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Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns

Titel: Justin Mallory 01 - Jäger des verlorenen Einhorns
Autoren: Mike Resnick
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der das fachmännisch erledigt.«
    »Was bringt Sie auf die Idee, ein Maler könnte Fallicos Namen besser durchstreichen als ich?«
    »Mir ist es sowieso egal, Mr Mallory«, sagte Ezekiel. »Ich dachte mir aber, ich richte Ihnen eine freundschaftliche Warnung aus, ehe die anfangen, wieder Drohungen auszustoßen.«
    »Wieder?«, fragte Mallory, zündete sich eine Zigarette an und warf das Streichholz auf den Boden, wo es einen kleinen Brandfleck erzeugte, der sich zu mehreren Hundert ähnlichen angekokelten braunen Stellen gesellte. »Man hat noch nie Drohungen wegen meiner Tür ausgestoßen.«
    »Sie wissen, was ich meine«, entgegnete Ezekiel. »Die sind doch immer wegen Ihrer Miete hinter Ihnen her und weil Sie Pappbecher aus dem Fenster werfen und wegen der Kunden, die durch die Eingangshalle spazieren.«
    »Ich suche mir meine Kunden nicht aus. Sie suchen mich aus.«
    »Wir kommen vom Thema ab«, sagte Ezekiel. »Sie waren immer nett zu mir, immer bereit für ein Schwätzchen und einen oder zwei Umtrünke, und Sie sind der Einzige, der mich nicht Zeke nennt, obwohl ich alle gebeten habe, es nicht zu tun ... Und es wäre mir gar nicht lieb, falls man Sie hinauswerfen würde, nur weil denen Ihr Türschild nicht passt.«
    »Warten Sie mal, bis die am kommenden Montag die Post öffnen und keinen Scheck von mir darin finden«, sagte Mallory und lächelte grimmig. »Ich garantiere Ihnen, dass sie die Tür dann ganz vergessen.«
    »Ich kenne jemanden, der sie für zwanzig Mücken neu beschriftet«, beharrte Ezekiel. »Fünfundzwanzig, wenn Sie goldene Buchstaben haben möchten.«
    »Sie ist ein Bestandteil des Hauses«, wandte Mallory ein und starrte nachdenklich auf die glühende Spitze seiner Zigarette. »Das Management sollte dafür aufkommen.«
    Ezekiel gluckste. »Unser Management? Sie machen wohl Witze, Mr Mallory.«
    »Warum nicht? Wofür zum Teufel zahle ich denn Miete?«
    »Sie zahlen Ihre Miete ja gar nicht«, bemerkte der Alte.
    »Na ja, falls ich es täte, wofür würde ich sie dann zahlen?«
    Ezekiel zuckte die Achseln. »Keinen Schimmer.«
    »Ich auch nicht«, pflichtete ihm Mallory bei. »Ich schätze, dann zahle ich auch weiter nicht.« Er drehte sich zur Tür um. »Außerdem mag ich irgendwie, wie sie aussieht.«
    »So, wie Mr Fallicos Name durchgestrichen ist?«, fragte Ezekiel und warf der Tür einen prüfenden Blick zu.
    »Der Mistkerl ist mit meiner Frau nach Kalifornien durchgebrannt, oder nicht?«
    »Ich weiß, dass es mich nichts angeht, Mr Mallory, aber Sie haben fast fünf Jahre lang an beiden herumgemeckert. Sie sollten froh sein, dass Sie sie los sind.«
    »Es geht ums Prinzip!«, schnauzte Mallory. »Nick Fallico ist ab nach Hollywood und kassiert zweitausend Dollar die Woche als Berater für eine Detektivserie im Fernsehen, und ich hocke hier mit all seinen Versagern von Kunden und einer Monatsladung schmutziger Wäsche!«
    »Sie haben nicht mehr gewaschen, seit Ihre Frau weg ist?«
    »Ich weiß nicht, wie man die Maschine bedient«, antwortete Mallory und zuckte unbehaglich die Achseln. »Außerdem wurde sie vergangene Woche zwangsversteigert.« Er blickte den Alten an. »Ich bin nicht aus eigenem Verschulden so tief in die roten Zahlen gerutscht, wissen Sie?«, setzte er scharf hinzu. »Ich hatte jede Menge Hilfe.« Er funkelte seine Zigarette an. »Und zur Krönung des Ganzen hat der treulose Mistkerl meine Pantoffeln mitgenommen.«
    »Ihre Pantoffeln, Mr Mallory?«
    Mallory nickte. »Doreen gegen den Bourbon, das war ein fairer Tausch, aber diese Pantoffeln werde ich vermissen. Ich hatte sie seit vierzehn Jahren.« Er unterbrach sich. »Das ist verdammt viel länger als meine Zeit mit Doreen.«
    »Sie können sich neue Pantoffeln kaufen.«
    »Ich hatte diese aber endlich so weit, dass sie nicht mehr drückten.«
    Ezekiel runzelte die Stirn. »Damit ich das auch richtig verstehe: Sie haben Pantoffeln getragen, die vierzehn Jahre lang drückten?«
    »Zwölf«, korrigierte ihn Mallory. »Die letzten zwei Jahre waren sie einfach prima.«
    »Warum?«
    »Weil Doreen in all der Zeit, die ich mit ihr zusammenlebte, nie mit dem Besen über einen Fußboden hergefallen ist.«
    »Ich meine, warum sind Sie nicht einfach losgezogen und haben sich ein Paar gekauft, das richtig sitzt?«
    Mallory starrte den Alten lange an, atmete dann tief aus und verzog das Gesicht. »Wissen Sie, ich hasse es, wenn Sie solche Fragen stellen.«
    Ezekiel lachte. »Na ja, jedenfalls dachte ich mir, ich sage Ihnen einfach
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