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Kopernikus 3

Kopernikus 3

Titel: Kopernikus 3
Autoren: Hans J. Alpers
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neuen russischen Serie ausgehend. So wurden in verschiedenen potentiellen Zielen – Einrichtungen, die den bevorzugten Sabotageobjekten ähnlich waren – eine Anzahl von Detektoren installiert. Einer lieferte Ergebnisse.“
    An diesem Punkt drückte er seine Zigarette aus, stand auf und bedeutete mir, dasselbe zu tun. Ich folgte ihm durch die Tür auf den feuchtkalten, schwachbeleuchteten Gang hinaus. „Eine der Einrichtungen, die wir präpariert hatten, wurde innerhalb der nächsten Woche angegriffen“, fuhr er fort. „Der einzige Detektor jedoch, der reagierte, war der, von dem wir zuallerletzt irgendein Resultat erwartet hätten.“
    Wir gingen zum Ende des Korridors und hielten vor der letzten in der langen Reihe der Türen.
    „Sie müssen sich darüber im klaren sein, daß wir in diesem Krieg und lassen Sie sich nicht täuschen, es ist ein Krieg, ganz egal, was wir in die Zeitungen schreiben – bereits bis zum Hals drinstecken und ums Überleben kämpfen.“ Seine grauen Augen schienen mich eindringlich zu studieren. „Wenn man sich in einer Auseinandersetzung wie dieser befindet und es die ganze Zeit so aussieht, als würde man sie verlieren, diskutiert man nicht lange darüber, was man benutzt und was nicht. Man greift nach allem, was einem über den Weg läuft, und wenn es funktioniert, wird es sofort in Gebrauch genommen, ohne daß irgendwelche Fragen gestellt werden. Der Detektor, der reagierte, war unorthodox; bis heute verstehen wir nur die allgemeinsten Prinzipien. Der Entwickler, den Sie in wenigen Augenblicken treffen werden, ist ebensowenig orthodox. Aber unterschätzen Sie ihn nicht.“ Seine Augen ruhten für geraume Zeit auf meinem Gesicht. Dann öffnete er plötzlich die Tür und trat ein.
    Der Raum enthielt eine Vielzahl an der Wand aufgereihter elektronischer Gerätschaften. Gegenüber war eine große Glasscheibe eingelassen, im Nebenraum dahinter standen einige Männer vor etwas, das wie eine Kontrollkonsole aussah, und diskutierten. Direkt vor uns befand sich ein weißbespannter Tisch von der Art, wie man ihn in Krankenhäusern findet. Ich fühlte, wie sich eine Vorahnung in mir entwickelte. Für mich sind äußere Gefahren – Kugeln, Sprengstoffe, sogar Gifte – immer weniger furchteinflößend und weniger unbekannt als ein chirurgischer Eingriff gewesen. Der Umstand, daß der Tisch nicht nach einem konventionellen Operationstisch aussah, war nur noch beunruhigender.
    Jones führte mich zu einem Mann mittleren Alters in einem dunklen, leicht schäbigen Anzug, der teilweise von einem Laborkittel bedeckt wurde. Er stand in einer Ecke und justierte an einem Teil der Einrichtung herum, als wir eintrafen.
    „Das ist Fairweather, der Freiwillige, Dr. Cartwright.“ Der blaugekleidete Mann drehte sich zu mir um. Er war groß und dünn und seine Haut schien zu lauter kleinen Runzeln zusammengetrocknet zu sein. Er trug eine Brille mit schwerem Rahmen und dicken Gläsern. Wir schüttelten uns die Hände. Seine Handfläche war rauh und fühlte sich trocken an.
    „Ich lasse Dr. Cartwright die technische Seite beschreiben, Fairweather“, sagte Jones zu mir. Er ließ sich auf einem Stuhl in der Nähe der Tür nieder. Dort saß er und beobachtete uns.
    Dr. Cartwright musterte mich. „Sie sind der … äh … Freiwillige.“
    „Ich wurde für den Einsatz ausgesucht“, erwiderte ich. Cartwright schien diese Spitzfindigkeit zu entgehen. Es hatte den Anschein, als sei die Formulierung jedes einzelnen Satzes eine Anstrengung für ihn.
    „Man hat Sie über den Hintergrund ins Bild gesetzt?“ fragte er.
    „Man hat mir gesagt, daß Ihr Gerät während eines Angriffs auf eine unserer Einrichtungen irgend etwas registriert hat. Über die Natur dieser Entdeckung wurde ich nicht informiert.“
    Cartwright starrte schweigend auf den Boden und kaute auf seiner Unterlippe herum. Ich wartete darauf, daß er etwas sagen würde. Schließlich blickte er auf und räusperte sich.
    „Wir sind auf eine ungewöhnliche Form elektromagnetischer Aktivität gestoßen“, sagte er. „Sie schien Handlungen, die von einer Art Intelligenz oder Vorsatz bestimmt waren, durchzuführen. Es gab da Schwingungsknoten und Umrisse der Feldstärke, die wir genau bestimmen und messen konnten.“
    „Was heißt das genau?“ fragte ich ihn.
    „Es führte uns zu einigen Vermutungen und einigen Schlußfolgerungen, die nicht akzeptiert werden konnten, solange sie nicht durch spätere Versuche verifiziert waren.“
    Ich wartete
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