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Keine Ferien ohne Pferde

Keine Ferien ohne Pferde

Titel: Keine Ferien ohne Pferde
Autoren: Quinto
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die vier Feriengäste, die pünktlich zum Reitunterricht erschienen waren, warteten und flüsterten miteinander. Ein Junge mit einer Brille war dabei.
    „Ich heiße Daniel!“, hatte er sich vorgestellt. „Aber ihr könnt mich Dan nennen.“
    Audrey hatte inzwischen mit der Polizeiwache in der Stadt telefoniert, aber bis jetzt hatte niemand die Ponys gesehen.
    Dann kam der Tierarzt. „Wo ist das verletzte Pony?“, wollte er wissen und runzelte bei Frostys Anblick besorgt die Stirn. „Armer, kleiner Kerl! Das sieht ja böse aus!“
    „Wir gehen besser in die Scheune“, schlug Bromwyn vor. „Da können wir alles in Ruhe besprechen.“
    Und da saßen sie nun, auf den trockenen Strohballen, und schauten sich ratlos an – Jocelyn und James, die drei Fisher-Schwestern, Ivor, Nicholas und Stella. Und Daniel … Er war einfach mitgekommen, obwohl ihn niemand darum gebeten hatte.
    „Hat irgendjemand einen Vorschlag?“, wollte Nicholas wissen. „Ich selber bin ja erst später dazugekommen.“
    „Audrey will nicht glauben, dass die Motorradfahrer etwas mit dem Verschwinden der Ponys zu tun haben“, berichtete Anne.
    „Die Polizei auch nicht. Aber was kann man von denen schon anderes erwarten.“ Bromwyn zuckte verächtlich die Achseln.
    „Bei Audrey wundert mich das nicht“, räumte Nicholas ein. „Sie denkt immer nur gut von ihren Mitmenschen.“
    „Das kann man wohl sagen! Selbst wenn man ihr noch so übel mitspielt, denkt sie, es war alles nur ein Versehen.“
    „Jedenfalls waren Frosty und Turpin heute Morgen völlig verschwitzt und abgehetzt. Sie sind entweder gejagt oder geritten worden. Das ist eine Tatsache“, sagte James entschieden. „Das und die Reifenspuren im Gras.“
    „Still!“ Ivor hob die Hand. „Hat da nicht das Telefon geklingelt?“
    Alle lauschten.
    Und dann hörten sie Audreys Stimme.
    „Die Ponys sind gefunden worden! Sie sind drüben in Hillsbridge.“
    „Aber das ist mehr als zehn Meilen weit entfernt!“
    Die Kinder stürmten aus der Scheune und sahen, dass inzwischen noch mehr Reitschüler eingetroffen waren.
    ,Die sind sicher mit dem Bus um zehn Uhr gekommen‘, dachte Stella. Sie kannte den Busfahrplan auswendig.
    „Wenn ich euch mit meinem Auto hinfahre, würdet ihr die Ponys dann zurück zum Hof bringen?“, fragte Audrey.
    „Natürlich!“
    „Das ist doch selbstverständlich.“
    „Kann ich auch mitkommen?“, wollte Daniel wissen.
    Am liebsten wären alle mitgefahren, aber in Audreys kleinem, verbeulten Auto war einfach nicht genug Platz. Also bot Nicholas an, auf Trombone hinterherzureiten, und Jocelyn wollte lieber nach Hause gehen. Ihre Mutter vermietete im Sommer immer ein Zimmer an Feriengäste und war sicher froh, wenn ihre Tochter ein wenig mithalf.
    Es dauerte eine Weile, bis die kleine Schar sich in die Sitze gezwängt hatte, und Nicholas runzelte skeptisch die Stirn, als sich der Wagen mit Audrey und sieben Kindern in Bewegung setzte.
    Auch Audrey hatte Bedenken.
    „Ein paar von euch fahren am besten gleich wieder mit mir zurück“, meinte sie. „So viele Kinder für fünf Ponys …“
    „In Ordnung.“ Daniel nickte. „Ich bin schließlich ein Neuankömmling.“
    Niemand widersprach ihm. Immerhin hatte er Jocelyns Platz weggenommen, und die Kinder sahen keinen Grund, besonders nett zu ihm zu sein.
    Es war heiß im Wagen. Audrey reihte sich stumm in den dichten Ausflugsverkehr ein. Sie machte sich Sorgen um die Ponys. Und die Kinder hingen ihren Gedanken nach. Ivor hatte immer noch Angst um Piebald, und James überlegte, was seine Mutter wohl sagen würde, wenn er nicht zum Mittagessen nach Hause kam.
    Erst gestern hatte sie mit ihm und Jocelyn geschimpft und verlangt, dass sie wenigstens einmal am Tag etwas Ordentliches essen sollten.
    „Ich habe nichts dagegen, dass ihr eure Ferien in der Reitschule verbringt“, hatte sie gesagt. „Im Gegenteil, ich bin sehr froh darüber. Schließlich sollt ihr die Tage genießen. Aber so geht das nicht.“ Und James sah sie vor sich, wie sie mit dem Rücken vor dem Kamin stand und den Kopf schüttelte. „Wenn ihr morgens schon ohne Frühstück aus dem Haus lauft, dann erwarte ich euch wenigstens zum Mittagessen zurück.“
    Er seufzte und wünschte, er wäre mit seiner Schwester nach Hause gegangen. Nicht, dass ihm besonders viel an den Feriengästen seiner Mutter lag. Schließlich waren Audreys Ponys wichtiger als eine alte Dame mit Arthritis, aber er kannte seine Mutter. Sie konnte sehr unangenehm werden,
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