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Julia Sommerliebe 0020

Julia Sommerliebe 0020

Titel: Julia Sommerliebe 0020
Autoren: Fiona Hood-Stuart , MARGARET MCDONAGH , Nicola Marsh
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verdanke ich, dass ich mich selbst wieder mochte. Und als du mit so viel Begeisterung über deine Arbeit gesprochen hast, wurde mir bewusst, wie weit ich mich von meinen Wurzeln entfernt hatte. Ja, ich hatte sogar eine Weile vergessen, warum ich überhaupt Arzt geworden bin.“
    Nach kurzem Schweigen fuhr Seb fort: „Ich hatte befürchtet, du würdest denken, dass ich meine Fähigkeiten als Chirurg verschwende …“ Er unterbrach sich und senkte den Blick auf seine Hände. „Vielleicht waren meine Verletzungen in Wirklichkeit ein Segen. Denn ohne sie wäre ich nicht nach Elba gekommen und dir nicht begegnet. Dich, deine Werte und deine Ideale kennenzulernen, das eröffnete mir einen neuen Blick auf mein Leben. Ich habe erkannt, dass mir etwas Entscheidendes fehlte: Und jetzt möchte ich wieder an etwas glauben und mein medizinisches Fachwissen anwenden, um Gutes zu tun. Geld ist mir dabei nicht wichtig, das war es noch nie. Auch berühmt zu sein und ständig erkannt zu werden bedeutet mir nichts. Ich sehne mich nach einer zweiten Chance im Beruf – aber vor allem will ich dich“, sagte Seb und blickte Gina in die Augen.
    „Innerhalb kürzester Zeit hast du mir die Augen geöffnet. Nach dem Überfall stand ich an einem Wendepunkt. Als Chirurg konnte ich nicht mehr arbeiten, wusste aber auch nicht, wer ich war oder was ich sein wollte. Jahrelang haben Menschen mich ausgenutzt – weil ich berühmt und erfolgreich war. Aber für dich, Gina, war ich einfach Seb. Bei dir konnte ich ganz ich selbst sein. Ich weiß, ich hätte von Anfang an ehrlich sein sollen. Doch schon nach kurzer Zeit hast du mir so viel bedeutet, dass es immer schwieriger wurde, den richtigen Zeitpunkt zu finden. Ich hatte einfach Angst, dass du deine Meinung über mich ändern würdest.“
    Er senkte den Kopf und lachte leise und ironisch. „Und das stimmt auch, oder? Alles hat sich geändert. Ein Abgrund hat sich geöffnet und alles zwischen uns zerstört.“
    Seb sah auf. Sein Blick wirkte so aufrichtig und spiegelte deutlich seine quälenden Zweifel. Ginas Kehle fühlte sich mit einem Mal wie zugeschnürt an.
    Ja, es stimmte: Er hätte ihr von Anfang an die Wahrheit sagen sollen. Und erst jetzt konnte sie verstehen, warum er es nicht getan hatte. Gina musste insgeheim zugeben, dass er mit seinen Vermutungen vielleicht recht hatte … zumindest teilweise. Nach dem Fernsehbericht hatte sie tatsächlich vergessen, als was für einen Menschen sie ihn kennengelernt hatte. Ihre ganze Einstellung zu ihm hatte sich geändert, sodass ihr nur noch die Unterschiede zwischen ihnen bewusst gewesen waren.
    Wäre es anders gewesen, wenn er ihr gleich die Wahrheit gesagt hätte? Gina wusste es nicht. Aber sie konnte es nicht ausschließen: Dass Seb ein reicher, berühmter Chirurg war, hätte ein unüberwindbares Hindernis sein können. Vielleicht hätte sie sich trotz der starken Anziehung zwischen ihnen niemals auf ihn eingelassen. Gina gestand sich ein, dass sie Seb anders eingeschätzt und beurteilt hätte – nicht wegen seiner Arbeit, Gina hätte geglaubt, nicht gut genug für ihn zu sein.
    „Seb …“ Sie unterbrach sich, um nach den richtigen Worten zu suchen. „Ich hatte Angst, als ich die Wahrheit erfuhr – Angst vor allem, was ich danach mit dir in Verbindung brachte.“ Sie wollte ebenso offen und ehrlich sein wie er. „Aber ich hätte dich nie wegen deiner Arbeit verurteilt. Und Geld bedeutet mir auch nichts.“
    „Nein, aber es hätte zwischen uns gestanden. Andere Menschen haben immer überlegt, wie sie mein Geld für sich nutzen konnten. Und nachdem du erfahren hast, wie reich ich bin, dachtest du, uns trennen Welten. Du hast geglaubt, wir würden nicht zusammenpassen. Aber das tun wir.“
    „Und was ist mit all diesen Frauen, die in dem Fernsehbericht gezeigt wurden? Sie sind bildschön, schlank, weltgewandt …“
    Als Seb näherkam und ihr den Finger auf die Lippen legte, ließ die leichte Berührung Gina erschauern. „Gina, die Wahrheit ist: Ich habe vor dir nie eine Frau mit nach Hause genommen, weder in Florenz noch auf Elba. Die Frauen, mit denen ich in der Öffentlichkeit zu sehen war, haben mich nur benutzt, um ihre Karriere voranzutreiben. Für mich war das auch bequem, weil ich für offizielle Veranstaltungen immer eine Begleitung hatte. Aber ich hatte mit keiner dieser Frauen eine Beziehung, es gab weder Romantik noch Gefühle und fast nie Sex. Meine Arbeit hat mir alles bedeutet. So viel, dass ich an einer Beziehung gar
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