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Kane

Kane

Titel: Kane
Autoren: Danielle Gear
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würde. Was nützte einem schon die Erregung wenn man letztlich keine Erlösung fand, und dazwischen nur Schmerz – unerträglicher Schmerz - und Endtäuschung war?
    Im Prinzip war sein Ding, völlig nutzlos, zumindest für ihn selbst.
    Er war jetzt hunderte von Jahren alt, und in all der Zeit war ihm nie auch nur eine einzige Frau begegnet, die ihm hätte gefährlich werden können. Geschweige denn eine Seelenträgerin, die als seine Gefährtin in Frage gekommen wäre. Als er und sein Bruder Victor, Vivian in diesem Club gefunden hatten, keimte für ein paar Minuten Hoffnung in ihm auf.
    Doch schnell wurde klar das Vivian allein für Victor bestimmt war. Er hoffte nur, dass er genauso schnell seine Frau erkennen würde wie V. Aber das war ziemlich unwahrscheinlich, in Anbetracht der vielen Jahrhunderte und der Tatsache, dass es nur wenige von diesen einzigartigen, menschlichen Geschöpfen gab, die für die Wächter bestimmt waren und dann auch noch zuerst ihr jüngster Bruder sein Glück gefunden hatte.
    Nicht einmal Ethan war als Ältester, je nahe dran gewesen.
    ,,Ich glaub das reicht jetzt," holte Ronan ihn aus seinen Gedanken. ,,Dein Kopf ist schon so rot, dass er dir gleich vom Hals springt! Und wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, du siehst echt scheiße aus mit den dicken Rändern unter den Augen. Hast du wieder diese Albträume?"
    Kane antwortete nicht, sondern stemmte mit aller Wucht das Eisen in die Halterung wo es, nach einem laut, klirrenden Geräusch, noch einmal hoch hüpfte um dann Ordnungsgemäß in die kleinen U-förmigen Eisenbögen zur Ruhe zu kommen. Er stand auf, und ging zum Laufband rüber. Was sollte er Ronan auch erzählen?
    Seit Jahren kamen und gingen seine Träume. Er konnte nicht sagen was der Auslöser dafür war und wann genau die Träume auftraten. Sie waren nicht immer gleich. Manchmal, war es der Fall in die Tiefe der Schlucht, mal die Zeit davor in der er angekettet auf dem Tisch lag und ab und zu seine Begegnung mit Sanya, der Tochter seines Peinigers. Sie war es, die ihn am Leben gehalten hatte, ihn mit Wasser und Essen versorgte, ihm vorsichtig die Wunden auswusch, wann immer ihr Vater es nicht mitbekam.
    Auch für sie war es sehr gefährlich gewesen mit ihm Kontakt zu haben. Mit der Zeit hatte er eine Beziehung zu Sanya aufgebaut. Jeden verdammten Tag hoffte er, dass Sanya die Tür aufmachte, um ihm irgendetwas zu bringen.
    Nicht weil er Hunger oder Durst hatte, sondern weil er einfach die Abwechslung brauchte. Ansonsten wäre er einfach durchgedreht.
    Einhundert zwanzig Holzlatten an den Wänden, vierundzwanzig an der Decke und geschätzte vierhundertsechzig Platten auf dem Fußboden. Die gebrochenen Tonplatten gehörten auch zu den Abwechslungen, da er die Anzahl von seiner Position aus, immer schätzen musste. Er konnte nur die Tonplatten links und rechts neben sich zählen und es machte ihn nach einer bestimmten Zeit verrückt, das er nicht hundertprozentig sagen konnte, wie hoch die Anzahl wirklich war, oder wie viele davon gebrochen waren, die er dann erst einzeln und dann als eine gezählt hatte, egal wie viele Teile es sein mochten.
    Er zählte einfach alles, die Fugen, die Flecken und sogar das Ungeziefer, das sich mit ihm die Zelle teilte.
    Das gab ihm das Gefühl, dass sein Gehirn noch funktionierte. Wenn sie kamen um ihn zu foltern, um Informationen über die Aufenthaltsorte seiner Brüder oder anderen Nephilim zu bekommen und der Schmerz zu groß wurde, fing er im Geiste an alles zu addieren oder zu multiplizieren, was er je in dem Raum gezählt hatte.
    Mittlerweile hatte Ronan sich neben ihm auf das Laufband gestellt.,,Weißt du, es ist okay vergangene Traumata zu verarbeiten, indem man sie nachts wieder durchlebt, ich meine, es ist völlig normal, nachdem was du erlebt hast."
    ,,Bist du jetzt mein Seelenklemptner, oder was?", fuhr Kane ihn an. ,,Ich soll mich doch auch in deinen Kram nicht einmischen, also misch du dich nicht in meinen!"
    Er wusste das Ronan es nur gut mit ihm meinte, doch er konnte das Mitleid der anderen nicht ertragen, weil er sich dann immer wie ein Schwächling vorkam.
    In der Zeit, nach seiner Rettung aus der Schlucht, lag er monatelang in seinem Krankenbett, unfähig sich auch nur Millimeter zu bewegen. Seine Knochen heilten nur sehr langsam. Die Folge von extremer Unterernährung!
    Wieder und wieder musste Victor sie ihm erneut brechen, um so zu gewährleisten, dass sie in der richtigen Stellung zusammen wuchsen. Sein Körper
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