Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Keine Ferien ohne Pferde

Keine Ferien ohne Pferde

Titel: Keine Ferien ohne Pferde
Autoren: Quinto
Vom Netzwerk:
„Welcher Dummkopf hat bloß das Gatter offen gelassen? Dem würde ich gerne mal meine Meinung sagen!“
    „Das nützt jetzt auch nichts mehr. Einer von uns sollte sich um Frosty und Turpin kümmern. Und wir anderen müssen die restlichen Ponys suchen.“ Anne seufzte.
    „Wie viel Ponys müssen es sein?“
    „Sieben natürlich.“
    „Sieh nur, Turpin ist ganz schmutzig und voller Schweiß!“ Stella lief entsetzt zu dem Pony hinüber. „Sein Maul blutet.“
    „Langsam! Du darfst ihn nicht erschrecken.“
    „Wie ist das denn passiert?“, murmelte Anne völlig erschreckt.
    „Das weiß ich auch nicht. Aber ich habe einen ganz bestimmten Verdacht.“ James kniff zornig die Augen zusammen.
    „Armer Turpin, armer, kleiner Kerl!“
    „Und Frosty!“ Maria war ganz blass geworden. „Er blutet auch – an den Beinen!“
    „Was machen wir nun?“ Ivor dachte an den Reitunterricht. „Zwei Ponys verletzt und die anderen verschwunden. Audrey muss ihre Schüler wieder nach Hause schicken. Dabei ist sie doch auf jeden Cent angewiesen.“
    James dachte nach. „Das ist ein harter Schlag für die Reitschule.“ Er nickte. „Ausgerechnet jetzt in den Ferien. Und ich habe das seltsame Gefühl, als ob das nur der Anfang wäre.“
    Die beiden Jungen sahen sich stumm an.
    „Trotzdem – wir sollten nicht gleich an das Schlimmste denken.“ James gab sich einen Ruck. „Stella und Maria, ihr beide kümmert euch um die verletzten Ponys! Und wir suchen die ganze Gegend ab. Irgendwo müssen die anderen Ponys ja sein.“
    „Vielleicht ist es besser, wenn ich zur Reitschule laufe und Audrey Bescheid sage“, schlug Anne vor.
    „Gute Idee.“ James nickte.
    Ivor dachte immer noch an den Bahndamm. In Gedanken sah er die Ponys tot auf den Schienen liegen. Er schüttelte sich. „Ich hasse Motorräder“, sagte er, als er über das Gatter kletterte. „Ich konnte die Dinger noch nie leiden.“
    Rund um das Gatter war das Gras flach getreten, und die Motorräder hatten tiefe Spuren hinterlassen. James fand eine leere Zigarettenschachtel, Kippen und eine zerbrochene Flasche. Mit einem wütenden Fußtritt beförderte er die Scherben in das nächste Brombeergebüsch.
    „An den Zigaretten sind Lippenstiftspuren.“ Bromwyn wies auf den Boden hinunter. „Auf jeden Fall war auch ein Mädchen dabei.“
    „Wahrscheinlich war es eine ganze Bande.“ Ivor musterte die Spuren im Gras. „Mindestens ein halbes Dutzend!“
    „Was nun?“, wollte Bromwyn wissen. Sie dachte daran, dass sie eigentlich an diesem Tag malen wollte.
    „Wir teilen uns auf“, schlug Ivor vor. „Jeder nimmt sich ein Stück des Geländes vor. Wer kommt mit mir?“ Er lief los, und Jocelyn folgte ihm. Auch sie dachte an den Bahndamm, und sie spürte, wie ihre Augen hinter den Brillengläsern brannten. Wenn Ivor nun recht hatte? Wenn die Ponys auf die Schienen geraten waren?
    „Bis später!“ Anne winkte noch einmal. „Ich sage Audrey Bescheid.“ Während sie den Weg zur Reitschule einschlug, machte sie sich selbst Mut. ,Die anderen übertreiben‘, dachte sie. ,Die Ponys werden schon wieder auftauchen. Es gibt bestimmt eine ganz harmlose Erklärung für alles.‘
    „Ich gehe ins Dorf. Kommst du mit, Bromwyn?“ James hatte es sehr eilig. „Wir müssen die Polizei benachrichtigen.“ Er spürte, wie sein Herz klopfte und eine seltsame Angst seine Kehle zuschnürte.
    „Die Polizei? Ist das nicht ein bisschen voreilig?“
    „Man kann nicht vorsichtig genug sein.“
    „Vielleicht.“ Bromwyn seufzte. „Ich mag die Ponys ja auch, aber ich dachte immer, es gibt auch noch Wichtigeres.“
    James sah sie verständnislos an. „Dann kannst du nicht ganz richtig im Kopf sein.“ Und er war froh, dass er schon das Haus des Wachtmeisters sehen konnte, ein kleines, sauberes Haus mit bunten Blumenbeeten unter den Fenstern.
    „Die Polizei wird uns helfen. Dazu ist sie schließlich da!“, entschied er und öffnete das Gartentor.
    Ivor und Jocelyn hatten inzwischen den Golfplatz erreicht.
    „Vorsicht!“, warnte Jocelyn. „Du darfst nicht auf den Rasen treten.“
    „Wenn du sonst keine Sorgen hast …“ Ivor seufzte. Er wünschte, Maria wäre mit ihm gekommen und nicht diese Jocelyn Allcott, die immer so ordentlich und bedächtig war.
    „Sollen wir nicht den Boden nach Hufspuren absuchen?“ Wenn Jocelyn eine Aufgabe übernommen hatte, fing sie die Sache mit Überlegung und Methode an.
    „Nein, der Untergrund ist viel zu hart. Ich gehe zum Bahndamm. Vielleicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher