erfüllten. Er befahl Sarogin, zwei Leute am Tor zu postieren und aufmerksam zu sein, falls die Hunde anschlugen. Mehr konnte er nicht tun. Dann stapfte er die Treppe hinauf, blieb einen kurzen Moment vor Sonjas Zimmertür stehen, um zu lauschen. Es war nichts zu hören, doch er war sich fast sicher, den feinen Duft von Rosenwasser zu riechen, der in der Kutsche ihrem Kleid entströmt war. Die Lust überkam ihn mit solcher Macht, dass ihm das Blut in den Ohren rauschte.

  Kapitel 3
    Das stickige Zimmer, das mit alten, düsteren Möbeln eingerichtet war, gefiel Sonja nicht sehr. Doch sie war unendlich froh, wenigstens für kurze Zeit vor Baranows lästigen Blicken und seinen plumpen Annäherungen sicher zu sein. Erschöpft ließ sie sich auf dem breiten, geschnitzten Bett nieder, schrak zusammen, weil es fürchterlich knarrte, und versuchte sich dann zu entspannen. Es gelang ihr nur schlecht, denn der Raum schien eher ein Gefängnis als ein Schlafzimmer zu sein.
    Man hatte die schweren dunkelroten Vorhänge zugezogen, um die
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