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(K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung

(K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung

Titel: (K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung
Autoren: Shannon Stacey
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beiden aufgenommen, als sie gerade lachten, und Justins honigbraune Augen schienen ihr regelrecht aus dem Rahmen entgegenzufunkeln.
    In letzter Zeit waren ihr seine Augen immer wieder besonders aufgefallen. Wie warm sie zu leuchten schienen, wenn er sie anschaute. Manchmal lag ein seltsamer, fast trauriger Ausdruck darin.
    Nein, sie wusste nicht, was mit ihm los war. Aber das war nicht der Grund, warum sie ihn so oft verstohlen musterte. Wenn sie das auch nur ungern zugab.
    Das ist völlig normal, versuchte sie sich zu beruhigen. Ihr Herz hatte seit Brendans Tod zwei Jahre Zeit gehabt, um zu heilen, und sie erwachte wieder zum Leben. Sie vermisste das erotische Prickeln in ihrem Leben, und Justin war ein attraktiver Mann. Da war es doch klar, dass sie sich manchmal vorstellte, wie er sie berührte … zumindest redete sie sich das ein.
    Als ihr Handy ihr nun den Eingang einer SMS meldete, zuckte Claire zusammen, als hätte man sie bei einer Schandtat ertappt. Sie schnappte sich ihren Pullover und rief die Nachricht auf, während sie die Tür hinter sich abschloss.
    Bin da .
    Claire verdrehte die Augen und ließ das Handy wieder in ihre Tasche verschwinden. Justin hasste SMS. Angeblich hatte er zu große Hände und zu dicke Finger, was Claire absolut nicht nachvollziehen konnte. Sie liebte seine Hände. Stark und rau waren sie, und einen Momentlang überlegte Claire, wie sie sich wohl auf ihrer Haut anfühlten. Dann verdrängte sie diese abwegige Fantasie rasch wieder und ging die Treppe hinunter zur Einfahrt.
    Justin lächelte, unterdessen sie einstieg und die Tür zuzog.
    „Hey, lass uns am besten zwei Pizzas ordern. Darüber denke ich schon den ganzen Nachmittag nach.“
    Während sie an ihn gedacht hatte, war er also geistig ununterbrochen mit Pizza beschäftigt gewesen … „Wenn wir zwei bestellen, kannst du eine mit Pilzen nehmen, und wir haben beide noch was für morgen zum Abendessen übrig.“
    Aus seinem Lächeln wurde ein breites Grinsen. „Du hast dann vielleicht noch was für morgen übrig, ich bestimmt nicht. Ich bin am Verhungern.“
    Justin fuhr rückwärts aus der Einfahrt, legte den Arm um ihren Sitz und drehte sich halb, damit er sehen konnte, ob die Straße frei war. Das musste er genauso schon Hunderte Male getan haben, diesmal allerdings fiel ihr auf, wie nah seine Fingerspitzen dabei ihren Schultern waren. Am liebsten hätte sie seine Unterlagen, Visitenkarten und Quittungen vom Sitz geschoben, wäre in die Mitte gerutscht und hätte sich in seinen Arm gekuschelt.
    Aber das machte sie natürlich nicht. Stattdessen schaute sie aus dem Fenster und verfluchte Penny dafür, dass sie ihr diese Gedanken in den Kopf gesetzt hatte.
    Justin hatte gerade ein Stück Pizza in der einen und einen Queue in der anderen Hand und amüsierte sich über Claires letzten Stoß, da betraten die Rutledges das Lokal. Brendans Eltern entdeckten ihn sofort durch das große Fenster vor dem Nebenraum mit den Billardtischen. Wie immer hatte er auf einmal ein furchtbar schlechtes Gewissen und schämte sich. Das tat er nun, seitdem Brendan ihnen Claire vorgestellt hatte. Dann aber winkte er ihnen mit der Pizza zu.
    Claire wollte wissen, wer da aufgetaucht war und drehte sich um. Ihre Miene hellte sich auf, was Justin natürlich nicht entging. Die Smiths and die Rutledges hatten sich von Anfang an genauso gut verstanden wie ihre Kinder Claire und Brendan. Es war einfach die perfekte Verbindung von zwei perfekten Menschen gewesen … bis dann das traurige Ende kam. Das Ende war furchtbar gewesen.
    „Ich hatte ja ganz vergessen, dass dienstags Billardabend ist“, meinte Judy, während sie mit ihrem Mann Phil hereinkam.
    Claire küsste die beiden zur Begrüßung auf die Wangen, dann erhielt Justin einen Wangenkuss von Judy, und Phil schüttelte ihm die Hand. Die beiden waren wie zweite Eltern für ihn, seit sie mit Brendan in jenem Sommer vor der vierten Klasse hergezogen waren. Die Rutledges besaßen ein riesiges Wohnzimmer, zwei Fernseher, immer frischgebackene Kekse, und man durfte bei ihnen so lange Videospiele spielen, wie Jungs es sich wünschen konnten. Deshalb waren Justin und Brendan auch viel häufiger dort gewesen als bei seiner eigenen Familie. Justins Mutter hatte immer lange in ihrem Friseursalon gearbeitet und war froh gewesen, wenn sie ihr einziges Kind los war.
    „Und – schon in Weihnachtsstimmung?“, fragte Phil. Die klassische Gesprächseröffnung zweieinhalb Wochen vor dem Fest der
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