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JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22

JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22

Titel: JULIA WEIHNACHTSBAND Band 22
Autoren: KATE HARDY JESSICA HART LYNNE GRAHAM
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Schultern hoch. „Das hat sie allerdings nicht in Anwesenheit von Dad erzählt. Ich schätze, er weiß nichts von diesen Plänen. Denn er würde die Farm nie freiwillig verlassen, das hat er immer gesagt.“
    Das klang sehr nach Joe Beckwith. Bram wurde bewusst, in welchem Zwiespalt Sophie steckte, denn ihrem Vater hatte sie von jeher sehr nahegestanden.
    „Ich fühle mich schon schrecklich, nur weil ich gezögert habe, Weihnachten zu kommen“, gestand Sophie unglücklich. „Ich muss einfach dabei sein.“
    Grübelnd stützte Bram sich auf das Gatter. „Könntest du nicht am 23. kommen und dir dann für Weihnachten etwas anderes vornehmen? So müsstest du nur eine Nacht bleiben.“
    „Den Vorschlag habe ich auch schon gemacht, aber da hat Mum erst richtig aufgedreht. Sie erklärte, dass sie die Geburtstagsfeier absagen würde, wenn ich so schnell wieder verschwinde. Und ob es denn zu viel verlangt sei, Dad die Freude zu machen, an seinem Geburtstag da zu sein und an seinem vielleicht letzten Weihnachten mit der ganzen Familie. Wie soll ich denn das Weihnachtsfest genießen, wenn ich so selbst süchtig bin und meinen Eltern alles verderbe?“
    Sie seufzte. „Du kannst dir ja vorstellen, wie es war.“
    Bram nickte. Er kannte Harriet Beckwith schon eine Ewigkeit. Wenn sie entschied, dass die ganze Familie zusammen Weihnachten feierte, blieb Sophie nicht anderes übrig, als sich zu fügen.
    „Wäre es denn wirklich so schlimm?“, fragte er sanft.
    „Nein … vermutlich nicht. Wahrscheinlich mache ich nur mal wieder aus einer Mücke einen Elefanten.“ Sie zwang sich zu einem Lächeln. „Es ist nur so …“
    „Dass du Nick wiedersiehst“, beendete Bram, weil ihre Stimme brach.
    Ihre Lippen zitterten, sodass sie nur stumm nicken konnte. Finster blickte sie auf die Heidelandschaft. „Eigentlich sollte ich schon darüber hinweg sein“, platzte sie schließlich heraus.
    „Das braucht seine Zeit, Sophie“, entgegnete Bram. „Dein Verlobter hat dich wegen deiner Schwester sitzen lassen. So etwas vergisst man nicht so schnell.“
    Er dachte daran, wie sie ihm zum ersten Mal von Nick erzählt hatte. Sie hatte gestrahlt vor Glück und war so aufgeregt, dass sie nicht still stehen konnte. Bram war verblüfft gewesen, wie sehr seine Freundin mit den wirren Haaren und dem Dickkopf sich verändert hatte.
    Für ihn war sie einfach nur Sophie gewesen, die zu seinem Leben dazugehörte. Als sie dann aufs College gegangen war, hatte er sie zwar vermisst, sich aber keine weiteren Gedanken darum gemacht. Wenn sie nach Hause kam, trafen sie sich, und sie war wie immer. Lustig, herzlich und chaotisch – ein Mädchen eben, mit dem man reden und lachen konnte. Aber sie war kein Mädchen, mit dem er schlafen wollte oder bei dem er überhaupt nur daran dachte.
    Deshalb war es seltsam für ihn gewesen, sie plötzlich in einem anderen Licht zu sehen. Sie war wie früher und doch irgendwie anders.
    Sophie hatte weiter von ihrer großen Liebe erzählt und war viel zu aufgeregt, um Brams nachdenkliche Miene zu bemerken.
    „Endlich weiß ich, was es heißt, auf einer Wolke zu schweben“, schwärmte sie. „Ach Bram, du musst Nick unbedingt kennenlernen. Ein unglaublicher Mann! Er ist klug, witzig und bezaubernd und … einfach wunderbar . Ich kann es kaum glauben, dass er wirklich mich liebt, wo er doch jede haben kann.“ Sie seufzte. „Ich muss mich immer wieder zwicken, damit ich merke, dass es nicht nur ein wunderschöner Traum ist. Denn das könnte ich nicht ertragen. Ich glaube, ich würde sterben.“
    Das war typisch für Sophie, dachte Bram voller Zuneigung. Keine halben Sachen. Wenn sie sich verliebte, dann ohne Wenn und Aber. Sie war nicht zurückhaltend, sondern mit ganzem Herzen dabei.
    „Nick hat mich sogar schon gefragt, ob ich ihn heiraten will“, sagte Sophie. Wieder lag dieses ungewohnte, verwirrende Strahlen in ihren Augen. „Mum und Dad habe ich bis jetzt noch nichts erzählt. Sie würden sicher sagen, dass es ein bisschen zu schnell geht, weil ich ihn noch nicht so lange kenne. Aber Melissa kommt in ein paar Wochen nach London und bleibt einige Tage bei mir. Dann lernt wenigstens sie ihn schon mal kennen. Wenn sie wieder zu Hause ist, wird sie bestimmt erzählen, wie fantastisch er ist, und ich muss nicht mit der Tür ins Haus fallen, wenn ich ihn dann irgendwann zu Hause vorstelle.“
    Aber es war nicht so gelaufen, wie sie sich ausgemalt hatte.
    An einem ungewöhnlich heißer Spätnachmittag im Juni war
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