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Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)

Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)

Titel: Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)
Autoren: Kera Jung
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daher wehte der Wind.
    „Ich habe nichts dagegen, wenn deine Freundin über Nacht bleibt, doch werde ich keineswegs dulden, dass du deinen Harem weiterhin unter meinem Dach ausbaust.“ Es kam bemerkenswert strikt. „Dir scheint zu entgehen, dass deine Mutter sich regelmäßig mit den weinenden Mädchen auseinandersetzen darf.“
    Harem? Weinende Mädchen?
Was für ein Nonsens! Jeder wusste, dass Daniel Grant sich auf nichts Langfristiges einließ, er war doch kein Idiot!
    „Ich unterhalte keinen Harem!“ Unter Verwendung seines ausgesucht düsteren Blickes betrachtete er seinen Vater. „Mag sein, dass meine ... äh ...
Freundinnen
häufiger wechseln, aber sie werden immer
der Reihe nach
bedient!“

Leider, er hätte nichts dagegen gehabt, hin und wieder gleichzeitig zu dritt oder viert ...
    „Du weißt genau, wovon ich spreche, verschone mich bitte mit dieser Darbietung! Ich akzeptiere
ein
Mädchen! Dauerhaft! Und damit beziehe ich mich auf Wochen und Monate, nicht Stunden oder Tage“, fügte der Senior grimmig hinzu. „Keine wechselnden Beziehungen mehr in diesem Haus! Das ist mein letztes Wort!“
    Noch während sein Vater sprach, hatte Daniel die Arme verschränkt und die Miene wurde eisig. „Es ist meine Angelegenheit, mit welchen Mädchen ich herumvö ...“
    „DANIEL!“
    Der verzog das Gesicht und lehnte sich vor. „... mit welchen Mädchen ich mich auf einen rein sexuellen Austausch einlasse“, hauchte er in das angewiderte Gesicht seines Erzeugers. „Wie du so treffend anmerktest, bin ich dreiundzwanzig, nach allen gängigen Regeln volljährig und ...“
    „Exakt! Doch ich berief mich mit Erwähnung deines korrekten Alters mehr auf die Tatsache, dass man mit Erreichen desselben für gewöhnlich auf eine gewisse Reife schließen darf. Die lässt bei dir jedoch noch immer auf sich warten! In einem Jahr bist du Assistenzarzt, meinst du nicht, du solltest dein Verhalten endlich überdenken?“
    Langsam nickte Daniel. „Nein!“
    Dies rief ein resigniertes Seufzen des edlen Familienoberhauptes auf den Plan. „Ich habe nicht vor, dich zu verärgern oder dir meine deiner Ansicht nach antiquierten Moralvorstellungen aufzudrängen. Eine Weile experimentieren – in Ordnung! Doch langsam solltest du zu dir kommen. Leichen pflastern inzwischen deinen Weg!“
    Wie üblich wurde das empörte Schnauben des missratenen Sohnes ignoriert.
    „Dein Ruf lässt mehr als zu wünschen übrig, du behandelst die Mädchen wie Wegwerfprodukte, achtest sie nicht ...“
    Also Daniel bescheinigte sich, Carol in der vergangenen Nacht sogar extrem geachtet zu haben. Oder hieß sie Becky? Christen? Egal, wen interessierte schon der Name?
    „... eines Tages wirst du dein Verhalten bereuen. Dann, wenn dein Gehirn wieder mit der empfehlenswerten Menge Sauerstoff versorgt wird. Scheinbar ist das momentan nicht der Fall. Suche dir endlich
ein
Mädchen, etwas
Bodenständiges
, eines, das dir Halt gibt!“
    Sollte das ein Witz sein? Nach dieser Definition war Carol/Becky/Christen – oder wie das Teil in der Küche nun hieß – sogar bemerkenswert bodenständig!
    Leider interpretierte der Vater das Grinsen seines Sohnes falsch. Denn auch er lächelte. „Ich wusste, dass du vernünftig wirst. Die Kleine scheint nett zu sein, wie heißt sie denn?“
    „Carol“, erwiderte Daniel in einer Blitzentscheidung.
    „Hübscher Name. Eine Studentin?“
    „Ja ...?“ Sicher wusste er es nicht. Die beiden hatten sich am gestrigen Abend im
PITY
kennen gelernt. Demnach standen die Chancen nicht schlecht.
    „Magst du sie?“
    Seltsame Frage, er mochte alle Mädchen, solange sie gut aussahen, schnell zum Wesentlichen kamen und danach nicht nervten. Carol schien bisher durchaus praktikabel.
    „Wie wäre es, wenn du am Samstag mit ihr zum Barbecue erscheinst? Francis und Thomas werden auch teilnehmen.“
    Woher sollte Daniel wissen, was er am Samstag trieb? In zwei Tagen konnte eine Menge geschehen. Dann fiel ihm wieder ein, dass Daddy ihn neuerdings auf den Pfad der Tugend geleiten wollte. Er stand auf, bevor er noch etwas denkbar Falsches sagte. „Wir werden sehen. Bin ich dann entlassen?“
    „Sicher ...“
    Klasse!
    * * *
    Wütend
stapfte Daniel zurück in die Küche, nahm Carols Hand und verließ das Haus.
    Erst, als er mit Zigarette im Mundwinkel und konstant zwanzig Meilen die Stunden
über
der zulässigen Höchstgeschwindigkeit den Freeway entlang raste, legte sich sein Zorn ein wenig.
    Jetzt wurde ihm also bereits
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