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Körper-Haft (German Edition)

Körper-Haft (German Edition)

Titel: Körper-Haft (German Edition)
Autoren: Martin Romey
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genauso gut einen Bauchmuskel-Trainer aus Fernost oder eine weitere Fahrt im Kettenkarussell anbieten können.
    Von der Decke kamen 3-D Flachbildschirme heruntergeschwebt, die in wechselnder Reihenfolge die Worte Lernen, Verhalten, Sprache und Mathematik als Hologramme aufblinken ließen.
    »Das ist ja wirklich großartig John, und glaube mir«, er schickte ihm einen verschwörerischen Blick auf die Fitnessmädels zu, »ich würde gerne noch ein wenig bleiben!«
    »Du bist immer willkommen, Paul.«
    »Ich komme gerne darauf zurück, bin heute aber noch nicht am Ende meiner kleinen Reise.«
    In der nächsten Einstellung sah man, wie Kellermann im Hubschrauber sitzend sein derangiertes Hemd zurechtzupfte, während unter ihm John und seine Fitness-Crew zum Abschied winkten.
    Kellermann setzte zum Reden an: »Sie fragen sich jetzt sicherlich, wie man mit einem Bett und einen Infotainment - Monitor Straftäter auf den Pfad der Tugend führen kann?! Dann begleiten Sie mich doch einfach zu meinem nächsten Ziel … Uuups!« Er musste sich am Haltegriff rechts über seinem Kopf festhalten, da der Hubschrauber plötzlich in einer steilen Spirale durch ein paar hübsche Quellwölkchen nach unten abtauchte und elegant auf eine Ansammlung verspiegelter Hi-Tech-Gebäude zuflog.
    »Das ist der Sitz von Skyline Technologies , der beste und innovativste Pharma-Entwickler weltweit!«, sagte er, als der Hubschrauber in einer parkähnlichen Anlage inmitten der gläsernen Paläste landete. Die Rotoren liefen die letzten ruhigen Umdrehungen nach, als bereits ein weißer Golf-Caddy angefahren kam.
    »Professor Marquez, ich freue mich, Sie zu sehen.«
    »Gansz meinerseitsz, es ist mir immer eine grrossze Freude, Szie bei uns szu haben«, erwiderte der Angesprochene mit einem zischelnden spanischen Akzent, gerade so, als hätte er einen Fuszel auf szeiner Szunge. Er hatte ein scharf geschnittenes Gesicht, schwarz-grau melierte Haare und war von oben bis unten in Weiß gekleidet. Seine Statur und seine Art sich zu bewegen hatten mich stark an Christopher Lee in einem seiner Vampirfilme erinnert.
    »Wir fahren am beszten hinüber zu meinem Privatlabor«, zischelte er, als er auf dem schmalen, verschlungenen Weg durch den Park fuhr und ihm freundlich lächelnde Weißkittel zuwinkten: »Herr Professor.« Er nickte den Leuten freundlich zu. Schließlich waren sie an einem Pavillon angekommen, der in den See hinein gebaut und nur über einen weißen Holzsteg erreichbar war.
    Im Inneren angekommen, schritt der Professor durch das wohnliche aber minimalistische Ambiente, schob eine Wandvertäfelung zur Seite und machte sich an einem Safe zu schaffen. Er holte eine massive Schatulle aus poliertem Plexiglas hervor, in deren Innern sieben grün und sieben rot schimmernde Glaskolben von Spritzen den Blick magisch auf sich zogen. Er stellte sie auf einen brusthohen weißen Marmorblock.
    »Ich habe etwasz für Szie!« Ein Sonnenstrahl, der durch das Fenster hereinfiel, brachte die Schatulle zum Glitzern und den grünen und roten Inhalt zum Leuchten.
    »Professor Marquez, Sie haben es tatsächlich geschafft!«, sagte Kellermann und seine Augen glänzten hinter seiner Hornbrille. »Bitte erklären Sie mir, wie es funktioniert.«
    »Wir werden unszere Patienten mit unserem roten Neuro-Szerum in einen aktiven Winterschlaf versetzen. Oder um es etwas wisszenschaftlicher zu szagen: Ein Grosszteil der Neurosynapsen auf der motorischen Ebene werden vorübergehend unterbrochen. Alle vegetativen Funktionen und der Geiszt des Patienten bleiben aber weiterhin aktiv, um szich voll auf das Lernprogramm von B-Sz-Sz konzentrieren zu können. Während der Szoszialszierungszphasze kümmert sich dann das physziotherapheutische Bett von John Mc Lay um die optimale Fitnessz desz Patienten. Nach vollendetem Szozialiszierungsprogramm , verabreichen wir dann dasz grüne Szerum, wodurch alle vorher getrennten Verbindungen zu den Neuroszynapsen wieder vollständig hergesztellt werden.«
    Paul Kellermann nickte. »Uijui-jui, das war ja eine ganze Menge Informationen, Herr Professor. Aber habe ich Sie richtig verstanden?« Er schnipste mit dem Finger. »Sie meinen einfach nur ROT – aus «, wieder schnipste er mit dem Finger, »und GRÜN – an?«
    Professor Marquez lächelte nachsichtig. »Ja wie bei einem Lichtschalter – Ausz und An! Oder wie bei einem Ampelmännchen , bei Rot sztehen – bei Grün gehen.«
    »Das ist ja phantastisch, Sie und Ihre Leute von Skyline
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