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Kampfroboter

Kampfroboter

Titel: Kampfroboter
Autoren: R. R. Merliss
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und damit wußte der jede Einzelheit von Jons Flucht.
    „Sei vorsichtig! Du bist jetzt unsere einzige Hoffnung“, dachte der andere, und Jon spürte die tiefe Mutlosigkeit, die in den Gedanken mitschwang. Er „schaltete“ zurück zu den gefangenen siebzehn, und er erlaubte ihnen, mit seinen Augen zu sehen und in seinen Gedanken zu lesen. Und so erfuhren auch die siebzehn, wie es Jon ergangen war, wußten, wie es auf der Erde aussah, wußten auch, was Jon noch vorhatte. Bewegungslos gemacht, einbetoniert in riesige Zementklötze, waren sie unfähig, auch nur ein Glied zu rühren. Aber ihre Gehirne, ihre Gedanken konnte man nicht lahmlegen, konnte man nicht gefangenhalten.
     
    *     *     *
     
    Der neue Agent war noch ziemlich jung. Ungefähr 26 Jahre, schmal, dunkelhaarig und sehr eifrig. Aufrecht und gespannt saß er im Besuchersessel vor dem Schreibtisch des Allgewaltigen. Der Mann hinter dem Tisch blätterte noch eine Weile in den Akten, bevor er zu sprechen begann.
    „Jordan. Tom Jordan. Ein guter alter Name von der Erde. Ka men Ihre Eltern von dort?“
    „Jawohl.“ Die Antwort kam wie abgeschossen. Der Chef schloß sorgsam die Akten und sagte:
    „Ja – also, Ihre erste Aufgabe ist sehr wichtig, wissen Sie das?“
    „Jawohl, Sir, ich weiß es!“ sagte Jordan.
    „Ich weiß, daß es eine große Verantwortung ist für einen Mann, der noch nicht lange für die Raumpolizei arbeitet, aber ich werde alles tun, um Ihnen zu beweisen, daß ich meine Arbeit trotzdem verstehe.“
    Der Chef lehnte sich in seinen bequemen Sessel zurück.
    „Normalerweise würden wir Ihnen allein eine solche Aufgabe noch nicht übertragen. Aber wir haben einfach nicht genug Leute. Es tut mir leid, aber ich kann Ihnen keinen älteren Beamten mit Erfahrung mitgeben. Da sind achttausend Planeten“ – er deutete mit dem Daumen hinter sich zur Wand, wo eine riesige Karte der gesamten Galaxis leuchtete –, „und wir müssen jeden einzelnen überwachen. Sollte, was ich nicht hoffe, der Roboter Grismet verlassen haben, dann wird er wahrscheinlich auf einen Planeten fliehen, auf dem die normalen Verhältnisse gegen uns und für ihn sind, also auf einen Planeten, der entweder glühend heiß oder sehr kalt ist. Deshalb habe ich Sie für die Erde ausgesucht; weil die Erde der Platz ist, den er aller Voraussicht nach nicht als Fluchtziel wählen wird!“
    Tom Jordans Gesicht wurde ein bißchen lang, als der Chef das sagte, aber trotzdem antwortete er forsch und betont korrekt:
    „Wenn er auf der Erde ist, werde ich ihn auch finden und herbringen!“
    Der Chef nickte.
    „Ich glaube, soweit wissen Sie alles, oder? Die Roboter sind aus Permallium. Haben Sie das Material schon einmal gesehen?“
    Der neue Agent schüttelte den Kopf.
    „Gesehen nicht, aber ich habe darüber gelesen. Eine neue Legierung, nicht wahr?“
    „Ja, die härteste, die jemals hergestellt wurde. Wenn Sie hundert Atombomben nacheinander über einem Stück Permallium explodieren ließen, könnten Sie vielleicht die Oberfläche dieses Permalliumstückes leicht ankratzen. Permallium widersteht jeder Temperaturschwankung. Jeder. Es widersteht auch jedem Druck, vollkommen gleichgültig wie hoch oder wie niedrig dieser ist. Das heißt also: man kann Permallium nicht zerstören!“
    Jordan nickte. Er fühlte sich geehrt, daß der Chef persönlich diese Erklärung abgab, anstatt ihn einfach an die wissenschaftliche Abteilung abzuschieben, damit die ihm die nötigen Informationen gab.
    „Ja, das ist also das Problem! Eine unzerstörbare Maschine mit einer eingebauten Kraftquelle, die man nicht vernichten kann, eben weil die Maschine nicht zerstörbar ist. Aber man mußte sie so bau en! Eine Kampfmaschine in Menschenform. Verstehen Sie?“
    Der Chef griff nach seiner Pfeife. Sinnend stopfte er sie und paffte dann ein paar Rauchwolken in die Luft.
    „Da ist noch etwas. Ich weiß zwar nicht, wie sie es machen – aber sie können auf sehr große Entfernungen miteinander in Verbindung bleiben. Das war im Krieg schön und gut, aber jetzt … Außerdem haben sie fast einen Kameradschaftsgeist. Sie halten zusammen und helfen sich gegenseitig, wo sie nur können. Finden Sie das erstaunlich?“
    Die plötzliche Frage traf Jordan ziemlich unvorbereitet.
    „Es ist irgendwie, na – ich meine, es sind doch nur Maschinen!“
    Der Chef schloß für einen Moment die Augen. Er wirkte müde.
    „Ja“, wiederholte er, „es sind nur Maschinen. Trotzdem wissen wir noch nicht alles
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