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KillerHure

KillerHure

Titel: KillerHure
Autoren: H Nolan
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kaufen Sie es bitte und setzen es mit auf die Rechnung. Ach ja, und offene Haare bitte – da ist er eigen. Wie bitte? Ja, genau, Barzahlung am Abend. Ich rufe Sie dann an diesem Abend an und gebe Ihnen die Zimmernummer durch, ja? Sehr schön! Ich bedanke mich und wünsche Ihnen noch einen schönen Tag! Op Wiederhoeren!«
    Das Internet ist eine herrliche Sache, ich weiß nicht, wie die Leute früher ohne überleben konnten! Denise hatte ich problemlos im Netz über ihre Bilder bei einer Brüssler Escort-Agentur aufgetrieben. Sie hat etwa meine Größe und Figur, was ich bei einer persönlichen Inaugenscheinnahme in einem Café prüfte. Sie wunderte sich lediglich, warum der angekündigte Kunde nicht auftauchte und ging schließlich wieder nach Hause. Bei dieser Gelegenheit fand ich auch heraus, wo sie wohnt, dass sie mit einem Mann mit anderem Nachnamen zusammenlebte und dass er offenbar nichts von ihrem einträglichen Nebenberuf als Callgirl wusste. Alle Zutaten für ein perfektes Szenario also!
    »Miss Talker! Wie schön, Sie wiederzusehen!«
    Georg erwartet mich an der kleinen Bar im 3. Stock. Er trägt einen schicken, anthrazitfarbenen Anzug, eine grellorangefarbene Krawatte und irgendetwas Glitzerndes an den Manschetten. Dabei strahlt er mich an wie ein Immobilienmakler, der einer älteren Dame die Vorzüge eines Anwesens erklärt, und genießt sichtlich meinen feminin zurecht gemachten Anblick. Ich wiederum genieße seinen Blick, wie er über meinen Körper streicht, und spüre prickelnde Vorfreude durch die Schenkel ziehen.
    »Ganz, ganz herzlichen Dank, dass Sie sich nochmals Zeit für mich nehmen, Mr van Brueggen!«, bedanke ich mich artig. »Ich bin fast fertig mit der Arbeit, aber ein paar Punkte möchte ich Sie noch fragen.«
    »Aber gern. Was möchten Sie trinken?« Er weist auf den Barhocker neben sich.
    Nicht gut. Zu viele Leute ringsum.
    »Oh, das ist nett, aber könnten wir vielleicht irgendwohin gehen, wo es ein wenig ruhiger ist als hier? Von dem Getippe am Computer habe ich schon den ganzen Tag Kopfweh, und ich möchte mich doch konzentrieren.«
    »Ach wirklich. Nun, vielleicht ein Spaziergang ... oder ...«, er tut so, als falle ihm das ganz spontan ein und schafft es fast, mir dabei nicht in den offenherzigen Ausschnitt zu glotzen, »... wir können uns auf meinem Zimmer unterhalten, dort ist es ganz still.«
    »Wäre das möglich? Oh, das ist super. Ich weiß gar nicht, wie ich mich bei Ihnen bedanken kann.«
    Seine Augen leuchten auf, und ich kann förmlich das Textband dahinter lesen: »Da fällt mir schon was ein, Kleine!«
    Gleich darauf sind wir in seinem Zimmer im fünften Stock, eine Suite mit großem Schlafzimmer, einer Teeküche und einem Eck mit Schreibtisch, alles geschmackvoll-traditionell-modern in Terrakotta und Beigeweiß eingerichtet. Er geleitet mich formvollendet zum Ecksofa und hat mir einen Champagner aufgetischt, noch bevor ich den Block, nun schon halb vollgekritzelt, aus meiner großen und verdächtig schweren Handtasche ziehen kann. Wie ich so in bemühter Unbehaglichkeit auf der Kante des Sofas kauere, da presst sich diese angenehm von unten gegen meinen Unterkörper und ich reibe die Schenkel ein wenig aneinander. Er bemerkt es aus den Augenwinkeln und verschüttet etwas von dem teuren Zeug.
    »Also, Mr van Brueggen ...«, beginne ich.
    »Georg, bitte!«
    »Wie bitte? Äh, also ... das ist ...« Ich räuspere mich. »Gut. Georg. Ich heiße Jana.«
    »Schön, dass Sie heute Abend da sind, Jana!« Er hält mir seine Champagnerflöte hin, das Feuer in den Augen immer noch sorgsam verborgen. Die Gläser klingen elfenfein beim Anstoßen.
    »Also, Georg«, versuche ich es erneut, »ich habe etwas über diesen Major, diesen James Umbriega nachgeforscht. Sie sagten ja, er hätte keine Verbindungen. Aber wussten Sie, dass er drei Jahre bei den Jesuiten gelebt hat und dass er einen unehelichen Sohn mit einer Philippinerin hat, der in Manila lebt?«
    Georg setzt das Glas ab und sieht mich erstaunt an.
    »Nein«, meint er langsam und mustert mich mit neuem Respekt. »Das wusste ich noch nicht.«
    Kein Wunder. Es ist ja auch schlicht von mir erfunden.
    Ich klatsche begeistert in die Hände. »Wow! Das ist krass! Ich dachte nicht, dass ich Sie damit wirklich überraschen könnte. Jedenfalls ...«, hier beuge ich mich wieder enthusiastisch weit vor, »... das könnte doch der fehlende Link sein, oder? Die Jesuiten mischen auch an anderer Stelle in Afrika mit, und auf den Philippinen
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