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Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Diane Oliver
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anständige Frauen,und macht dem guten Namen Correr keine Schande.« Sie scheuchte ihre Schäfchen vorwärts. »Wir gehen sofort nach Hause, wenn ihr euch noch einmal so schlecht benehmt.«
    Amadeo hörte unterdrücktes Kichern von den Mädchen und gemurmelte Entschuldigungen. Er hatte einen Arm um Carlos Schultern gelegt, die andere freie Hand reckte er in die Höhe und formte aus Zeigefinger und Daumen einen Kreis.
    Kurz bevor sie die Piazza San Marco erreichten, setzten sie ihre Masken auf und verwandelten sich in Gaukler, Löwen oder Hermen.
     
    Giuliana steckte sich ein paar Münzen in den Ausschnitt ihres Kleides – da waren sie sicher – und stieß die Tür ihrer Kammer auf. Die Tür klemmte immer noch; inzwischen wusste sie aber, wie sie damit umzugehen hatte: Sie musste die Tür einfach einen Spalt offen lassen. Im Flur war alles ruhig und dunkel, nur der Mond schien durch das schmale Fenster. Die Schuhe in der Hand schlich sie nach unten. Die Haustür war abgeschlossen, aber sie wusste, wo Ana den Schlüssel aufbewahrte – in der Küche im Brotkasten.
    Kaum stand sie draußen, biss die Novemberkälte durch ihre dünnen Strümpfe. Sie beeilte sich, in die Schuhe zu schlüpfen. Ihren Umhang wickelte sie sich fester um die Schultern und zog sich die Kapuze über den Kopf. In der Hand hielt sie eine mit Federn geschmückte Maske. So ausgestattet machte Giuliana sich auf den Weg nach San Marco.
    Dort fanden Karnevalsvergnügen für jedermann statt, hatte sie gehört. Dahin wollte sie gehen, wollte Teil dieser vergnügten, glitzernden Welt werden, eintauchen in das Gedränge, einen Becher Wein trinken und vor Aufregung rote Wangen bekommen. Seit sie am Tag ihrer Ankunft den Karnevalszug auf dem Kanal hatte vorbeiziehen sehen, träumte sie trotz Anas Verbot davon.
    Je näher sie der Piazza San Marco kam, desto belebter wurden die Gassen. Als wäre ganz Venedig auf den Beinen.
    Sie schloss sich zwei Mädchen in ihrem Alter an. Beide trugen billige Kleider aus dünnen Stoffen, unter den Oberkleidern waren deutlich die Unterröcke zu sehen. Aus dem Gespräch der beiden schloss Giuliana, dass die eine sich für Geld jedem Mann hingab und versuchte, die andere ebenfalls dazu zu überreden. Auf diese Weise könne sie viel mehr verdienen, statt als Magd ein Leben mit viel Arbeit und kargem Lohn zu fristen. Prostitutas – mit denen wollte Giuliana nicht gesehen werden. Sie ließ sich zurückfallen.
    Die Piazza war von unzähligen Fackeln erleuchtet. Am Rand waren Buden aufgebaut, die Köstlichkeiten und Trödelkram feilboten. Giuliana erstand ein handtellergroßes Mandelplätzchen und ein Glas Honigwasser, den Wein wollte sie sich für später aufheben. Sie hatte ihre Halbmaske aufgesetzt und ließ sich in der Menge treiben. In einer Gruppe junger Männer entdeckte sie die beiden Huren. Schnell drehte sie sich weg.
    Immer mehr Menschen drängten auf den Platz. Giuliana war eingeklemmt zwischen schwitzenden Leibern. Mehr als einmal hatte ihr jemand in den Po gezwickt, fremde Hände hatten ihre Hüften und ihre Oberschenkel betastet – ob auf der Suche nach ihrer Geldbörse oder anderen Vergnügungen, wer konnte das wissen. Ihre letzte Münze klemmte jedenfalls sicher unter ihrem Mieder. Lippen drückten sich auf ihren Nacken, eine Zungenspitze schoss vor. Das war schon der zweite Bursche, der dies heute Abend wagte! Aber dieser ging noch weiter, schlang von hinten die Arme um sie, und seine Hände legten sich auf ihre Brüste. Giuliana schob sie herunter und drehte sich um – sie blickte in das groteske Gesicht eines Zwerges. Nun, der Mann war nicht wirklich ein Zwerg und sah wahrscheinlich auch nicht grotesk aus, aber er trug die Halbmaske eines solchen. Oberhalb der Nase sah sein Kopf aus, als sei er ein riesiger Schwamm, den jemand zusammengedrückt hatte, und der sich nicht wieder richtig entfalten wollte. Giuliana fuhr zurück.
    »Gefällt dir etwa der arme Giusefo nicht?« In all dem Lärm konnte sie seine Worte kaum verstehen, aber er spitzte schon wieder die Lippen und ließ sie seine Zungen sehen.
    »Lasst mich, guter Herr.«
    »Wir sind doch alle hier, um uns zu vergnügen und in der Nacht die Sorgen des Tages zu vergessen. Gib deinem Giusefo einen Kuss.«
    Etwas an seinen Worten zog sie in seinen Bann, sie beugte sich vor und drückte ihre Lippen auf sein bartloses Kinn. Mit einer geschickten Bewegung seines Kopfes schaffte er es, sie auf seinen Mund rutschen zu lassen. Für einen winzigen Moment leckte
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