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Julia Weihnachtsband Band 26

Julia Weihnachtsband Band 26

Titel: Julia Weihnachtsband Band 26
Autoren: Caroline Anderson , Stacy Connelly , Susan Meier
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Geschäftlichen für heute. Wir müssen eine Weihnachtsfeier retten. Finde jemanden, der den Santa spielt. Im Gegenzug verspreche ich dir, mich auf der Party prächtig zu amüsieren.“
    „Tut mir leid, mein Bester, aber das kann ich nicht.“
    „Ach, komm“, rief er aus, „erzähl mir nicht, ich hätte deine weihnachtliche Stimmung ruiniert.“
    Marie lachte. „Nicht ganz. Die Leute vom Catering-Service haben angerufen. Ihr Lieferwagen hat seinen Geist aufgegeben. Ich muss zwei Dutzend Käsekuchen einsammeln.“
    „Also entweder Santa oder Dessert?“
    „Genau. Und ich rette den Käsekuchen“, rief sie ihm über die Schulter zu.
    Du hast dich verändert, Clay. Dieser Vorwurf beschäftigte ihn noch, nachdem Marie längst gegangen war. Dasselbe hatte ihm Victoria an den Kopf geworfen. In jener Nacht, als sie aus der Wohnung stürmte, aus ihrer Ehe – aus seinem Leben.
    Seine Gedanken wurden durch den Elektriker unterbrochen, der mit einem Werkzeugkasten und etlichen Kabeln zurückkehrte. „Tut mir leid, Sie zu stören, Mr Forrester.“
    Die Büroumbauten dauerten nun schon so lange, dass Clay sich an die ständige Anwesenheit von Handwerkern und Bauarbeitern gewöhnt hatte. Ohne große Hoffnung fragte er: „Sie wissen nicht zufällig, wo ich einen Santa Claus finde?“ Lieber Himmel, was für eine blöde Frage. Clay schwor sich, den Elektriker auf der Stelle zu feuern, wenn er antworten würde: „Am Nordpol“.
    Das war jedoch nicht nötig. Der Mann setzte bedächtig seinen Werkzeugkasten ab und sagte: „In der Eingangshalle ist schon die ganze Woche einer. Vor diesem Blumenladen.“
    „Das ist ja wohl ein Scherz!“ Auf dem Weg zum Aufzug kam Clay jeden Morgen an dem Blumengeschäft vorbei. Wie hatte er da einen dicken Mann im roten Samtkostüm übersehen können? Wahrscheinlich hatte Marie doch recht. Offenbar war er tatsächlich nur auf seine Arbeit fixiert.
    „Danke für den Tipp!“ Clay schnappte sein Jackett und verließ das Büro.
    Der Aufzug stoppte im Erdgeschoss, und Clay trat in die marmorverkleidete Eingangshalle, die mit grünen Girlanden, roten Bögen und Mistelzweigen festlich geschmückt war.
    Und tatsächlich: Vor dem Blumengeschäft stand ein rot gewandeter Santa. Nach einer kurzen Begrüßung kam Clay gleich aufs Wesentliche: „Ich habe nachher eine Weihnachtsfeier und einen kranken Santa Claus. Wie sieht’s aus: Würden Sie für hundert Dollar einspringen?“
    Clay wedelte mit dem Schein. Santa Claus riss die Augen auf. Sein Blick war allerdings eher gierig als gütig. „Ich habe heute Abend schon einen Auftritt in Aussicht.“
    Reine Verhandlungstaktik! Lässig zog Clay einen weiteren Schein aus der Brieftasche. „Wären 200 Dollar genug? Plus eine kostenlose Mahlzeit, die von einem der besten Restaurants in Chicago geliefert wird.“
    Santa schnappte sich das Geld aus Clays Hand.
    Holly Bainbridge drehte das Schild an der Tür auf „Geschlossen“, trat hinaus und schloss hinter sich ab. Sechs Uhr. Ihr blieb noch eine halbe Stunde, um ins Heim zu kommen. Während sie den Schlüsselbund in ihrer Handtasche verstaute, entdeckte sie zu ihrer Überraschung Clay Forrester – im Gespräch mit Santa Claus.
    Da Holly im selben Haus wie „Forrester Industries“ arbeitete, wenn auch 30 Stockwerke tiefer, kannte sie den Ruf des Unternehmens: ein unersättlicher Riese, der gierig kleine Firmen verschlang. Wie skrupellos Clay Forrester war, hatte sie selbst erlebt. Vor einigen Monaten hatte sie unbemerkt beobachtet, wie ein armer älterer Mann von ihm gedemütigt worden war, dessen Firma er kaputt gemacht hatte.
    Holly wartete, bis er weggegangen war, bevor sie zu dem verkleideten Santa trat. „Wir müssen uns beeilen, damit wir noch rechtszeitig kommen, Charlie.“
    Ein böses Gefühl beschlich sie, als sie sah, wie Charlie dem davoneilenden Forrester nachblickte. „Tja also, Miss Bainbridge, mir ist … äh … etwas dazwischengekommen. Ich muss zu einer anderen Feier gehen.“
    Sie konnte es nicht fassen. „Ich habe da ein halbes Dutzend Kinder, die auf Santa Claus warten. Wollen Sie die enttäuschen?“
    „Es tut mir leid, Miss Bainbridge.“
    Es tut mir leid. Das sagten die Leute immer. Dabei machten Entschuldigungen den Kummer nicht kleiner oder weniger schmerzhaft. Den Pflegekindern aus dem Hopewell House hatte sie einen Santa versprochen – und sie würde die Kids nicht enttäuschen. Besonders nicht in diesem Jahr, denn das Heim würde seine Türen bald für immer
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