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Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache

Titel: Justin Mallory 03 - Mallory und der Taschendrache
Autoren: Mike Resnick
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hat nicht viel Sinn, dich nach einer Meinung zu fragen.«
    »Doch klar, John Justin«, sagte sie.
    »Okay, ich frage dich.«
    »Was ist eine Meinung?«
    »Vergiss es.«
    »Das kann ich erst, wenn du mir gesagt hast, was das ist.«
    »Es ist wie eine türkische Zigarette, nur anders«, sagte Mallory.
    Felina lächelte. »Gut. Jetzt kann ich es vergessen.«
    »Was vergessen?«, fragte Winnifred Carruthers, die gerade eintrat und ihre Gummiüberschuhe von den Füßen schlenkerte.
    »Ich erinnere mich nicht mehr«, sagte Felina.
    »Es fängt an zu schneien, John Justin«, erzählte Winnifred, während sie ihren Mantel aufhängte. »Ich dachte, ich mache mir erst eine Kanne Tee zum Aufwärmen, ehe ich den restlichen Weg zu meiner Wohnung in Angriff nehme.«
    »Du gehst nicht in deine Wohnung«, sagte Mallory.
    »Nein?«
    »Nein. Ich hatte geplant, dich zum Abendessen auszuführen, aber wir haben gerade einen Auftrag angenommen.«
    »Was für einen Auftrag?«
    Er erzählte ihr von Brody und zeigte ihr das Bündel Hunderter. »Wir haben etwa zweiundzwanzig Stunden Zeit, um den Drachen zu finden, wenn wir den Bonus haben möchten.«
    »Der Fall ist schon gelöst«, verkündete Winnifred. »Müssen wir Flauschie zurückbringen, um den Bonus zu erhalten, oder einfach diesem Brody sagen, wo sie steckt?«
    »Er bezahlt uns dafür, sie ihm zurückzubringen.«
    »Dann ist der Fall gelöst, nur ohne den Bonus.«
    »Ich denke, dass du mir das näher erklären solltest, oder?«, fragte Mallory.
    »Liest du denn gar nichts außer der Racing Form, John Justin?«, fragte Winnifred.
    »Er liest diese ganzen Herrenmagazine, die er in der unteren Schublade seines Schreibtisches aufbewahrt«, berichtete Immergrün hilfreich. »Na ja, wenigstens sieht er sich die Bilder an.«
    »Wenn alle damit fertig sind, mich herunterzuputzen, vielleicht kann mir dann meine Partnerin erklären, wie wir den Fall gelöst und unseren Bonus verloren haben, nur fünf Minuten nachdem ich den verdammten Auftrag angenommen habe?«
    »Flauschie ist die Favoritin für Eastminster«, begann Winnifred.
    »Das weiß ich.«
    »Kommst du darauf, wem die zweite Wahl gehört?«
    Einen Augenblick lang herrschte Stille.
    »Bitte sag mir nicht, wovon ich genau weiß, dass du es mir sagen wirst«, bat Mallory.
    Winnifred lächelte grimmig. »Du hast es erraten.«

KAPITEL 2
    17:48 U HR BIS 18:37 U HR
    »Na ja«, sagte Mallory, »ich schätze, der nächste Schritt besteht darin, zu sehen, ob er den Drachen wirklich hat.«
    »Er ist der mächtigste Dämon an der Ostküste«, wandte Winnifred ein. »Bist du sicher, dass du nicht lieber einfach den Vorschuss zurückgibst?«
    »Damit hätten wir einen inakzeptablen Präzedenzfall«, entgegnete Mallory.
    »Aber du sprichst hier vom Grundy! «
    »Er und ich, wir sind alte Freunde.«
    »Ihr seid Todfeinde«, korrigierte ihn Winnifred.
    »Das auch«, räumte Mallory ein. »Bist du sicher, dass er den Kandidaten zweiter Wahl hat?«
    »Ja, eine Chimäre«, antwortete Winnifred. »Sie war vergangenes Jahr Ausstellungssieger, bevor der Drache aufgetaucht ist.«
    »Na ja, ich kann es genauso gut hinter mich bringen«, sagte Mallory und nahm das Telefon zur Hand. »Möchtet ihr lieber gehen?«
    »Nein«, sagte Winnifred. »Wir sind Partner. Ich lasse dich nicht im Stich, John Justin.«
    »Ich würde gern gehen«, meldete sich Immergrün zu Wort.
    »Du gehörst zum Mobiliar«, sagte Mallory. Er wandte sich an Felina. »Was ist mit dir? Alle anderen haben schon ihre Meinungen geäußert?«
    »Wird er dir die Glieder einzeln ausreißen, dir die Augen herausrupfen, den Kopf abschneiden und aus deiner Haut eine schicke Jacke machen?«, fragte sie.
    Mallory zuckte die Achseln. »Möglich.«
    »Dann bleibe ich.«
    »Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann«, sagte der Detektiv trocken.
    Mallory wählte G-R-U-N-D-Y und wartete darauf, dass der Dämon erschien. Nichts geschah.
    Er legte auf, nahm erneut den Hörer ab und wählte. Nach wie vor erfolgte keine Reaktion.
    »Merkwürdig«, sagte er und runzelte die Stirn. »Das hat ihn bislang immer herbeigeholt.«
    »Vielleicht ist er schuldig und möchte nicht, dass du es erfährst«, überlegte Immergrün.
    »Du verstehst ihn nicht«, entgegnete Mallory. »Er genießt es, schuldig zu sein. Er müsste eigentlich längst hier sein und davon prahlen, wie er Flauschie gekidnappt hat, ohne dass ihn irgendjemand bemerkte.«
    »Warum ist er dann nicht hier?«, wollte der Spiegel wissen.
    Mallory
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