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Kampfroboter

Kampfroboter

Titel: Kampfroboter
Autoren: R. R. Merliss
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über sie. Es gibt da einige Geheimnisse, die noch niemand kennt, außer den Männern, die die Roboter gebaut haben. Aber diese Männer sind entweder geflohen oder tot.“
    Wieder paffte der Chef einige Rauchwolken in die Luft.
    „Etwas gibt uns jedoch einen riesengroßen Vorteil. Die Gehirne der Roboter strahlen aktive, sehr kurze Wellen aus, die man mit jedem mittelmäßigen Meßgerät orten kann in einem Umkreis von fast dreitausend Kilometern. Wenn Sie sich bis auf etwa fünfzig Kilometer genähert haben, können Sie haargenau feststellen, wo sich der Roboter befindet. Die einzige Schwierigkeit dürften die vielen Atommeiler sein, aber wenn Sie die erst einmal durchgemessen haben, dürfte es ziemlich leicht sein, sonstige fremde Strahlen festzustellen.“
    Der Chef nahm die Pfeife aus dem Mund und klopfte sie aus. Dann fuhr er fort:
    „Versuchen Sie ja nicht, den Helden zu spielen. Bleiben Sie dem Burschen, wenn Sie ihn haben, schön vom Leibe. Bis jetzt hat noch keiner von ihnen einem Menschen etwas getan, aber man kann nie wissen. Wenn einer von ihnen wollte, er könnte Sie mit einer Hand zerdrücken. Gebrauchen Sie die Permalliumnetze, wenn Sie ihn gestellt haben – und verständigen Sie mich dann sofort!“
    Der Chef rollte den schweren Sessel zurück und erhob sich. Ein Blick auf die Uhr verriet Jordan, daß er entlassen war.
    „Ich möchte Ihnen noch für das Vertrauen danken, das Sie in mich haben, Sir!“
    „Schon gut. Gefällt Ihnen der Auftrag?“ schmunzelte der Chef und drückte ganz nebenbei auf einen der vielen Knöpfe auf seinem Schreibtisch.
    „Eine einmalige Gelegenheit, mein Können zu beweisen, Sir!“
    Der Ältere lächelte leicht, Doch plötzlich wurde sein Gesicht wieder ernst.
    „Wie denken Sie über die Methode, die wir anwenden, nachdem wir sie gefangen haben?“
    Der neue Agent zuckte die Schultern. „Ich glaube, es ist das einzige, was wir machen können. Nun ja, es sind eben doch nur Maschinen!“
    „Schon – ich, na ja. Viel Glück!“
    Jordan stand auf, und der Chef reichte ihm die Hand.
    Der junge Agent wollte eben die Tür hinter sich schließen, da erreichte ihn noch eine Frage seines Chefs.
    „Wissen Sie eigentlich, daß einer von den Ausbrechern stottert?“
    „Was, stottert?“ wunderte sich Jordan. „Wie ist das möglich?“
    „Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, daß es so ist“, erwiderte der Chef.
    „Aber ich glaube, es ist besser, wenn Sie jetzt anfangen“, fügte er noch hinzu, und damit war Jordan endgültig entlassen.
    Der Polizeichef zog sich seinen Sessel wieder heran und setzte sich aufatmend. ‚Der junge Mann muß noch viel lernen’, dachte er. ‚Aber trotzdem, oder gerade deshalb, hat er es besser als ich. Ich habe zuviel Erfahrung. Und zuviel Erfahrung ist auch nicht gut, weil man in jeder Begebenheit etwas sieht, was vielleicht gar nicht da ist. Ich habe so viele Fehler gemacht und so viel aus diesen Fehlern gelernt und wieder Fehler gemacht, daß ich in jeder Sache wieder einen Fehler zu finden fürchte, und deswegen hat es der junge Mann leichter als ich. Er hat noch alles vor sich, und vielleicht macht er alles anders, als ich es gemacht hätte, und erwischt ihn doch!’
     
    2. Kapitel
     
    Jon Hall, der Roboter, ging die Autostraße entlang, die in südlicher Richtung am Raumschiffhafen vorbeiführte. Es herrschte wenig Verkehr. Nur hie und da begegnete er einem Kleinlaster oder Personenwagen. Kein Wunder, denn die eigentliche Hauptstraße verlief über ihm, wo ununterbrochen Hubschrauber und Düsenmaschinen ihre Bahn zogen.
    Jon ging weiter nach Süden. Nach einer Weile hörte er Schritte hinter sich und drehte sich erschrocken um. Nur einige Meter hinter ihm stapfte ein Junge. Der Kleine mochte zehn oder elf Jahre alt sein. Er trug die üblichen Plastik-Overalls und Schuhe mit dicken, weichen Sohlen. In einer Hand trug er einen kleinen Korb voller Erdbeeren. Jons Schrecken schwand, als er sah, mit wem er es zu tun hatte. Er hatte im stillen gehofft, jemand zu treffen wie diesen kleinen Jungen. Jemand, der noch nicht klug genug war, um Verdacht zu schöpfen, aber klug genug, um ihm zu sagen, wo er sich hinwenden könnte. Jon wartete, bis der Junge heran war.
    „Guten Tag“, sagte der Junge. „Ich laufe mindestens schon einen Kilometer hinter Ihnen her, aber Sie haben nichts gehört.“
    „Ah, ich s-sehe, du w-warst Erdb-beeren pflücken?“
    „Uns gehört da unten am Fluß ein Stück Land. Wollen Sie ein paar?“ bot der Kleine Jon
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