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kommen groß raus

kommen groß raus

Titel: kommen groß raus
Autoren: Enid Blyton
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sicher gut stehen“, versicherte Frau Hartmann lächelnd. „Du hast ein hübsches Gesicht, Maja. Es wäre schön, wenn man es ganz sehen könnte - anstatt nur mal von Zeit zu Zeit durch deinen haarigen Vorhang einen kleinen Blick darauf zu erhaschen.“
    Maja wurde rot. Ihr Ziel, ihre Meinung über Lindenhof zu sagen, hatte sie bei weitem nicht erreicht. Statt- dessen hatte Frau Hartmann sie kaum zu Wort kommen lassen.
    „Also, Maja?“, fragte die Lehrerin jetzt. „Was wirst du tun?“
    Liebend gern hätte Maja eine freche Antwort gegeben. Aber Frau Hartmanns direkter Blick aus ihren blauen Augen und der bestimmte Ton, in dem sie sprach, hielten sie zurück. Ohne zu wissen, wie ihr geschah, fand Maja sich plötzlich auf dem Flur und auf dem Weg in den Schlafsaal wieder.
    Herzlichen Glückwunsch, Frau Hartmann, dachte die Klasse begeistert. Die Lehrerin hatte anscheinend schon den Bogen heraus, wie man die missmutige Mitschülerin behandelte.
    Als Maja ein paar Minuten später mit einem blauen Band im Haar, das die rote Mähne zusammenhielt, wieder auftauchte, beugte die Sechste schon die Köpfe über ihre Bücher. Um die Klasse nicht zu stören, rief Frau Hartmann sie mit leiser Stimme zu sich und erklärte ihr, woran die anderen arbeiteten.
    Sie ist wirklich hübsch, dachte Nanni, als sie aufsah. Nur die beleidigt heruntergezogenen Mundwinkel entstellten sie ein wenig. Offenbar spürte Maja, dass sie beobachtet wurde, und drehte den Kopf.
    Nanni sandte ihr ein freundliches Lächeln. Und ohne dass sie es wollte, lächelte Maja plötzlich zurück. Aber dann erinnerte sie sich daran, dass sie sich eigentlich für einen anderen Weg entschieden hatte, und knipste das
    Lächeln wieder aus. Trotzdem wandte Nanni sich jetzt erleichtert wieder ihrer Arbeit zu. Immerhin hatte Maja bewiesen, dass sie lächeln konnte. Und außerdem war Frau Theobald ja wohl der Ansicht, dass man sich mit ihr nur ein bisschen Mühe geben musste. Sonst hätte sie Carlotta nicht ans Herz gelegt, sich mit Maja anzufreunden. Und wenn die Direktorin dieser Auffassung war, dann konnte sie, Nanni, sich dem beruhigt anschließen!
    Große und kleine Mädchen
    Nach dem Nachmittagsunterricht liefen Hanni und Nanni zusammen mit Marianne und Doris durch den naturwissenschaftlichen Trakt, um bei den Erstklässlern die Zettel wegen ihrer „Kummer-Tanten-Stunden“ anzubringen, wie sie die Sprechstunden mittlerweile nannten. Es war beschlossen worden, dass die erste Sprechstunde in der dritten Woche des neuen Schuljahres beginnen sollte, damit sich alle Schülerinnen erst einmal eingewöhnen konnten. Danach sollte die Sprechstunde jede Woche donnerstags um sieben Uhr abends stattfinden. Damit es alle wussten, sollten Anschläge in den Aufenthaltsräumen aufgehängt werden.
    „Ach, ist das aufregend!“, meinte Doris. „Ich kann unsere erste Sprechstunde schon gar nicht mehr abwarten.“
    „Sie muss unbedingt ein Erfolg werden“, sagte Hanni ernst. „Frau Theobald hat uns eine große Verantwortung übertragen, und wir müssen ihr zeigen, dass wir damit umgehen können.“
    „Das werden wir ihr auf jeden Fall beweisen“, sagte Nanni selbstsicher.
    „Aber es gibt trotzdem ein paar Leute, die es nicht schaffen werden“, warf Doris trocken ein.
    „Patrizia zum Beispiel“, ergänzten die anderen wie aus der Pistole geschossen.
    „Genau. Wir werden ein Auge auf sie haben müssen“, meinte Marianne. „Sonst nutzt sie die Sprechstunden am Ende noch dazu, die Kleinen über ihre Geheimnisse auszuhorchen und sie auszuplaudern.“
    „Sobald sie mit so etwas anfängt, wird sie ausgeschlossen“, sagte Hanni. „Und auf Maja müssen wir auch Acht geben.“
    „Auf Maja?“, wiederholte Nanni überrascht. „Ich finde ja auch, dass sie nicht unbedingt Fräulein Sonnenschein ist, aber neugierig oder klatschhaft kommt sie mir wirklich nicht vor.“
    „Nein, aber offensichtlich schert sie sich kein bisschen um Lindenhof und seine Traditionen“, sagte Hanni. „Und wir sollten sie auf keinen Fall diese Einstellung an die Kleineren weitergeben lassen.“
    „Hoppla, was ist das denn?“, fragte Claudine, die gerade die Tür öffnete. „Breche ich etwa in eine Geheimversammlung?“
    „Du meinst: Du platzt hinein, Claudine“, antwortete Doris lachend. „Trotzdem: Nein. Wir reden nur gerade über die Kummer-Tanten-Stunden. Könntest du bitte einen dieser Zettel für Sarah aus der Zweiten mitnehmen? Sag ihr, sie soll ihn im Aufenthaltsraum aufhängen und
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