Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
K.O. vor der ersten Runde (German Edition)

K.O. vor der ersten Runde (German Edition)

Titel: K.O. vor der ersten Runde (German Edition)
Autoren: Sissi Kaipurgay
Vom Netzwerk:
rauer Stimme. „Wir hatten niemals Sex. Das wüsste ich.“
    „Ach?“ Dennis hebt grinsend ein Kondom vom Boden.
    Es ist benutzt, jedoch leer. Also gilt es nicht als Beweisstück. So abgeschossen wie ich gewesen sein muss, kann ich unmöglich… Mein brennender Arsch spricht eine andere Sprache. Das darf doch nicht wahr sein!
    „Ja, sag mal, spinnst du?“, fahre ich Dennis an. „Du hast mich damals sitzen lassen wegen dem hier, und nun vergewaltigst du mich im Schlaf? Bist du vollkommen durchgeknallt?“
    „Du wolltest es“, sagt mein Exfreund nüchtern.
    „Spinner“, grummele ich und will gerade aufstehen, als mich eine neue Schmerzw elle zurück aufs Laken schickt.
    „Ruh dich aus.“ Dennis lächelt mich an und lässt mich allein.
     
    Während der folgenden Stunden, in denen ich vor mich hindämmere und immer mal wieder kurz einschlafe, höre ich ihn in der Wohnung rumoren. Es fühlt sich gut an. Schon früher, als ich noch zu Hause wohnte, mochte ich das Gefühl, dass sich noch ein weiterer Mensch dort aufhält. Es ist so – anheimelnd.
     
    Inzwischen sind meine Kopfschmerzen fast verschwunden und ein Blick auf den Wecker sagt mir, dass es schon früher Nachmittag ist. Ich muss wirklich ganz weggetreten gewesen sein, dass ich so lange schlafen konnte. Ich rutsche vom Bett und taumele zur Tür. Das ich nackt bin ist mir egal. Anscheinend hat Dennis mich ausgezogen und noch ganz andere Dinge mit mir angestellt, da kann er meinen entblößten Anblick sicher ertragen.
    Ich finde ihn im Wohnzimmer, wo er auf der Couch hockt und irgendwelche Zeitschriften durchblättert. Als ich hereinkomme sieht er hoch und seine Augen weiten sich, ganz so, als gefiele ihm, was er anschaut. Langsam steht er auf und kommt auf mich zu, wobei er mir fest in die Augen guckt.
    „Geht’s dir bess er?“, fragt er mit rauer Stimme als er mich erreicht hat.
    „Ja, ich suche meine Klamotten und würde dann gerne nach Hause.“ Ich streiche mir das widerspenstige Haar zurück und starre Dennis an.
     
    Er ist immer noch der geile Typ mit dunkelblondem Strubbelhaar und tollen blauen Augen, ganz so wie damals. Nur, dass er männlicher wirkt und mir jetzt sein Duft in die Nase steigt. Moschus!
    „Kannst du nicht noch bleiben? Ich wollte für uns etwas kochen?“ Dennis kommt noch näher und dann – zieht er mich in seine Arme.
    Wow! Will er mich testen? Ich halte ganz still und warte, was er als nächstes tun wird. Sein Atem haucht über mein Haar und eine Weile herrscht Stille, die Dennis schließlich durchbricht.
    „Es tut mir leid wegen damals. Ich war gerade erst angekommen und hatte die ersten Male mit Frauen hinter mich gebracht. Daher war ich völlig überfordert mit deinem Coming-out.“
    Das lass ich erst mal sacken. Sicher, ich war damals auch verunsichert, gerade nachdem er mich so eiskalt abgefertigt hatte.
     
    „Ich hab dich gestern gesucht, nachdem ich gehört hatte, dass du dich im ‚Goldenen Hirsch‘ rumtreibst. Es sollte wie ein Zufall aussehen, aber du bist einfach umgekippt und da – da wusste ich mir nicht zu helfen und habe dich einfach mitgenommen.“
    Seine Worte schwirren in meinem Kopf umher und ergeben keinen Sinn. Warum sollte Dennis mich suchen und auch noch finden wollen? Ist er – durchgedreht und will mich weiter verhöhnen? Unter Aufbietung meines ganzen Willens schiebe ich ihn weg und starre hoch in sein schönes Antlitz. Oh ja, Dennis ist ein Traummann und zugleich war er mir ein guter Freund, bis…
     
    „Ich möchte wieder dein Freund sein“, sagt er leise und senkt die Wimpern. „Ich möchte auch dein Liebhaber sein, wenn du daran  Interesse hast.“
    Oh nein, er will mich verarschen. Das ist absolut sicher. Ich schütt le den Kopf.
    „Ich will jetzt meine Klamotten“, sage ich leise.
    „Okay.“ Dennis atmet tief durch und für einen Moment glaube ich zu sehen, dass seine Augen glänzen, dann ist er schon an mir vorbei.
     
    „Hier“, sagt er kurz darauf und drückt mir einen Wäschestapel in die Hand.
    Er muss meine Sachen gewaschen haben, denn sie sind noch warm vom Trockner und riechen gut. Meine Oma hat auch immer diesen Weichspüler benutzt. Ich trotte zurück ins Schlafzimmer und ziehe mich an. Duschen werde ich zu Hause, hier ist es mir zu bedrohlich. Ich bücke mich nach dem Kondom und betrachte es argwöhnisch. Oh nein, in diesem Gummi hat noch nie ein Schwanz gesteckt.
     
    Mit dem Corpus Delicti in der Hand suche ich Dennis, der inzwischen in der Küche steht und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher