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Klang des Verbotenen

Klang des Verbotenen

Titel: Klang des Verbotenen
Autoren: Reinhard Febel
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die Zigeuner im Jahr 1749 und wird vermutlich ermordet.
    König Felipe V. schwankt auch in Madrid zwischen Normalität und Melancholie, wenn nicht gar Wahnsinn, regiert zwar weiterhin das spanische Weltreich, doch mehr und mehr gelenkt von Klerus, Nobilität und seiner Frau, Königin Isabella. Nachdem sich bereits in Sevilla herausgestellt hatte, dass Musik einen guten Einfluss auf seine Schlaflosigkeit ausübt, lässt die Königin den Sänger Carlo Broschi alias Farinelli, den berühmtesten Kastraten seiner Zeit, an den Hof holen, wo er für ein immenses Gehalt nur noch für den König zu singen hat, und zwar jede Nacht, und immer dieselben vier, fünf Arien. Oftmals, wenn Felipe versucht, in Farinellis Gesang einzustimmen, erschallt sein gespenstisches Geheul als zweite Stimme durch den Palast. Der König stirbt 1746, verwahrlost, zerrüttet und krank.
    Während seiner 46-jährigen Herrschaft werden in Spanien 1564 Menschen auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
    Das letzte portugiesische Autodafé findet am 19. Oktober 1739 in Lissabon statt.
    Prinzessin Maria Barbara , die spätere Königin, bleibt Escarlati bis zu seinem Tod eng verbunden, schützt ihn gegen Anfeindungen und sorgt dafür, dass er in Ruhe arbeiten kann. Über die kurze Liebesbeziehung mit ihm spricht sie niemals und mit niemandem.
    Zeitlebens setzt sie sich für Cristoforis Arpicembalo, den späteren Hammerflügel, ein. In ihrem Nachlass finden sich fünf Exemplare dieses neuartigen Instruments, aus dem der moderne Flügel hervorgehen wird – davon vier aus Cristoforis Werkstatt in Florenz.
    Im Alter wird Maria Barbara korpulent und leidet unter Asthma. 1758, ein Jahr nach Scarlattis Tod, stirbt sie im Alter von 47 Jahren.
    Prinz Fernando wird nach dem Tod Felipes im Jahr 1746 zum König von Spanien gekrönt. Er ist maßgeblich an der Unterdrückung und Verfolgung von Gitanos und anderen Minderheiten beteiligt. Ungefähr um 1755 zeigen sich auch bei ihm Anzeichen von geistiger Verwirrung. Nach dem Tod seiner Frau beschleunigt sich der psychische Verfall, und ein Jahr später, im Jahr 1759, stirbt auch er.
    Zwei der Jungen, die Montoyas Geschichten gelauscht hatten, werden Toreros. Den einen durchbohrt 17-jährig ein Stier, der andere, dessen Bruder, stirbt mit 91 Jahren in seiner Stammkneipe bei einem Glas Fino.
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