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Kein Schwein bringt mich um

Kein Schwein bringt mich um

Titel: Kein Schwein bringt mich um
Autoren: Martin Michael; Springenberg Bresser
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einzubeziehen, kippten wir noch einen Wacholder, und dann rief ich dem Rentner ein Taxi.
    Kaum dass der Mercedes vom Hof gerollt war, bog mit ohrenbetäubendem Lärm Karins Trecker um die Ecke. Meine bessere Hälfte trug einen grauen Arbeitsanzug, darüber ein quietschgelbes Oberteil. Ich nahm mir fest vor, während unserer Ehe ihren Klamottengeschmack zu ändern. Aber auch trotz dieser eklatanten Geschmacksverirrung liebte ich sie, was einiges heißen sollte.
    Mit einem stürmischen Kuss begrüßte sie mich: »Der leckerste Mann im Münsterland und bald meiner.« Die Geschmacksprobe hatte ich also mit Bravour bestanden. Dann blickte sie auf meine Arbeitskluft und den Futtereimer: »Musst du Pedder und die Langohren sofort versorgen, oder hast du vorher noch Zeit für einen Kaffee?«
    Schwuppdiwupp stand der Eimer wieder im Kiesbett. Händchenhaltend schlenderten wir ins Wohnzimmer. Mensch, war ich glücklich. Konnte mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so verliebt gewesen war.
    Â»Sehen wir uns heute Abend?«, hauchte mir Karin ins Ohr und zerzauste meine Frisur. »Ich brauche Streicheleinheiten. Dringend.«
    Â»Stehe selbstverständlich zur Verfügung, weiß allerdings nicht, wann ich wieder zu Hause bin. Ein Job. Ich muss Otto ein wenig unter die Arme greifen.« In kurzen Sätzen informierte ich sie über den neuen Auftrag.
    Â»Gut, ich werde nachher vorbeischauen, mich in dein Bettchen kuscheln und der Dinge harren, die da kommen.«
    Â»Ein grandioser Vorschlag«, sagte ich, begeistert über die Aussicht auf erotische Genüsse.
    Doch auf einmal wurde sie ernst: »Mal was anderes, Dieter: Wir haben ein Problem.«
    Â»Was sollten wir für ein Problem haben? Frisch verliebt starten wir in eine wundersame Zweisamkeit, die die Welt aus den Angeln heben wird.«
    Â»Spinner.« Meine künftige Göttergattin lachte laut auf und präsentierte ihre strahlend weißen Zähne. »Aber das Thema ist wirklich ernst. Ich habe dir doch von meinem Onkel Günter erzählt?«
    Â»Dein Patenonkel, der mit seiner Frau Rosi auf einem Kotten lebt, der noch baufälliger ist als meiner? Klar.«
    Â»Den beiden ist sehr an meinem Wohlergehen gelegen. Sie wollen absolut sicher sein, dass wir eine glückliche Ehe führen.«
    Â»Das wollen wir auch, und?«
    Â»Ich habe Tante Rosi gesagt, dass dein Vater seine neue Freundin Arabella vorbeischickt, um uns bei den Vorbereitungen zu helfen.«
    Â»Hör auf, erinnere mich nicht daran.« Meine Laune verschlechterte sich rapide. »Wann wollte die kommen? Donnerstag, oder?«
    Â»Morgen früh, Süßer. Und was soll ich dir sagen: Auch Onkel Günter und Tante Rosi wollen uns bei den Vorbereitungen unter die Arme greifen und dabei meinen zukünftigen Gatten ein bisschen unter die Lupe nehmen. Deshalb werden sie ebenfalls morgen anreisen.«
    Ich stöhnte: »Ich habe keine Zeit für so einen Mist. Standesamt und Kirche sind gebucht, die Einladungen sind verschickt, das Lokal ist festgezurrt, mein Kumpel macht Musik, wir haben alles im Griff. Außerdem muss ich arbeiten, schon vergessen? Ich habe Otto mein Wort gegeben.«
    Karin nickte. »Onkel Günter hat meiner Mutter am Sterbebett versprochen, sich um mich zu kümmern, deswegen fühlen sich die beiden verpflichtet. Wir können sie nicht abwimmeln. Außerdem finde ich es auch ein bisschen rührend.«
    Es schien ihr wirklich viel daran zu liegen. Na gut, bedeutete Ehe nicht auch die Abkehr vom Egoismus?
    Â»Meinetwegen, sollen sie kommen. Ich versuche auch, so oft wie möglich vorbeizuschauen. Obwohl mich die Arbeit ziemlich fordern wird.«
    Karin schaute nachdenklich, aber nur für einen kurzen Augenblick, dann strahlte sie wieder.
    Â»Ich wusste, dass du nichts dagegen hast. Arabella wohnt bei mir, die Heisterkamps bei dir, so lernen sich alle am besten kennen. Übrigens, Tante Rosi und Onkel Günter bringen ihren Sohn Jochen und den Dackel Tante Trudi mit.«
    Karins Blase sollte bei mir hausen, das hatte gerade noch gefehlt. Und dazu noch ein kläffender Köter.
    Â»Schatz, das ist keine gute Idee. Der neue Fall wird mich rund um die Uhr beschäftigen. Schließlich will ich die Sache zügig aufklären. Außerdem habe ich nicht genug Schlafplätze für deinen Clan. Es wäre am besten, wenn alle bei dir oder im Hotel übernachten würden.«
    Diese
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