Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
kommen groß raus

kommen groß raus

Titel: kommen groß raus
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
wurde sie weiß wie die Wand. Einen Moment lang überlegte sie, ob sie die Anschuldigung leugnen sollte. Aber dann sah sie Ellis ernsten Blick, und ihr wurde klar, dass es keinen Zweck hatte. „Wie habt ihr das herausgefunden?“, fragte sie nur.
    „Wir kamen auf den Verdacht, weil mir als Einziger nichts gestohlen worden ist“, erklärte Elli. „Dann habe ich heute Nachmittag in deinem Schrank nachgesehen und die Dinge gefunden, die die anderen vermisst haben. Ach, Sarah! Warum hast du das getan?“
    Die Erstklässlerin vergrub ihr Gesicht in den Händen. „Es tut mir so Leid, Elli“, weinte sie. „So unendlich Leid. Ich habe so etwas vorher noch nie getan.“ „Aber warum dann jetzt? Komm schon, Sarah. Wenn ich dir helfen soll, musst du mir alles erzählen.“ Ellis Stimme klang freundlich, und Sarah sah auf. „Das würde ich ja gerne. Aber ich stecke so in der Klemme, dass ich gar keinen Ausweg mehr sehe.“
    Elli schwieg. Sie nahm nur die Hand des Mädchens und streichelte sie sanft.
    „Jemand anders hat mich gezwungen, die Sachen zu stehlen“, sagte Sarah schließlich. „Jemand, der sich an der Sechsten rächen will. Ich kann dir aber nicht sagen,
    wer es ist.“
    „Das musst du auch gar nicht“, meinte Elli. „Es gibt sowieso nur eine Person, die sauer auf uns ist - Patrizia Parker.“
    „Oh!“ Sarah schrak zusammen und begann wieder zu weinen. „Jetzt habe ich alles noch schlimmer gemacht.“ „Sarah, warum hast du dich auf so etwas eingelassen?“, fragte Elli vorwurfsvoll. „Du wusstest doch, dass es nicht richtig war. Warum hast du es nicht jemand anderem erzählt?“
    „Das konnte ich nicht“, schluchzte die Erstklässlerin. „Ich muss alles tun, was Patrizia will. Sie weiß nämlich etwas über mich - etwas ganz Schlimmes. Und sie hat mir gedroht, es der ganzen Schule zu erzählen.“
    „Sarah, ganz egal, was Patrizia über dich weiß - du musst es mir erzählen“, drang Elli in das Mädchen.
    „Wenn dein Geheimnis erst einmal heraus ist, dann hat sie keine Macht mehr über dich.“
    „Ich weiß, aber dann wirst du mich dafür hassen. Und das halte ich nicht aus“, schluchzte Sarah.
    „Ich werde dich bestimmt nicht hassen!“, versprach Elli. „Bitte, Sarah! Das ist der einzige Weg, Patrizia das Handwerk zu legen.“
    Sarah holte tief Luft. „Es geht um meinen Papa“, erklärte sie dann tapfer. „Er wird verdächtigt, in seiner Firma Geld unterschlagen zu haben. Und jetzt sitzt er im Gefängnis. Elli, er hat es aber nicht getan. Er ist unschuldig. Aber bei uns im Dorf reden alle davon, und Patrizia auch. Ein paar Leute waren nett zu uns und haben zu uns gehalten. Aber andere überhaupt nicht, und es war alles so schlimm für meine Mama und für mich.“
    „Ach, Sarah“, flüsterte Elli fassungslos. „Das muss eine schreckliche Last sein, die du da ganz allein getragen hast. Und Patrizia hat auch noch ihren Vorteil aus deiner Not geschlagen. Aber das werde ich auf der Stelle beenden!“
    Elli stand entschlossen auf, und Sarah fragte ängstlich: „Wo gehst du hin? Was willst du tun?“
    „Ich muss mit den anderen darüber sprechen“, sagte Elli. „Aber du kannst dich darauf verlassen, dass sie es nicht herumerzählen werden. Und dir wird auch nichts passieren. Versprochen! Geh jetzt zurück zu deiner Klasse, und wenn du Patrizia triffst, dann sag ihr nichts davon. Die wird noch ihr blaues Wunder erleben!“
    Alles klärt sich auf
    Elli lief, so schnell sie konnte, zu den Studierzimmern und trommelte alle Sechstklässlerinnen zusammen - bis auf Patrizia natürlich. Im Aufenthaltsraum erzählte sie ihnen Sarahs Geschichte. Alle waren empört, genau wie sie es erwartet hatte.
    „Wenn ich die in die Finger bekomme!“, rief Doris und zitterte vor Wut.
    „Jemand so auszunutzen! Das ist ja wirklich widerlich!“, empörte sich Anne-Marie.
    „Wo steckt sie eigentlich?“, fragte Bobby. „Kann sie nicht mal jemand holen? Dann zeigen wir ihr, was mit Leuten passiert, die kleine Kinder tyrannisieren.“
    „Jetzt mal alle ganz ruhig!“, erhob Hanni ihre Stimme. „Ich kann euch ja verstehen. Mir geht es genauso wie euch. Aber wir müssen das ordentlich lösen. Ich finde, zuerst einmal sollten Nanni und ich mit Frau Theobald darüber sprechen. Elli, am besten kommst du mit. Glückwunsch außerdem, dass du die Sache aufgedeckt hast.“
    „Ja, gute Arbeit!“, riefen ein paar andere dazwischen, und Elli wurde rot. Nachdem sie jahrelang in der Klasse als oberflächlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher