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Kopernikus 3

Kopernikus 3

Titel: Kopernikus 3
Autoren: Hans J. Alpers
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darauf, daß er fortfuhr. Er schien zu zögern.
    „Wir haben herausgefunden, daß es tatsächlich eine Art von Leben nach dem Tode gibt, wenn ein Mensch stirbt. Er überlebt in einer modifizierten Form, als eine mobile Intelligenz; ich habe es als elektromagnetisch beschrieben, weil es die bisher einzige Facette davon ist, die wir registrieren können. Aber natürlich können derartige Felder, die Entitäten aus sich selbst erhalten, nicht auf einer so gänzlich elementaren und unentwickelten Stufe existieren – andere Kräfte spielen da mit hinein.“
    Er sah sich in dem Raum um und blickte dann auf die Uhr. „Es scheint alles in Ordnung zu sein. Wir haben noch zehn Minuten, bis wir mit der Transformation beginnen. Die Angriffsmethode des Feindes bediente sich dieser Feldentitäten – Nachlebende ist unsere provisorische Kodebezeichnung. Da sie immaterielle elektromagnetische Wesenheiten sind, ist es leicht zu verstehen, daß sie keine offensichtlichen Hinweise auf Sabotage hinterließen, wenn sie die elektrischen Apparaturen funktionsunfähig machten. Es wird dem Feind ein leichtes sein, durch den Einsatz von Nachlebenden einen großen Vorsprung zu gewinnen, falls wir nicht entsprechend zurückschlagen.“
    „Einen Augenblick bitte“, unterbrach ich ihn. „Sie nennen sie ‚Nachlebende’ – bezieht sich das auf Intelligenzen, die den Tod eines Menschen überdauern?“
    Cartwright hob die Schultern. „Nachlebende ist eine praktische Bezeichnung. Das, was ich Ihnen jetzt sagen werde, wird ein Schock für Sie sein, aber man hat mir gesagt, daß Ihr Persönlichkeitsprofil günstig reagieren wird. Sie müssen sich darüber klar sein, wie wir es alle sind, daß diese Stufe des Krieges von alles entscheidender Bedeutung ist. Eine falsche Strategie zum jetzigen Zeitpunkt könnte die völlige Vernichtung dieses Landes in den ersten Monaten eines regelrechten Krieges bedeuten. Es hat keinen Sinn, über die Situation zu lamentieren und auf Frieden zu hoffen. Man muß den Fakten ins Gesicht sehen und etwas tun, bevor es zu spät ist.“
    „Das sehe ich ein“, erwiderte ich.
    „Ihr Auftrag besteht darin, unsere Bodentruppen als energetischer Nachlebender in ihrem bevorstehenden Angriff auf eine im Ausland gelegene Militäreinrichtung zu unterstützen. In Ihrem Nachlebendenzustand werden Sie in der Lage sein, die elektrischen Installationen der Anlage durchschlagen zu lassen und unseren Streitkräften dabei zu helfen, den Feind niederzuringen. Ich bedaure, daß es bis jetzt keine andere Möglichkeit gibt, die Feldentität den ‚Nachlebenden’ – aus Ihrem Körper freizusetzen, als durch Beendigung Ihres irdischen Daseins. Dies sind die Ergebnisse unserer Forschungen und somit unsere ersten Gehversuche, verstehen Sie, und …“
    „Meinen Sie das ernst?“ Meine Stimme hatte, wie mir bewußt wurde, ihre Tonhöhe verändert. Er blickte mich gelassen an. „Es gibt da nicht viel, worüber Sie sich beunruhigen müßten. Ihr … Tod … wird schmerzlos sein. Und Sie müssen bedenken, daß es faktisch gar kein Tod ist. Es ist der Wechsel von einem Status der Existenz zu einem anderen. Wir werden Sie zu Ihrem Schutz gegen die feindlichen Nachlebendenstreitkräfte mit Waffen ausrüsten, die in elektromagnetische Form transformiert wurden. Es gibt Hinweise darauf, daß ein Nachlebender bei der Lösung vom Körper durch einen Abstoßeffekt des Erdmagnetfelds nach oben steigt; wir werden Sie mit einem Treibaggregat ausrüsten, damit Sie dem Effekt entgegenwirken können. Außerdem gibt es noch eine simple Kommunikationsvorrichtung. Nachlebende sind als Feldentitäten in der Lage, elektrische Vorrichtungen zu kontrollieren. Sie werden den Kommunikator zur Übermittlung von Nachrichten in einfachen Morsezeichen einsetzen können.“
    Das war schon eine raffinierte Technik; dadurch, daß er mich überfallartig mit einer Flut von Informationen überschüttete, hatte er mich in einen Zustand versetzt, in dem ich das wesentliche Faktum noch nicht richtig aufgenommen beziehungsweise verdaut hatte, nämlich, daß die Umwandlung in einen Nachlebenden den Tod mit einschloß.
    „Das einzige Problem, das wir noch haben“, unterbrach Jones meinen Gedankenfluß, „besteht darin, daß die veränderten Umstände und die andere Umgebung nach der Umwandlung Ihre Loyalität beeinflussen könnten. Wie auch immer, Dr. Cartwrights Erfahrungen sind beruhigend. Der Nachlebende scheint eine Art Bewußtsein beizubehalten und in der gleichen
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