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Kein Schwein bringt mich um

Kein Schwein bringt mich um

Titel: Kein Schwein bringt mich um
Autoren: Martin Michael; Springenberg Bresser
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mal umzusehen. Schließlich habe ich schon Mörder zur Strecke gebracht.«
    Auf meinen ungläubigen Blick fügte er hinzu: »Jedenfalls bin ich stark involviert gewesen. Oder zumindest habe ich die entscheidenden Beschattungen durchgeführt. Und ich habe große theoretische Kenntnisse.«
    Â»Ich habe doch gar nichts gesagt. Was weiter?«
    Â»Sie fand die Idee gut. Also habe ich mich vorletzten Donnerstag an ihre Fersen geheftet, als sie vom ›Metropol‹ nach Hause gelaufen ist.«
    Â»Gab es einen Grund, sie ausgerechnet an diesem Tag zu beschatten?«
    Â»Eine exzellente Frage, aus dir spricht ein großer Detektiv. Zwei Tage zuvor hatte jemand ihre Haustür beschmiert: ›Verrecke, du Nutte!‹ Luna hatte eine Heidenangst. Selbstverständlich wussten wir nicht, ob gerade an diesem Donnerstag etwas passieren würde, aber wir hatten so ein Gefühl.«
    Â»Und weiter?«
    Â»Als Luna in ihr Apartment im ersten Stock verschwunden ist, habe ich mich im Hauseingang gegenüber postiert. Es passierte gar nichts, höchstens mal ein Auto, das die Straße entlangfuhr. Solange das Licht in ihrer Wohnung noch leuchtete, konnte ich wenigstens an sie denken, aber als dann alles dunkel war, wurde es so langweilig, dass ich eingeschlafen bin. Da ich aber nur einen leichten Schlaf habe, bin ich durch das Geräusch sofort aufgewacht.«
    Â»Welches Geräusch?«, mimte ich den aufmerksamen Zuhörer.
    Â»Es knackte, als ob jemand auf einen Ast getreten wäre. Als ich um die Ecke gelugt habe, um der Sache auf den Grund zu gehen, habe ich einen fürchterlichen Schlag auf den Kopf erhalten, und mir ist schwarz vor Augen geworden.«
    Â»Das ist ja furchtbar.«
    Â»Ja, stell dir vor, ich bin erst am nächsten Morgen von einem Mann auf dem Weg zur Arbeit gefunden und sofort mit dem Krankenwagen ins Elisabeth-Hospital gebracht worden. Gehirnerschütterung und starke Hämatome. Das klingt zwar nicht so wild, aber schließlich bin ich nicht mehr der Jüngste. Der Übeltäter muss mich wohl noch geschlagen und getreten haben, als ich schon bewusstlos auf dem Pflaster lag.«
    Â»Darauf erst mal einen Wacholder«, seufzte ich mit entrüstetem Unterton und holte die entsprechenden Utensilien aus der Küche.
    Â»Auf dich, Otto, dass du dem Tod noch mal von der Schüppe gesprungen bist. Prost.« Und zack, ließen wir unsere Köpfe nach hinten kippen.
    Â»Und was noch schlimmer ist«, fauchte Baumeister und stellte sein Pinnchen auf den Tisch, »Lunas Fensterscheibe ist mit einem Pflasterstein eingeworfen worden, und an ebendiesem pappte ein Zettel mit der Aufschrift › DU HURE WIRST DRAN GLAUBEN ‹, und zwar in riesigen Lettern.«
    Â»Der Täter scheint eine Aversion gegen das horizontale Gewerbe zu hegen. Hat das eventuell einen realen Hintergrund?«
    Â»Du spinnst wohl, völlig ausgeschlossen«, schnauzte Otto und fuhr wie von der Tarantel gestochen hoch. Nun gut, so richtig hoch war das nicht.
    Â»Die goldene Regel im Schnüfflergewerbe ist, sich nicht von persönlichen Befindlichkeiten leiten zu lassen. Vielleicht sollte ich deine Flamme einmal kennenlernen.«
    Sofort strahlte Otto über alle vier Backen: »Du nimmst mir die Worte aus dem Mund. Aufgrund meines gesundheitlichen Zustandes bin ich für Detektivarbeit momentan leider nicht zu gebrauchen. Deswegen habe ich deinen Namen bereits ins Spiel gebracht.«
    Der Fall reizte mich. Leicht verdientes Geld. Falls es solches zu verdienen gab.
    Â»Ich helfe gerne, aber du wirst sicher verstehen, dass ich das nicht gratis machen kann. Umsonst ist schließlich nur der Tod.«
    Â»Mal den Teufel nicht an die Wand. Aber ich kann dich beruhigen«, fuhr Otto fort und rieb Daumen, Zeige- und Mittelfinger aneinander, »Luna verdient ein Heidengeld an Tantiemen, sie wird dich angemessen entlohnen. Hauptsache, der Stalker wandert hinter schwedische Gardinen.«
    Das war Musik in meinen Ohren.
    Â»Da heute Sonntag ist, wird sie sicherlich im ›Metropol‹ auftreten, korrekt?«
    Â»Gut aufgepasst. Heute Abend um sechs steht sie auf der Bühne.« Baumeister zog ein Briefkuvert aus der Jackentasche. »In weiser Voraussicht habe ich bereits eine Freikarte für dich organisiert. Luna freut sich wahnsinnig über deine Hilfe.«
    Damit war alles geregelt. Nachdem Otto mir das Versprechen abgenommen hatte, ihn in meine Ermittlungen
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