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Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition)
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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im Polo. In vielerlei Hinsicht unterschied er sich nicht von den anderen vergnügungssüchtigen jungen Männern, mit denen Chloe sich umgab; er trank Gin, trug erstklassige Maßanzüge und suchte regelmäßig neue Jagdgründe. Doch den anderen Männern fehlte Jack Days leichtsinnige Ader, er konnte alles auf eine Karte setzen – selbst sein ererbtes Vermögen setzte er unbekümmert aufs Spiel, wenn das Rad sich drehte.
    Chloe fühlte seinen Blick über den Tisch hinweg, während sie der kleinen Elfenbeinkugel zusah, wie sie von Rot auf Schwarz und wieder zurücksprang, um schließlich auf der schwarzen Siebzehn ruhen zu bleiben. Ihre Augen trafen sich. Er lächelte, wohl wissend, daß sie heute besonders gut aussah.
Sie trug eine Kombination aus Satin und Tüll von Jacques Fath. Das Silbergrau des Materials brachte ihr dunkles Haar, ihre blasse Haut und ihre tiefgründigen grünen Augen sehr vorteilhaft zur Geltung. »Offenbar können Sie heute abend nur gewinnen«, sagte sie. »Haben Sie immer so viel Glück?«
    »Nicht immer. Und Sie?«
    »Ich?« Sie stieß einen ihrer langen dramatischen Seufzer aus. »Ich habe heute abend jedes Spiel verloren. Je suis misérable. Ich habe nur Pech.«
    Er zog eine Zigarette aus einem Silberetui und taxierte sie ungeniert von Kopf bis Fuß. »Nein, jetzt haben Sie Glück. Sie haben mich doch getroffen, oder? Und ich bringe Sie heute nacht nach Hause.«
    So viel Kühnheit faszinierte und erregte Chloe, unwillkürlich suchte sie Halt an der Tischkante. Seine glitzernden Augen brannten sich förmlich durch ihr Kleid und bis in die verborgensten Winkel ihres Inneren. Was war so Besonderes an diesem Mann? Sie wußte bloß eins: Nur eine absolut außergewöhnliche Frau könnte das Herz dieses ungemein selbstbewußten Mannes bezwingen. Und sollte sie diejenige sein, dann war es endlich aus und vorbei mit dem dicken Kind tief drinnen …
    Trotzdem hielt Chloe sich zurück. In dem einen Jahr, das seit dem Tod ihrer Mutter verstrichen war, hatte sie gelernt, Männer genauer wahrzunehmen als sich selbst. Als die Kugel durch die Fächer des Rouletterades gekullert war, hatte sie es in seinen Augen gefährlich blitzen sehen. Sie vermutete, daß er nicht hochschätzen würde, was ihm zu leicht in den Schoß fiele. »Es tut mir leid«, entgegnete sie kühl, »aber ich habe schon etwas anderes vor.« Ehe er darauf antworten konnte, griff sie nach ihrem Abendtäschchen und war zur Tür hinaus.
    Er rief am nächsten Tag an, aber sie ließ sich von ihrem Mädchen verleugnen. Eine Woche später traf sie ihn in einem anderen Kasino. Sie warf ihm einen schmachtenden Blick zu
und verschwand durch die Hintertür, bevor er näherkommen konnte.
    Einige Tage verstrichen, und alle ihre Gedanken kreisten um den schönen jungen Playboy aus Chicago. Wieder rief er an, wieder war sie nicht für ihn zu sprechen. Am selben Abend sah sie ihn im Theater und nickte ihm beiläufig zu, schenkte ihm ein äußerst flüchtiges Lächeln auf dem Weg zu ihrem Logenplatz.
    Als er zum dritten Mal anrief, nahm sie das Gespräch entgegen, tat aber so, als könnte sie sich nicht an ihn erinnern. Er lachte amüsiert und sagte: »In einer halben Stunde komme ich dich holen, Chloe Serritella. Und wenn du nicht bereit bist, siehst du mich nie wieder …«
    »In einer halben Stunde? Ich kann doch nicht …« Aber er hatte schon aufgelegt.
    Die Hand zitterte ihr, als sie den Hörer auf die Gabel zurücklegte. Vor ihrem geistigen Auge sah sie ein rotierendes Rouletterad, die Elfenbeinkugel hüpfte von Rot auf Schwarz, Schwarz auf Rot in diesem Spiel zu zweit. Zitternd vor Aufregung schlüpfte sie in ein weißes Wollkleid mit Ozelotbesatz. Dazu setzte sie ein Hütchen mit Tüllschleier auf. Und genau eine halbe Stunde später öffnete sie ihm die Tür.
    Er führte sie zu einem rassigen roten Isotta Fraschini, den er in atemberaubendem Tempo kreuz und quer durch Knightsbridge steuerte, wozu er nur die Finger seiner rechten Hand benötigte. Verstohlen betrachtete sie ihn von der Seite, voller Bewunderung für die kastanienbraune Locke, die ihm so schön wild ins Gesicht fiel, und entzückt, daß sie es mit einem heißblütigen Amerikaner, nicht einem berechenbaren Europäer zu tun hatte.
    Endlich hielt er vor einem ganz ausgefallenen Restaurant. Als sie beim Wein saßen, berührte er ihre Hand jedesmal, wenn sie nach ihrem Glas griff. Sie floß über vor heißem Verlangen. Unter dem durchdringenden Blick dieser ruhelosen
Augen fühlte
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