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Kopernikus 8

Kopernikus 8

Titel: Kopernikus 8
Autoren: H. J. Alpers
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an­we­send zu sein? He, he, ei­ni­ge Fi­do­sen­der nen­nen Sie be­reits den Si­mul­tan­menschen!“
    Ac­ci­pi­ter (mit fins­te­rem Ge­sicht): „Da­für ist so ein Idi­ot von ei­nem Be­am­ten ver­ant­wort­lich. Er hat die Da­ten falsch in den Rechts­com­pu­ter ein­ge­ge­ben. Dann hat er oder sonst­wer den Feh­ler­lösch­kreis aus­ge­schal­tet, wor­auf­hin der Com­pu­ter durch­brann­te. Man ver­mu­tet, daß der Be­am­te die­sen Feh­ler ab­sicht­lich ge­macht hat – es ist ne­ben­bei mei­ne Ver­mu­tung, und der Idi­ot kann mich ger­ne ver­kla­gen, wenn er sich traut –, aber es gibt vie­le Fäl­le wie die­sen und …“
    In­ter­view­er: „Wür­de es Ih­nen et­was aus­ma­chen, den Her­gang die­ses Fal­les für un­se­re Zu­schau­er et­was auf­zu­hel­len? Aber bit­te nur die Hö­he­punk­te.“
    Ac­ci­pi­ter: „Nun, äh, wie Sie wis­sen, wur­den vor et­wa fünf­zig Jah­ren al­le Ge­sell­schaf­ten in Pri­vat­hand in staat­li­che Äm­ter um­ge­wan­delt. Al­le – mit der Aus­nah­me der Bau­fir­ma Fin­ne­gan in drei­und­fünf­zig Staa­ten, de­ren Prä­si­dent Finn Fin­ne­gan war. Er war der Va­ter des Man­nes, der heu­te – ir­gend­wo – be­gra­ben wer­den soll.
    Gleich­zei­tig wur­den al­le Ge­werk­schaf­ten – wie­der mit Aus­nah­me der größ­ten, der Bau­ge­werk­schaft – auf­ge­löst oder zu Re­gie­rungs­ge­werk­schaf­ten um­funk­tio­niert. In die­sem einen Fall wa­ren Un­ter­neh­men und Ge­werk­schaft näm­lich eins, da al­le An­ge­stell­ten fünf­und­neun­zig Pro­zent des Fir­men­ka­pi­tals zu et­wa glei­chen Tei­len un­ter sich auf­teil­ten. Der al­te Fin­ne­gan war gleich­zei­tig der Ge­sell­schafts­vor­stand und der Se­kre­tär und Ge­schäfts­füh­rer der Ge­werk­schaft.
    Auf Bie­gen und Bre­chen konn­te die­se Fir­men­ge­werk­schaft sich der Ent­eig­nung wi­der­set­zen – mit ge­hö­rig krum­men Mit­teln, wie ich ver­mu­te. Über Fin­ne­gans Me­tho­den wur­den Un­ter­su­chun­gen an­ge­stellt: Er­pres­sung und Be­ste­chung von US-Se­na­to­ren und so­gar des Obers­ten Ge­richts­hofs. Aber na­tür­lich konn­te man nichts da­von be­wei­sen.“
    In­ter­view­er: „Zum Nut­zen un­se­rer Zu­schau­er, die viel­leicht nur über ein ver­schwom­me­nes ge­schicht­li­ches Wis­sen ver­fü­gen: Auch vor fünf­zig Jah­ren wur­de Geld nur noch zum Aus­tausch nicht­ga­ran­tier­ter Wa­ren ver­wen­det. Sei­ne an­de­re Rol­le war, wie heu­te, die ei­nes In­dex von Pres­ti­ge und ge­sell­schaft­li­cher Stel­lung. Die Re­gie­rung dach­te so­gar ein­mal dar­an, das Geld voll­kom­men ab­zu­schaf­fen, doch ei­ne Stu­die zeig­te dann deut­lich, wel­chen großen psy­cho­lo­gi­schen Wert es hat­te. Auch die Ein­kom­men­steu­er wur­de bei­be­hal­ten, ob­wohl die Re­gie­rung kei­ne Ver­wen­dung mehr für Steu­er­gel­der hat­te, denn die Hö­he der Ein­kom­men­steu­er ei­nes Man­nes war eben­falls ei­ne Pres­ti­ge­sa­che, und au­ßer­dem konn­te die Re­gie­rung auf die­se Wei­se dem Zir­ku­la­ti­ons­pro­zeß große Men­gen Geld ent­zie­hen.“
    Ac­ci­pi­ter: „Wie dem auch sei, als der al­te Fin­ne­gan starb, ver­stärk­te die Re­gie­rung den Druck auf die Ge­sell­schaft, um die Bau­ar­bei­ter und An­ge­stell­ten als Be­am­te zu über­neh­men. Aber der jun­ge Fin­ne­gan er­wies sich als eben­so hin­ter­lis­tig und ver­schla­gen wie sein al­ter Herr. Ich will da­mit al­ler­dings nicht sa­gen, daß die Tat­sa­che, daß sein On­kel zur da­ma­li­gen Zeit Prä­si­dent der Ver­ei­nig­ten Staa­ten war, auch nur das ge­rings­te mit sei­nem Er­folg zu tun hat­te.“
    In­ter­view­er: „Der jun­ge Fin­ne­gan war sieb­zig Jah­re alt, als sein Va­ter starb.“
    Ac­ci­pi­ter: „Wäh­rend des Tau­zie­hens, das vie­le Jah­re an­dau­er­te, be­schloß Fin­ne­gan, sich in Win­ne­gan um­be­nen­nen zu las­sen, ein Wort­spiel mit Win Again. Er scheint ein kind­li­ches, fast när­ri­sches Ver­gnü­gen an Wort­spie­len ge­habt zu ha­ben, und ich ver­ste­he es nicht. Die Wort­spie­le, mei­ne ich.“
    In­ter­view­er: „Für un­se­re nicht­ame­ri­ka­ni­schen Zu­schau­er, die den Brauch des
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