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Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria
Autoren: Frank Adam
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dass Gregor und Victoria Alexander in Empfang genommen hatten.
    »Wie schön, dass auch seine Mutter da ist«, schluchzte Britta.
    »Gregor, du treuer Freund«, begrüßte David seinen alten Gefährten und fasste ihn um. Einige der Zuschauer applaudierten jetzt und riefen ein Hoch auf die Marine.
    »Nun müssen wir aber weg«, bemerkte David. »Sonst bieten die uns noch Gage an.«
    Alberto und Mustafa umarmten Gregor. Matrosen schleppten Gepäck zu den Kutschen. David begrüßte die Diener und fragte Gregor: »Kommt ihr noch auf eine Tasse Kaffee zu uns?«
    »Tut mir Leid, Sir. Wir haben enge Ladetermine und wollen dann übermorgen früh zurück nach Portsmouth, wo der Junge jetzt da ist. Dort kommen wir gern einmal nach Whitechurch Hill, wenn es genehm ist.«
    »Versprochen, mein Lieber«, sagte David, winkte den Dimitrijs zu und ging mit Britta Arm in Arm zur Kutsche. Aber er drehte sich noch einmal zu Alberto um. »Du bist jetzt der Einzige, dessen Frau nicht hier ist, Alberto. Du kannst doch übermorgen mit Gregor heimsegeln. Ich werde so schnell nicht auf der Admiralität fertig.«
    Alberto stutzte, blickte freudig, antwortete aber dann: »Aber wer übernimmt dann die Wachen und den Schutz auf der Rückfahrt?«
    David winkte ab. »Wir haben Mustafa, Baptiste, Frederick und Peter, und sogar Mr. Roberts wird eine Pistole abfeuern können.« Er blickte dabei nacheinander auf die Diener Baptiste und Frederick, den Koch Peter und seinen Sekretär. »Also lauf zu Gregor, frag, wo er ankert, und dann gehst du nachher an Bord.«
    Alberto lachte und rief laut zu Gregor, er möge ein wenig warten.
    »Du bist heut der Glücklichmacher, was, mein Liebster?«, scherzte Britta.
    »Hoffentlich gelingt es mir auch bei dir«, erwiderte er und lächelte sie vieldeutig an.
    Sie saßen schon beim Tee und David knabberte einen der von ihm so bevorzugten Kekse, diesmal ganz frisch. Er war ein wenig nachdenklich, denn Britta hatte ihm gesagt, dass Christinas Hochzeit nun für den übernächsten Sonntag geplant sei. Da habe er eine Woche für Admiralität und Rückfahrt und dann noch eine Woche, sich daheim einzuleben und auf die Hochzeit vorzubereiten.
    Würde die Zeit je ausreichen, um sich darauf vorzubereiten, dass seine Tochter mit einem fremden Mann zusammenlebte? Dann schalt er sich selbst, weil es ihm so schwer fiel, sich mit dieser ganz natürlichen Entwicklung abzufinden. Aber er konnte seinen Gedanken nicht weiter nachhängen, denn James Watson trat ein und begrüßte alle herzlich.
    »Wie schön, dass du wieder bei uns bist und sogar unsere Jungen mitgebracht hast, Onkel David«, sagte er und reichte ihm die gesunde rechte Hand. Er drückte Nicole, seinen Stiefsohn John David und dessen Freund Edward. Dann setzte er sich und Nicole goss ihm Tee ein.
    James wusste, David und die Jungen würden ihn beobachten, wie er jetzt mit den Prothesen umging. Aber er ließ sich nichts anmerken, rührte den Zucker mit der rechten Hand um, griff mit der Prothese der linken Hand nach dem Milchkännchen, schob den Henkel in eine Aussparung in der Prothese und goss geschickt Milch in den Tee. Ebenso unauffällig stellte er das Kännchen zurück und nahm einen Keks mit der Prothese.
    Als er aufblickte, sahen alle woanders hin, nur nicht auf seine Hände. Doch David bekannte sich zu seiner Beobachtung und sagte: »James, du hast meine kühnsten Erwartungen übertroffen und gehst so gut und geschickt mit den Prothesen um, wie ich es nie für möglich gehalten hätte. Da merkt man kaum noch einen Unterschied zu den natürlichen Gliedern, erst recht nicht bei den Tollpatschen, die nicht einmal damit umgehen können. Hätte ich dich doch als Demonstrationsbeispiel bei mir gehabt, als ein spanischer Major, der Bruder meiner Agentin, nach dem Verlust der einen Hand nicht mehr leben wollte.«
    »Wir kennen den Major, David. Er hat sich eine Weile auf dem Gut erholt und ist jetzt bei den Prothesenbauern. Er will Frau von Rostow in Spanien das Grab ihres Mannes zeigen. Er hat auch erzählt, wie schön deine Agentin ist und wie sie dich verehrt.«
    David lachte. »Ja, sie ist schön und hat jetzt die Agententätigkeit aufgegeben, weil sich ihr Bruder zu viel Sorgen machte.«
    »War das der Grund?«, fragte Britta gespielt inquisitorisch.
    »Britta«, lachte Nicole. »Seit wann bist du eifersüchtig? Gönne dem armen Seemann doch mal eine Verehrerin.«
    James wollte von dem Thema ablenken und sagte zu den Jungen: »Morgen kann ich euch das Parlament
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